16.02.2015 11:50 Uhr

Austria scheitert an Kofler und sich selbst

WAC-Coach Didi Kühbauer weiß, wem er die drei Punkte zu verdanken hat
WAC-Coach Didi Kühbauer weiß, wem er die drei Punkte zu verdanken hat

Vor dem Spiel waren die Erwartungen bei der Austria groß. Namhafte Neuzugänge und eine ansprechende Vorbereitung nährten die Hoffnung auf einen erfolgreichen Auftakt in die Bundesliga-Rückrunde. Doch der anfänglichen Euphorie folgte am Sonntag die Ernüchterung. Die Veilchen unterlagen beim WAC mit 0:1 und verharren in der Tabelle weiterhin auf Platz sechs.

In einer schwachen Partie fanden die Wiener kein Mittel, um die gut organisierte Wolfsberger Abwehr in Verlegenheit zu bringen. Philipp Zulechner blieb in seinem ersten Spiel für die Austria farblos, Raphael Holzhauser vergab prompt nach seiner Einwechslung einen von zwei Elfmetern. Die Violetten scheiterten im ersten Spiel unter Neo-Sportdirektor Franz Wohlfahrt aber nicht nur vom Elfmeterpunkt.

"Wir müssen uns alle in die Pflicht nehmen. Spielerisch haben wir nicht überzeugt. In der Vorbereitung haben wir das viel besser gemacht", meinte Austria-Trainer Gerald Baumgartner, der das mit der Tagesverfassung zu erklären versuchte: "Der eine oder andere Offensivspieler war nicht so in Form, wie wir uns das vorgestellt haben." Auch Holzhauser zeigte sich, nicht nur ob des vergebenen Strafstoßes enttäuscht: "Es haben auch die spielerischen Möglichkeiten gefehlt. Wir haben nicht gewusst, was wir machen sollen."

Baumgartner: "Zulechner wird uns noch weiterhelfen"

Den Abgang von Torjäger Omer Damari zu Leipzig wollte Baumgartner in diesem Zusammenhang nicht überbewerten. "Wir haben mit Philipp Zulechner einen guten Stürmer dazubekommen. An ihm ist es nicht gelegen, dass wir keinen Punkt gemacht haben." Zulechner fehle nach seiner Verletzung noch die Spielpraxis. "Er hat aber auch einen Elfmeter herausgeholt. Er ist ein positiver Typ und wird uns noch weiterhelfen."

In bisher drei Saisonduellen mit dem WAC gelang der Austria noch kein einziger Treffer, drei Niederlagen und 0:7 Tore lautet die triste Bilanz. Das Bemühen wollte Baumgartner seinem Team aber nicht absprechen: "Mit den Umstellungen nach der Pause hat man gemerkt, dass die Mannschaft alles versucht hat." Nun empfangen die Wiener den Überraschungsdritten Altach. Will man den Anschluss nicht vollends verlieren, müssen am Samstag gegen die Vorarlberger drei Punkte her.

WAC beendet sieglose Serie

Die Wolfsberger behaupteten unterdessen den zweiten Tabellenplatz, der am Saisonende zur Teilnahme an der Qualifikation der Champions League berechtigen würde. WAC-Trainer Dietmar Kühbauer wollte davon nach dem Spiel aber nichts wissen: "Es sind noch so viele Runden zu spielen. Daher kann man nicht sagen, wie sich die Tabelle weiterentwickelt."

Für seine Mannschaft war der 1:0-Erfolg über die Austria der erste Sieg nach acht Runden. Zuletzt hatte man in Runde elf ausgerechnet bei der Austria mit 2:0 gewonnen. "Es ist ein Zeichen, dass wir noch am Leben sind, und es gibt uns einen Schub für die kommende Woche im Training", so Kühbauer nach dem gelungenen Auftakt.

Ein Sonderlob gab es für Matchwinner Alexander Kofler, der beide Austria-Strafstöße parierte. "Er ist für mich der beste Torhüter in Österreich", wiederholte Kühbauer, was er schon vor dem Spiel gesagt hatte. Unzufrieden war der WAC-Coach nur mit der mageren Kulisse von 4.400 Zuschauern im Klagenfurter Wörthersee-Stadion. "Es ist schade, dass man trotz der guten Leistungen noch immer nicht ganz angenommen wird."

Vor einer noch kleineren Kulisse wird seine Mannschaft auch am Wochenende spielen. Da geht es für den WAC nämlich nach Grödig - sollte dort nach der Absage gegen Sturm Graz erstmals gespielt werden können.

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apa, red