31.10.2015 14:28 Uhr

Fink bringt Austria den Glauben zurück

Mit dem deutschen Trainer ist Violett derzeit in der Erfolgsspur
Mit dem deutschen Trainer ist Violett derzeit in der Erfolgsspur

Thorsten Fink hat der Wiener Austria den Glauben an neue Höhenflüge zurückgebracht. Im Juni übernahm der Deutsche eine nach zwei verpassten Europacup-Teilnahmen völlig verunsicherte Mannschaft, vier Monate später befinden sich die Violetten mitten im Rennen um Platz 1 der Bundesliga. 27 Zähler sammelte die Austria unter Fink in den bisherigen 13 Runden, wobei zuletzt vier Siege in Folge gelangen.

Der Schnitt liegt damit bei 2,08 Punkten pro Spiel. Zwar ist diese Statistik zu diesem Zeitpunkt noch nicht vollends aussagekräftig, Fink ist diesbezüglich aber der momentan vierterfolgreichste Austria-Coach seit Einführung der Drei-Punkte-Regel (1995/1996). Nummer eins ist Peter Stöger, der in der Meister-Saison 2012/13 beachtliche 2,28 Zähler im Schnitt holte. Die Austria stellte damals einen neuen Punkterekord (82 Zähler) in der Bundesliga auf. Auf Platz zwei folgt Walter Schachner, der im Herbst 2002 in zwölf Spielen im Schnitt 2,25 Zähler holte - ehe er vom damaligen Club-Boss Frank Stronach durch Christoph Daum ersetzt wurde. Auf Rang drei liegt Dietmar Constantini bei seinem Kurzzeit-Engagement 2008 (2,17).

Auch im Hinblick auf das jüngste Meisterjahr der Austria liest sich Finks Bilanz hervorragend. Im Herbst 2012 hatten die Wiener zu diesem Zeitpunkt nur zwei Zähler mehr zu Buche stehen als in diesem Herbst. Bei einem Sieg in Mattersburg am Sonntag (16:30 Uhr im weltfussball-Liveticker) wäre die 30-Punkte-Marke geknackt. Dies wurde in der miserabel verlaufenen vergangenen Saison erst zehn Runden später erreicht.

Fink winkt bei solchen Rechenspielen naturgemäß ab. Der seit vergangenem Donnerstag 48-Jährige bleibt seiner Zielsetzung - einem Europacup-Platz - treu. "Die Mannschaft zeigt, dass sie ganz oben mithalten kann. Natürlich verschieben sich unsere Ziele aber trotzdem nicht, warum sollen wir jetzt auch andere ausgeben?", stellte Fink vor der Mattersburg-Partie klar.

Zweijahresvertrag mit Option

Bereits vor der Saison wurde der Deutsche nicht müde zu betonen, dass er den Verein Schritt für Schritt nach oben führen will. Der Umbau wurde mit den Transfers von Robert Almer, Larry Kayode oder Roi Kehat eingeleitet. Ein Ziel für den ehemaligen Bayern-Profi Fink - mit den Münchnern gewann er 2001 die Champions League und wurde viermal Meister - bleibt es, seinen Schützlingen das Sieger-Gen einzuimpfen.

"Wir müssen an den gleichen Willen anknüpfen. Zeigen, dass wir eine große Mannschaft sind, dass wir vieles, vieles schon gut gemacht haben", sagte Fink unter Berücksichtigung des Derby-Erfolgs gegen Rapid in der Vorwoche. Er sieht seine Arbeit langfristig. Sein Vertrag läuft über zwei Jahre mit vereinsseitiger Option auf eine weitere Saison.

Dass er auch ab 2018 in der neuen Austria-Arena noch werken will, steht für Fink außer Frage: "Ich freue mich schon, dort als Trainer zu sitzen", erklärte er mit einem Schmunzeln. Mehr als drei Saisonen hatte die Austria zuletzt Karl Daxbacher (Mai 2008 bis Dezember 2011) betreut. Er war damit der längstdienende Trainer der Favoritner seit 40 Jahren.

Mehr dazu:
>> Austria will auch in Mattersburg siegen

apa