12.03.2016 11:33 Uhr

SüperLig & Co.: Spannung statt Langeweile

Mario Gomez (2.v.r.) will dieses Jahr die Meisterschaft feiern
Mario Gomez (2.v.r.) will dieses Jahr die Meisterschaft feiern

Während in der Bundesliga das Rennen um den Meistertitel angesichts des Fünf-Punkte-Vorsprungs von Bayern München an der Tabellenspitze wieder einmal schon fast entschieden ist, bleibt es in anderen Ligen weiter spannend: Mario Gomez kämpft im Istanbuler Zweikampf noch um den Titel, in den Niederlanden duellieren sich Titelverteidiger und Rekordmeister und in Portugal können sogar noch drei Teams Meister werden.

Türkei: Mal wieder Istanbul

In der türkischen SüperLig bietet sich an der Tabellenspitze ein gewohntes Bild. Zwar hat sich Rekordmeister und Titelverteidiger Galatasaray auf Platz fünf mit 16 Punkten Rückstand bereits aus dem Meisterschaftsrennen verabschiedet, die beiden anderen Istanbuler Großklubs trennen aber an der Tabellenspitze lediglich zwei Punkte. Die Pole-Position hat momentan Fenerbahçe inne. Allerdings haben die Gelb-Blauen um Robin van Persie und Nani bereits ein Spiel mehr auf dem Konto als der ärgste Verfolger Beşiktaş . 

Gomez: "Wollen Champion werden"

Beim Tabellenzweiten kann man sich momentan voll auf die Tore von Torjäger Mario Gomez verlassen. Bereits 18 Mal, so oft wie kein anderer, hat der ehemalige Bayern-Star im Ligawettbewerb geknipst. Besonders geschmerzt haben dürfte allerdings die 0:2-Niederlage vor knapp zwei Wochen gegen den momentanen Tabellenführer. Dennoch hat Gomez den Titel im Visier: "Wir sind seit sieben Jahren nicht mehr Meister geworden. Natürlich wollen wir Champion werden, aber niemand kann von uns erwarten, dass wir mit zehn Punkten Vorsprung den Titel erringen", sagte der deutsche Nationalspieler bei "Sport1".

Und Beşiktaş hat es selbst in der Hand. Bei noch elf Meisterschaftsspielen inklusive einem Nachholspiel können Gomez und Co. aus eigener Kraft Meister werden. Richtungsweisend für den Saisonausgang dürfte der 32. Spieltag sein, wenn Beşiktaş zum Istanbul-Derby gegen Galatasaray antritt. Ein brisantes Spiel, vor allem da Beşiktaş mit dem 20. Meistertitel mit dem bisherigen Rekordchamp gleichziehen könnte.

Niederlande: Ewiges Traditionsduell

Im angrenzenden Nachbarland bahnt sich ebenfalls ein traditionsreiches Kopf-an-Kopf-Rennen an. Der amtierende Meister PSV Eindhoven führt aktuell die Tabelle hauchdünn vor Rekordmeister Ajax Amsterdam an. Nur ein Punkt trennt die Teams. Die restliche Liga ist mit über 20 Punkten Rückstand schon deutlich distanziert. Bei noch acht ausstehenden Partien ist der Zweikampf an der Spitze aber noch lange nicht entschieden.

Showdown in Eindhoven

Am übernächsten Spieltag kommt es zum direkten Aufeinandertreffen beider Kontrahenten. Ein echtes Endspiel also, im Philips-Stadion. Ajax-Trainer Frank De Boer relativierte aber im Magazin "Voetbal International": "Das Spiel gegen PSV ist schon entscheidend, aber es ist eigentlich utopisch, dass wir und PSV alle sonstigen Spiele gewinnen." Im letzten Jahr konnte Eindhoven bereits die Dominanz der Hauptstädter mit zuvor vier Titeln in Folge durchbrechen und sich zum ersten Mal seit der Saison 2008/09 zum Meister krönen.

Schon in der Champions-League sorgte PSV dieses Jahr für Furore und qualifizierte sich für das Achtelfinale. Mit einem 0:0 im Hinspiel gegen Atlético Madrid, wahrte die Cocu-Elf vor dem Rückspiel am kommenden Dienstag in Madrid (live ab 20:45 Uhr im sport.de-Liveticker) die Chance auf die erste Viertelfinal-Teilnahme seit 2007.

Portugal: Nur die "großen Drei"

Seit der Saison 1946/47 machen die drei portugiesischen Großklubs Benfica, Sporting und FC Porto die Meisterschaft unter sich aus. Nur Boavista gelang es 2001, die Phalanx dieser Vereine zu durchbrechen und den Meistertitel zu feiern. Alles wie immer also, wenn man sich den Tabellenstand der Primeira Liga vor Augen führt: An der Spitze liegt Benfica zwei Punkte vor Stadtrivalen Sporting. Schon etwas abgeschlagen dahinter, ist der FC Porto Dritter, mit sechs Punkten Rückstand auf den Spitzenreiter.

Benfica hat alle Trümpfe in der Hand

Am letzten Spieltag setzte sich der Rekordmeister im vorgezogenem Finale mit 1:0 gegen Sporting durch und übernahm damit die Tabellenführung. Auch das Restprogramm spricht für den momentanen Tabellenersten. Während man selbst nicht mehr auf Porto oder Sporting trifft, nehmen sich diese beiden am 32. Spieltag im direkten Duell gegenseitig die Punkte ab. 

Einer der wichtigsten Stützen im Team von Champions-League-Viertelfinalisten ist Angreifer Jonas. Bereits 26 Mal traf der Brasilianer für den Hauptstadt-Klub. Damit liegt der 31-Jährige momentan auf Platz vier der erfolgreichsten Torschützen Europas.

Falk Velten