Die 9.460 Zuschauer in der Swissporarena bekamen eine intensive Partie geboten, in der die Berner Young Boys den FC Luzern mit 2:3 besiegten. Luzern glich das Spiel zweimal aus, konnte das Unentschieden jedoch nie lange halten.

Beiden Teams sah man das große Selbstvertrauen ab der ersten Sekunde an. Kein Abtasten, sondern von Beginn weg die Offensive suchen, so hieß die Devise beider Mannschaften. So dauerte es auch nicht lange, bis das Leder ein erstes Mal im Tor landete. Alexander Gerndt setzte sich an der Strafraumgrenze durch und fand mit seinem Querpass Jan Lecjaks. Aus vollem Lauf versenkte der Außenverteidiger den Ball im Tor. Danach verlor Luzern ein wenig den Tritt und musste sich aufs verteidigen konzentrieren. Aus dem Nichts kombinierten sich Marco Schneuwly und Michael Frey in den gegnerischen Strafraum, wo Frey zum Ausglich traf.

Die Luzerner Fans feierten noch ihr Team und wohl auch die Akteure auf dem Feld waren noch im Jubel versunken, denn die Berner lancierten sogleich den Gegenstoß. Eine Minute und 15 Sekunden nach dem Ausgleich verwandelte Yuya Kubo einen Pass in die Tiefe zur erneuten Führung. Luzern ließ sich danach nicht mehr beirren und nahm das Spieldiktat mehr und mehr in die Hand. Die Berner wurden in die eigene Platzhälfte gedrängt und mussten sich auf Yvon Mvogo verlassen. Mit der knappen Führung ging es in die Pause, dies auch dank Leonardo Bertone und Guillaume Hoarau, welcher während 90 Minuten auffällig stark nach hinten arbeitete.

Auch im zweiten Abschnitt konnten beide Teams das Tempo hoch halten und spielten sich immer wieder gute Möglichkeiten heraus. Die 61. Minute gehörte dann voll und ganz Marco Schneuwly. Der Stürmer zog aus 30 Meter ab und erwischte Mvogo eiskalt. Im Schlussinterview gab Schneuwly mit einem Lächeln zu, was die meisten im Stadion schon geahnt haben. "Es war ein Glücksschuss. Der Ball rutschte mir bei der Abgabe noch über den Rist." Dennoch ist diese misslungene Flanke ein äußerst Sehenswerter Treffer. Doch auch dieses Unentschieden hielt nur zweieinhalb Minuten. Erneut war es Kubo, der die Unkonzentriertheit von Jérome Thiesson ausnutzte und zum 2:3 Schlussresultat einnetzte.

Traum Europa lebt weiter

Trotz der Niederlage darf Luzern weiter von der Europa League Qualifikation träumen. Sion verlor ebenfalls und somit beträgt der Rückstand weiterhin nur vier Punkte. Ärgerlich ist es natürlich dennoch, da man durchaus die Möglichkeiten besaß diesen Rückstand zu verhindern. Auch in der Schlussphase erspielte sich Luzern noch mehrere Großchancen, scheiterte aber jedes Mal an Mvogo. Für Bern ist der heutige Sieg ein weiterer Schritt in Richtung Champions League. Nachdem GC gegen den FCZ Punkte liegen ließ, konnte YB mit dem Dreier von heute den Vorsprung auf elf Punkte ausbauen.

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Maurus Felber