01.06.2016 10:45 Uhr

Gibt's endlich den neuen Gunners-Knipser?

Olivier Giroud (l.) wird den hohen Ansprüchen von Teammanager Arsène Wenger nur bedingt gerecht
Olivier Giroud (l.) wird den hohen Ansprüchen von Teammanager Arsène Wenger nur bedingt gerecht

Arsenal hat sich mit der Vizemeisterschaft in der abgelaufenen Saison die beste Platzierung seit elf Jahren gesichert. Baustellen gibt es bei den Gunners trotzdem.

Vor allem in der Offensivabteilung sieht Arsène Wenger im Sommer Handlungsbedarf. Mit einer Trefferausbeute von 65 Toren in 38 Spielen erzielte Arsenal nur einen durschnittlichen Wert, der bei weitem nicht an die Glanzzeiten der Torfabrik heranreicht. Mit Stürmerstar Robin van Persie und Co. brachten es die Gunners vor einigen Jahren auf 80 Saisontore und mehr, 2011/12 markierte der Niederländer alleine 30 Treffer.

Seit van Persie ging, fehlt der Wenger-Elf der klassische Knipser auf allerhöchstem Niveau. Olivier Giroud gilt als zu unbeständig, er konnte RvP bis heute nicht vergessen machen. Seit seinem Wechsel aus Montpellier im Jahr 2013 schaffte es der 29-jährige Giroud nie auf 20 Tore oder mehr – an dieser Quote wird er aber gemessen.

Stimmen im Verein und Umfeld werden laut, endlich wieder um einen echten Topstürmer zu verpflichten. "Wir brauchen wieder einen Stürmer, der die wichtigen Tore macht. In anderen Worten: einen Spielentscheider", lautet die Fan-Forderung in den sozialen Netzwerken. Potenzielle Kandidaten werden in englischen Medien seit Wochen heiß diskutiert. Diese Namen fallen immer wieder:

Romelu Lukaku von Everton

Welcher Verein in der Premier League auch immer über einen klassischen Stürmer mit bester Trefferquote nachdenkt, kommt an Romelu Lukaku nicht vorbei. Der 23-Jährige kickt mittlerweile seit fünf Jahren auf der Insel, netzte bereits 60 Mal in Englands Oberhaus. In der abgelaufenen Spielzeit hatte der Belgier mit 18 Toren entscheidenden Anteil daran, dass Everton zum Ende hin nicht noch in Abstiegsgefahr geriet.

Neben den Gunners sind auch eine Vielzahl von europäischen Spitzenteams am Sturmtank dran. Vater und Berater Roger Lukaku äußerte sich zuletzt im Mai und legte immense Zahlen auf den Tisch: "Everton möchte etwa 83 Millionen für 'Rom'." Er wäre wohl die teuerste Lösung für Arsenal.

Alexandre Lacazette von Olympique Lyon

Schon im Vorjahr wurde der Stürmer in Diensten von Olympique Lyon mit den Londonern in Verbindung gebracht. Damals sprach Teammanager Arsène Wenger seinem Landsmann Olivier Giroud aber noch ausdrücklich das Vertrauen aus.

Der 25-jährige Lacazette ist in den letzten Jahren nach Superstar Zlatan Ibrahimović der treffsicherste Torjäger in der französischen Ligue 1 gewesen, knipste in der Meisterschaft in den letzten beiden Spielzeiten 48 Mal. Zu einem großen Transfer hat es bisher dennoch nicht gelangt. Lyons Klubboss Jean-Michel Aulas bestätige zuletzt schon in der Zeitung "Le Progres", dass sein Verein eine 40-Millionen-Offerte von Arsenals Stadtrivalen West Ham United ablehnte. Er ergänzte aber auch: "Wenn er ein Angebot hat, das er nicht ablehnen kann, dann müssen wir sprechen."

Gonzalo Higuaín von SSC Napoli

Der Argentinier kann's einfach! Gerade erst hat er mit 36 Toren in 35 Einsätzen in der Serie A einen Torrekord für SSC Napoli aufgestellt. Zu einem großen Titel wird die 28 Jahre alte Tormaschine bei Napoli aber wohl nicht kommen. National beißt sich Napoli seit Jahren an Juventus die Zähne aus, auf europäischer Ebene reichte es zuletzt nur zu Achtungserfolgen wie dem Halbfinaleinzug in der Europa League 2015.

Als Spielertyp würde Higuaín bestens in das System Wenger passen. Er gilt als ernorm abschlussstark vor dem Tor sowie ballgewandt im Strafraum, was die wichtigsten Kriterien im Zusammenspiel mit den Topvorbereitern und Offensivmotoren Mesut Özil und Alexis Sánchez darstellen. Doch auch Liverpool soll um Higuaín buhlen, der in Neapel noch Vertrag bis 2018 hat.

Egal, bei wem Arsenal letztlich ernst macht – eines ist gewiss: Es dürfte ein sehr teurer Sommer für die Gunners werden.