25.07.2016 11:08 Uhr

Mattersburg schlägt sich zum Auftakt selbst

Für die Burgenländer war das Tor wie vernagelt
Für die Burgenländer war das Tor wie vernagelt

Es gibt Fußballspiele, da gewinnt die schwächere Mannschaft. Die Partie zum Abschluss der ersten Bundesliga-Runde am Sonntagabend zwischen dem SV Mattersburg und Admira Wacker, welche die Gäste mit 1:0 für sich entschieden, war so eine. Dominante Mattersburger vergaben reihenweise Topchancen, hatten mit zwei Metalltreffern auch Pech. Am Ende standen die Burgenländer aber als unglücklicher Verlierer da.

"Es sollte heute nicht sein, dabei hatten wir Chancen für zwei Spiele", resümierte Mattersburg-Trainer Ivica Vastić und betonte: "Aber wir haben Spieler, die im Abschluss gut sind. Es fehlt ein Erfolgserlebnis, dann werden auch die Tore wieder kommen." Am nächsten waren dem ersehnten Ziel noch Thorsten Röcher und Markus Pink gekommen. Doch ein sehenswerter Röcher-Schuss vor der Pause traf nur die Stange und Pink setzte im Finish einen Kopfball ebenfalls nur an Umrandung des Tores.

Admira Wacker freut sich auch über "dreckige Siege"

Effizienter agierte da Admira Wacker: Christoph Knasmüllner glückte mit einer schönen Einzelaktion in der 19. Minute das Goldtor für die Gäste. Vor allem gegen Ende der Partie war dem Europacup-Starter die fehlende Frische aber deutlich anzumerken. "Aufgrund der Europacup-Strapazen ist man auch über dreckige Siege zum jetzigen Zeitpunkt froh", meinte Gäste-Coach Oliver Lederer.

Die Südstädter konnten mit dem nicht nur laut Lederer "glücklichen Sieg" natürlich gut leben, es war bereits der fünfte im sechsten Saison-Pflichtspiel. "Wir haben nicht so geglänzt wie in der Europa League, aber trotzdem gewonnen. Das zeichnet auch eine Mannschaft aus", befand Goalie Jörg Siebenhandl.

Seit 12. März kein Mattersburg-Sieg in der Bundesliga

Im Lager der Burgenländer war der Frust verständlicherweise groß. Trotz dominanter Leistung warten die Mattersburger in der Bundesliga nun schon seit zehn Spielen und dem 1:0-Sieg gegen Grödig am 12. März auf einen vollen Erfolg.

"Dass es Pech war, würde ich nicht sagen, im Endeffekt ist man immer selber schuld. Es hat das letzte Quäntchen Selbstverständlichkeit gefehlt", befand Michael Novak.

Aufregung nach Auswechslung von Patrick Bürger

Bei Patrick Bürger entlud sich der Zorn bereits in der 60. Minute, als Mattersburg-Coach Vastić den Stoßstürmer durch Markus Pink ersetzte. Wild fluchend und gestikulierend verließ der 29-Jährige den Platz. Erst ein kräftiger Klaps des Cheftrainers an den Bürger-Oberarm brachte den Heißsporn, der zuvor zwei Großchancen liegen gelassen hatte, zur Vernunft.

 

 

"Es ist normal, dass man ein wenig angefressen ist, wenn man ausgewechselt wird", meinte Bürger nach dem Spiel. Auch für Vastić scheint die Sache nicht weiter tragisch: "Natürlich will jeder am liebsten 90 Minuten spielen. Patrick ist ein lebhafter Typ", meinte der Ex-ÖFB-Teamspieler lapidar. Überhaupt hätte sich der Zorn nicht primär gegen die Auswechslung gerichtet, wie Bürger erklärte: "Natürlich war ich dann wild, auch auf mich selbst."

Ivica Vastić und Kurt Russ mit Parallel-Coaching

 

 

Auffallend war die kaum vorhandene Arbeitsteilung an der Seitenlinie zwischen Vastić und seinem neuen Co-Trainer Kurt Russ. Phasenweise schien es, die zwei Trainer coachten ihre Mannschaft um die Wette.

Der 51-jährige Russ hatte zuletzt Kapfenberg in der Ersten Liga trainiert. Bei den Burgenländern soll er nun seine "Ansätze und Erfahrung" einbringen, wie Mattersburg-Sportchef Franz Lederer, erklärte. "Er hat bei Kapfenberg sehr gute Arbeit geleistet. Das hat uns bewogen, ihn hierher zu holen. Ivica Vastić und Kurt Russ sind ein super Gespann."

Bei Admira Wacker war es in der Vergangenheit ähnlich. Gemeinsam mit Ernst Baumeister coachte Lederer die Südstädter bis ins internationale Geschäft. Mittlerweile ist Lederer aber alleiniger Cheftrainer, Baumeister bekleidet nunmehr die Position des Sportdirektors.

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apa/red