Nachdem schottische Fußballer in den letzten Jahren nicht unbedingt zu den großen Exportschlagern gehörten, schwingt sich aktuell eine Kicker-Generation auf, die die Talentscouts der europäischen Top-Klubs mit der Zunge schnalzen lässt.

Der 19-jährige Kieran Tierney wird von den Experten der Insel bereits als größtes Talent Schottlands seit Jahrzehnten gehandelt, mit Karamoko Dembele schickten die Hoops zudem unlängst einen 13-Jährigen für ihre U20 ins Rennen und auch ein Youngster des Lokalrivalen sorgt für Furore: Mit gerade einmal 15 Lenzen soll sich Billy Gilmour auf die Zettel der Fußball-Prominenz gespielt haben.

Bei einem Jugendturnier der U16-Auswahlen, bei dem der Nachwuchs Großbritanniens aktuell sein Können unter Beweis stellt, sollen unter anderem Verantwortliche von Chelsea, Manchester United, Bayern und dem FC Barcelona Gilmour unter die Lupe genommen haben. "Barcelona kam nur, um Billy zu sehen. Sie vermuten in ihm einen Spieler wie Xavi oder Iniesta in Bezug auf Größe und Technik", wird eine Quelle im "Daily Record" zitiert.

Raus aus der Komfortzone

Und der Nachwuchskicker lieferte: Nach dem 2:0-Erfolg gegen die Auswahl Nordirlands wurde der junge Schotte sogar zum Man of the Match gewählt. Im anschließenden Interview zeigte sich Gilmour zudem als Teamplayer: "Ich habe besser als zuvor gespielt, aber vom Torwart bis hin zu den Ersatzspielern waren wir alle stärker als zuvor." Auch U16-Coach Brian McLaughin ist begeistert von seinem Schützling: "Es gibt einige Spieler, deren Klubs interessiert daran sind, dass sie ihre Komfortzone zu verlassen und Billy Gilmour ist einer davon." 

Noch ist das vermeintliche Wunderkind fest an die Rangers gebunden. Im Juni wird der begnadete Schotte jedoch 16 Jahre alt, dann könnten Bayern und Co. den Youngster unter gegebenen Umständen aus Glasgow loseisen. 

Allerdings schachern nicht nur die Vereine bereits um Gilmour. Unlängst unterschrieb der Rangers-Akteur einen Vertrag mit dem Sportartikelhersteller Adidas. Durchaus ein ungewöhnlicher Schritt für einen 15-Jährigen.

Wohin der Weg führen kann, zeigt ein anderes Beispiel: Im Sommer verließ mit Oliver Burke ein aufstrebendes schottisches Talent die Britische Insel Richtung Bundesliga. Im Dress von RB Leipzig konnte der Offensivspieler seitdem schon einige Duftmarken setzen.