28.02.2018 14:09 Uhr

Hütter kann mit Young Boys Geschichte schreiben

Riesenjubel bei den Bernern nach dem Finaleinzug
Riesenjubel bei den Bernern nach dem Finaleinzug

Erster Meistertitel seit 1986, erster Cupsieg seit 1987, erstes Double seit 1958: Young Boys Bern hat diese Saison beste Chancen, gleich mehrfach Geschichte zu schreiben. Das Team von Trainer Adi Hütter zog am Dienstag mit einem 2:0-Sieg im "vorweggenommenen Finale" gegen den FC Basel ins Endspiel des Schweizer Cups ein. In der Super League hat YB als Leader elf Zähler mehr als Verfolger Basel.

"Wir haben noch nichts erreicht, wir sind erst im Finale", trat Hütter nach dem Final-Einzug auf die Euphoriebremse. Das macht auch Sinn mit Blick auf die Club-Vergangenheit. Seit mehr als 30 Jahren gab es keinen Titel mehr, die jüngsten drei Cup-Finali wurden verloren, und in der Meisterschaft mussten sich die Berner zweimal Basel im Titelkampf erst in der letzten Liga-Runde geschlagen geben.

Gejubelt werden durfte am Dienstag aber natürlich. "Es ist ein schöner Moment, den wir auch genießen", betonte der Vorarlberger. Zum 14. Mal stehen die Young Boys im Finale, in den Jahren 1930, 1945, 1953, 1958, 1977 und 1987 gab es dann auch den Titel.

Im Schlager gegen Basel brachten vor mehr als 23.000 Zuschauern im Stade de Suisse ein verwandelter Elfmeter von Guillaume Hoarau (55.) und ein Eigentor von Marek Suchy (65.) die Entscheidung. Dem Elfmeter war ein unglückliches Handspiel von Dimitri Oberlin vorausgegangen. Der von Red Bull Salzburg ausgeliehene Stürmer bekam den Ball nach einem abgefälschten Freistoß zufällig an den ausgestreckten Arm.

Bergen: "Wir haben besser Fußball gespielt"

Der Sieg der Berner gegen den Titelverteidiger in einer intensiven Partie war leistungsgerecht. "Das Spiel hat viel gezeigt: Emotionen, Leidenschaft, Begeisterung. YB war der absolut verdiente Sieger, wir haben 90 Minuten besser Fußball gespielt und sind als Mannschaft geschlossen aufgetreten", resümierte ein zufriedener Hütter. Und Kapitän Steve von Bergen ergänzte: "Wir verteidigen gut, wir greifen gut an, wir gewinnen. Alles ist gut."

Bei Basel hängt hingegen der Haussegen schief. Der Serienmeister kassierte die vierte Pflichtspiel-Niederlage im fünften Spiel 2018, dabei gelang einzig beim 2:0-Ligasieg gegen Thun ein Torerfolg. "Wenn man ein paar Mal verliert, zehrt das immer am Selbstvertrauen. Das Momentum ist bei YB, trotzdem ist mir das zu einfach. Es sind viele Faktoren, die momentan bei uns nicht passen. Es gibt keinen anderen Weg, als nach vorne zu schauen und weiterzuarbeiten", sagte Basel-Coach Raphael Wicky.

Seiner Mannschaft bleibt wohl nur noch die Meisterschaft, in der Champions League scheint nach dem Heim-0:4 gegen Manchester City schon vor dem Rückspiel am 7. März das Aus besiegelt. In der Liga liegt Basel nach Verlustpunkten acht Zähler hinter Bern, da das Nachtragsspiel der 22. Runde bei Lausanne-Sport noch auf dem Programm steht. Bern ist am Sonntag bei Lugano, wo ÖFB-Teamstürmer Marc Janko seit kurzem tätig ist, zu Gast, Basel empfängt bereits am Samstag den FC Zürich.

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apa