17.12.2013 13:01 Uhr

Aus dem Rampenlicht: Joker sticht in Málaga

Roque Santa Cruz trifft für den FC Málaga
Roque Santa Cruz trifft für den FC Málaga

Viele bekannte Gesichter spielen weitgehend unbeachtet von der deutschen Presse im Ausland. Heute blickt weltfussball auf einen ehemaligen Champions-League-Sieger, der als Joker für Aufsehen sorgt und zwei Verteidiger, die nach Rückschlägen wieder in der Startelf stehen.

73 Minuten sind im Stadion La Rosaleda gespielt, es steht 0:0. Bernd Schuster blickt an der Seitenlinie mit ernster Miene auf die Stadionuhr. Sein Klub Málaga CF bringt den Ball gegen Getafe einfach nicht im Tor unter, dabei wäre ein Sieg für die Südspanier so wichtig. Schuster reagiert, er wechselt zum zweiten Mal und bringt die Nummer neun ins Spiel: Roque Santa Cruz.

Mit Joker-Toren zurück zum Stammplatz

Zwei Minuten nachdem der 1,91 Meter große Mittelstürmer den Platz betreten hat, steht das Stadion Kopf. Der Nationalspieler Paraguays schraubt sich nach einer Flanke von Duda hoch in die Luft und wuchtet das Leder mit dem Kopf zum 1:0-Siegtreffer in die Maschen. Durch den Dreier gegen Getafe verschafft sich der Klub aus der Küstenstadt ein Polster vor den Abstiegsrängen. In der zweiten Saisonhälfte will das Team endlich den eigenen Erwartungen gerecht werden. Für Santa Cruz sind der Sieg und das Tor ein perfekter Einstand nach vierwöchiger Verletzungspause. Der Fan-Liebling aus früheren Münchener Tagen will in Málaga noch einmal auftrumpfen und nach seiner Verletzung so schnell wie möglich zurück in die Anfangsformation. Mit vier Treffern ist Santa Cruz der beste Torjäger seines Teams, laut eigener Aussage sollen es am Saisonende noch einige mehr sein.

>>>Zum Spielbericht Málaga-Getafe

>>>Zum Spielerprofil von Roque Santa Cruz

Deutscher Hoffnungsträger an der Themse

Im knallharten Abstiegskampf der Premiere League findet sich momentan ein ehemaliger Bundesliga- und Nationalspieler wieder. Sascha Riether ist bei Fulham auf der rechten Abwehrseite auch unter dem neuen Trainer René Meulensteen gesetzt und soll helfen, den englischen Traditionsverein vor dem Abstieg zu bewahren. Mit nur 13 Punkten stehen "The Cottagers" auf dem 19. Tabellenplatz.

Für den deutschen Meister von 2009 waren die letzten Wochen turbulent. Nach dem schlechten Saisonstart seines Teams ließ sich Riether im Spiel gegen Manchester United zu einem üblen Foul an Adnan Januzaj hinreißen. Die Liga sperrte ihn nachträglich für drei Begegnungen. Diese Sache sei nun abgehakt, er habe sich entschuldigt und werde sich in Zukunft besser im Griff haben, betonte Riether vor seiner Rückkehr auf den grünen Rasen. Der Ex-Kölner und Wolfsburger ist nun als Leitfigur gefordert, mit 30 Gegentreffern ist Fulham derzeit die Schießbude der Liga. Zudem konnte der Klub aus dem Südwesten Londons nur eins der letzten acht Spiele gewinnen. Es lastet viel Druck auf den Schultern von Sascha Riether. 

>>>Zum Spielerprofil von Sascha Riether

Erst arbeitslos, dann Stammspieler

Ein weiterer Verteidiger hat im Ausland sein Glück gefunden. Für Philipp Bönig ist Ferencváros Budapest seine neue fußballerische Heimat. Im Sommer 2012 schienen die Tage als Profifußballer für den 33-jährigen bereits gezählt. Der VfL Bochum setzte nicht mehr auf die Dienste des Linksverteidigers und verlängerte den Vertrag nicht. In der Hoffnung auf einen neuen Arbeitgeber hielt sich Bönig beim Training der vertragslosen Fußballer fit und erregte schließlich Aufmerksamkeit in der ungarischen Hauptstadt.

In Budapest zählt man wieder auf den gebürtigen Erdinger. Am Wochenende fuhr Bönig mit seinem Team einen 3:2-Auswärtssieg beim Tabellenzweiten Videoton FC ein, die Qualifikation zur  Europa League rückt damit wieder in greifbare Nähe. In seiner zweiten Saison in Ungarn steht Bönig seit dem sechsten Spieltag ununterbrochen auf dem Platz, auf ein Tor wartet der schnelle Außenverteidiger jedoch noch.

>>>Zum Spielbericht Videoton FC - Ferencvárosi TC

>>>Zum Spielerprofil von Philipp Bönig

Jannick Niessner