Copa Sudamericana 2012 » Finale » Liveticker: Tigre - São Paulo FC 0:0

Fazit:
Der Pfiff des Schiedsrichters erlöst uns von diesem grausigen Gebolze vor mäßiger Kulisse im nur halbvollen Stadion. São Paulo blieb nach der roten Karten vieles schuldig. Trotz ihrer Überlegenheit in allen Belangen haben sie nicht einen vernünftigen Abschluss zu Stande bekommen, nimmt das 0-0 aber gern mit ins Rückspiel vor heimischen Publikum. Tigre spielte im Rahmen seiner Möglichkeiten. Diese reichten aber nicht aus um die sattelfeste Abwehr der Brasilianer in Verlegenheit zu bringen. Hoffen wir einfach mal auf ein viel besseres Rückspiel und wünschen einstweilen eine geruhsame Nacht! In der nächsten Woche geht es dann in der brasilianischen Metropole weiter.

Ehe Ftacla am Fünfmeterraum noch an den Ball kommt, prischt Bruno Córtes dazwischen und klärt auf Kosten einer letzten Ecke. Diese stellt São Paulo vor keine größeren Probleme.

Auch Agustín Torassa spielte einst in Europa. Für die RedBulls aus Salzburg hat er aber kein Pflichtspiel bestritten, soll es nun aber richten.

Gelbe Karte für Norberto Paparatto (Tigre)

Gibt es genug Gelegenheit die Wechsel zu thematisieren, geht es auf dem Platz eher bieder zu. Eben stieß Lucas mal bis in den Strafraum von Tigre vor, verpatzte aber unter dem Druck von Echeverria das Abspiel.

Diego Ftacla macht sich für einen Einsatz bereit. Gorosito wird wohl positionsgetreu wechseln und ihn gegen Maggiolo austauschen.

Botta unterbindet den Konter mit einem taktischen Foul. Dafür sieht er zurecht die gelbe Karte. Denilson wäre sonst wohl auf und davon gewesen.

Ein Schuss aus der zweiten Reihe vom bemühten Botta wird abgelcikt. Und wieder gibt es eine Ecke für die Hausherren. Leich touchiert von einem Verteidiger landet diese im gegenüberliegenden Toraus.

Der eingewechselt Cícero ist sicherlich noch vielen aus seiner Zeit bei der Hertha aus Berlin oder dem VfL Wolfsburg bekannt.

Gelbe Karte für Denilson (São Paulo FC)

Unweit der Strafraumkante bekommt Tigre nun einen Freistoß zugeprochen.

Mit einem Trikotzupfer hält sich der Sportskamerad Martín Galmarini auf. Stattdessen zerrt er am Schädel eines Gegenspielers. Der Schiedsrichter drückt nochmal ein Auge zu und belässt es bei einem Freistoß für die Gäste.

Gelbe Karte für Rafael Tolói (São Paulo FC)

Diese bringt aber nichts ein. Immerhin wird kurz darauf ein Argentinier gefoult und Tigre bekommt einen Freistoß in halbrechter Position in ungefähr dreißig Metern Entfernung zum Tor zugesprochen.

Eine Freistoßflanke von Jadson senkt sich im Strafraum direkt auf den Schädel eines Abwehrspielers. Ein Konterangriff findet erst gar nicht statt.

Halbzeitfazit:
In der Anfangsphase agierten beide Mannschaften mit offenem Visier und versuchten mit ihren Mitteln zum Erfolg zu kommen. Mit den beiden roten Karten igelt sich Tigre aber immer weiter hinten ein und scheint auf Konter zu lauern. Erfolgsversprechende blieben aber bislang in Gänze aus. Die Gäste können aus ihrer spielerischen und atletischen Überlegenheit aber auch noch keinen Profit schlagen. Spätestens an der gegnerischen Strafraumgrenze ist Schluss für die Angriffsbemühungen.

Rhodolfo versucht sich an einem Freistoß aus dem Halbfeld. Der Ball fliegt aber an Freund und Feind vorbei in die Arme von Damián Albil.

Maggiolo versucht den zum Fünfer geeilten Leone die Kugel mit der Hacke auf den Kopf zu chippen. Der Mittelfeldspieler bringt das Anspiel aber nicht unter Kontrolle und muss den Ball nach hinten raus passieren lassen. Gastón Díaz rückt nach und haut drauf. Der Schuss geht ein gutes Stück über das Tor.

Das die Gastgeber technisch weniger versiert sind, war auch im Vorfeld erwartet worden. Doch auch die Brasilianer haben Probleme bei der Ballverarbeitung.

Bruno Cortes mit dem dreifachen Übersteiger auf der linken Seite. Und was folgt? Er haut halb über den Ball und befördert den Ball vor den Füße eines Innenverteidigers.

Die sehr harten roten Karten beweisen: Auch das Schiedsrichtergespann agiert keineswegs fehlerfrei. Just erkennen sie beim Angriff der Gäste eine Abseitsposition obwohl es nicht einmal gleiche Höhe war! Gleich zwei Abwehrspieler heben dieses vermeintliche Abseits auf!

Lucas lässt sich, nachdem ihn der Ball flöten gegangen ist, vorsichtshalber mal fallen im Strafraum. Der Schiedsrichter lässt sich nicht drauf ein und lässt weiterspielen.

Botta tanzt seinen Gegenspieler auf dem Bierdeckel aus und dringt in den Strafraum ein. Doch ihm gelingen weder Abschluss noch Abspiel. Er läuft auf den nächsten Verteidiger auf und weg ist die Pille.

Lächerliche Aktion von Alejandro Donatti! Der Verteidiger versucht Luis Fabiano zu schlagen, trifft ihn aber nicht. Luis Fabiano mit dem Tritt gegen Donatti, trifft ihn aber auch nicht. Der Versuch ist schon strafbar und schon dürfen beide duschen gehen. Der Argentinier gibt aber noch oskarreif den sterbenden Schwan und sinkt zusammen wie nach einem Hieb von einer Eisenfaust.

Rote Karte für Luis Fabiano (São Paulo FC)

Schon früh deuten beide Teams an, heute keine Gefangenen machen zu wollen. Sie suchen den direkten Weg zum Tor. Just scheitert Jadson mit einem Flachschuss aus spitzem Winkel an Albil.

Lucas spielt den Doppelpass mit Luis Fabiano und schließt aus etwa zwölf Metern ab. Der wenig platzierte Schuss stellt Torhüter Albil aber vor keine größeren Probleme.

Eine herzliche Begrüßung zwischen den beiden Trainern Nestor Gorosito und Ney Franco. Gleich geht's los in der eher spärlich gefüllten Bombonera!

Das Spiel findet heute im Stadion der Boca Juniors, der berühmten La Bombonera statt. Die Statuten des südamerikanischen Verbandes verlangen für ein Finalspiel im kontinentalen Bewerb eine Mindestkapazität von mindestens 40.000 Plätzen. Die eigentliche Heimspielstätte des CA Tigre, das Estadio José Dellagiovanna, bietet nur Platz für 28.000 Fans.

Tigre hat sich im Übrigen durch das beste Abschneiden eines argentinischen Vertreters in der Copa Sudamericana für die im Januar beginnende Copa Libertadores qualifiziert. Natürlich will die Mannschaft aus dem Ballungsraum Buenos Aires aber heute nach den Sternen greifen. Den Gegner erwartet nach eigener Aussage heute ein Gegner, der nichts zu verlieren habe und über eine Mannschaft mit einigen Routiniers verfüge. Gespannt darf man auf die Darbietungen des jungen Offensivspielers Rubén Botta sein. Er ist ein sehr schneller und technisch starker Spieler. Ihm geht allerdings ein wenig die Konstanz ab. Die Fans vom "Matador" hoffen aber, dass er heute sein ganzes Können aufblitzen lassen kann.

Die Tricolor hat auf dem Weg ins Finale zuerst einen weiteren brasilianischen Vertreter, Bahia, aus dem Weg geräumt. Im Anschluss mussten Liga de Loja aus Ecuador, die Universidad de Chile und schließlich die Universidad Catolica aus Chile dran glauben.

Es ist noch nicht solange her, da krebste der heimische Club Atlético noch in der Unterklassigkeit herum und führte ein Schattendasein im argentinischen Fußball. Nach dem geglückten Nichtabstieg im Jahre 2004 begann aber der Aufstieg des kleinen Klubs aus Victoria der in der heutigen Finalteilnahme gipfelt. Es ist aber nicht so, als würden die Auftritte des kleinen Klubs heute viele Fans hinter dem Ofen hervorlocken.