25.12.2014 10:00 Uhr

Redaktions-Rückblick: Spieler des Jahres

Neymar
Neymar

Ein ereignisreiches Fußballjahr geht zu Ende. Welcher Spieler sollte den Ballon d'Or bekommen? Wer hat darüber hinaus in den letzten 52 Wochen überzeugt? Der Jahresrückblick der weltfussball-Redaktion, Teil 2.

Wer sollte nach seinen Leistungen in diesem Jahr Weltfußballer werden?

Henrik Kuhl: CR7! Wer einer Liga und einer Champions League mit so ein einer Quote so konsequent seinen Stempel aufdrückt, hat es einfach verdient!

Nico Schrimpf: Ganz klar: Manuel Neuer. Mittlerweile kann man die Auszeichnung ja umbenennen in: "Weltbester Torjäger". Was anderes ist die Wahl in den letzten Jahren doch nicht mehr. Von daher könnte höchsten ein Torhüter, der nicht an Toren gemessen wird, mal in die Phalanx von Ronaldo und Messi eindringen. Wann, wenn nicht jetzt?

Marc Affeldt: Ich bin mit der Doktrin großgeworden, dass Quoten à la Gerd Müller nie mehr zu erreichen sind, da der Fußball viel athletischer geworden ist. Mag stimmen, wird von Messi und Ronaldo aber dennoch ad absurdum geführt. Aus diesem Duo wird CR7 die Nase am Ende vorne haben – völlig zu Recht. 

Christian Schenzel: Es gab in diesem Jahr nur einen bedeutenden Titel. Und den hat zum Glück Manuel Neuer geholt. Zum Weltfußballer wird es trotzdem nicht reichen. Und das ist auch ganz gut, denn im Vergleich zu Cristiano Ronaldo wird Neuer bei dieser Wahl ein außerordentlich guter Verlierer sein.

Lars Plantholt: Ganz ehrlich? Leidige Frage. Ich finde das Bohei um diese Wahl äußerst nervig. Geht's da um ein Fußballspiel? Nein? Also dann. ... Und es wird eh Ronaldo.

Nils Marlow: Manuel Neuer. Er hat ein Jahr auf überragendem Niveau gespielt und es muss nicht immer nur ein Offensivspieler sein, dessen klasse Leistung man würdigt.

Maike Falkenberg: Cristiano Ronaldo. Aber vielleicht ist es gar nicht Cristiano Ronaldo, sondern Manuel Neuer.

Jochen Rabe: Lionel Messi! Nein, kleiner Scherz am Rande... Natürlich kann es nur Cristiano Ronaldo sein! WM-Leistungen hin oder her, die Quote in diesem Jahr ist übermenschlich. Alles andere als eine Wiederwahl wäre fast schon frech.

Joachim Rothbauer: Da auch Torhüter Fußballer sind: Manuel Neuer. Klar, Cristiano Ronaldo war mal wieder am auffälligsten. Klar, er trifft wie und wann er will. Aber das weiß man seit Jahren. Manuel Neuer dagegen hat das Spiel auf seiner Position zukunftsweisend verändert. An seiner Art des Torwartspiels werden sich in Zukunft die Torhüter der Welt orientieren. Davon abgesehen: Fußball ist ein Mannschaftssport. Aus meiner Sicht braucht es diesen Titel überhaupt nicht.

Ralf Amshove: So sehr ich auch Manuel Neuer den Titel des Weltfußballers wünsche, die Auszeichnung kann nur an Cristiano Ronaldo gehen. Mit fast 30 Jahren hat der Portugiese sein Können noch einmal auf eine neue Stufe gesetzt. Mit 55 Toren in 51 Pflichtspielen im Kalenderjahr 2014 thront CR7 über allen anderen.

Jens Fennel: Hat Ronaldo den Preis nicht schon per Post bekommen? Eine der unsinnigsten und nervigsten Veranstaltungen im Profifußball.

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>> DIASHOW: Momente des Jahres

 

Wer war außer den drei Nominierten dein persönlicher Spieler des Jahres?

Maike Falkenberg: Schaue ich nach Deutschland, finde ich neben allerlei Feinmotorikern auch Alex Meier. Der Mann ist ein Phänomen: Trotz fast zwei Metern Körpergröße ist er auf dem Platz oft nicht zu sehen - und am Ende nicht nur unter den Torschützen, sondern oft der Spielentscheider für die Eintracht. 20 Pflichtspieltreffer 2014 und eine über zehnjährige Vereinszugehörigkeit verdienen auch außerhalb Frankfurts Anerkennung.

Nico Schrimpf: Arjen Robben. Wenn es einen Spieler gibt, der die Bayern mit seiner blanken Anwesenheit nochmals eine Stufe besser macht, dann der mittlerweile sehr sympathische Niederländer. Was dieser Kerl in den letzten Jahren geleistet hat, ist schlichtweg atemberaubend.

Nils Marlow: Vieirinha. Er ist nach seinem Kreuzbandriss sehr gut zurückgekommen und macht mittlerweile auf jeder Position einen tollen Job, auf der er ran soll. Herr Allofs, bitte schnellst möglich dem Mann einen neuen Vertrag geben!

Christian Schenzel: Innerhalb der Bundesliga bekommen Arjen Robben und Marco Reus den Zuschlag.  Außerhalb: Diego Costa und Neymar. Wie sich Costa innerhalb des letzten Jahres entwickelt hat, ist unglaublich und verdient großen Respekt. Und dass Neymar es mit 22 Jahren schafft, bei der eigenen WM die Erwartungen einer ganzen Nation zu erfüllen, hätte ich in dieser Form nicht für möglich gehalten. Auch dafür: Hut ab!

Jens Fennel: Arjen Robben. Zweifelsohne einer der besten Feldspieler der Welt, der sich im Moment in der Form seines Lebens befindet. Hat sich in diesem Jahr vom Ego-Dribbler zu einem echten Teamplayer entwickelt. Nicht auszudenken, wenn der Holländer seine Verletzungsanfälligkeit schon ein paar Jährchen früher in den Griff bekommen hätte.

Lars Plantholt: Ach, schwer...vielleicht Thomas Müller. Zumindest während der WM ein tauglicher Gegenentwurf zu all den Werbe...äh Fußballstars. Außerdem werde ich bei Stutzen auf Halbmast sentimental.

Joachim Rothbauer: Marco Reus und Holger Badstuber. Beiden klebt derzeit so viel Pech am Schuh wie den meisten Profis in ihrer gesamten Karriere nicht. Diese ständigen schweren Verletzungen physisch wegzustecken, ist das Eine. Sie psychisch (man vergesse nicht den geplatzten WM-Traum!) zu verarbeiten, ist das Andere. Und trotzdem rappeln sich beide immer wieder auf und kommen so stark zurück, als wären sie nie weg gewesen.

Ralf Amshove: Alexander Meier. Der lange Schlaks aus Buchholz ist ein Phänomen. Häufig sieht man ihn über 90 Minuten nicht, aber sein Näschen für die besonderen Situationen macht ihn für die Eintracht unersetzlich. Auf seiner alten Tage schickt sich Meier sogar an, die Torjägerkanone nach Frankfurt zu holen.

Marc Affeldt: Karim Benzema. Der Typ macht mit seiner Interpretation des Angriffsspiels die unfassbaren Quoten eines Cristianos erst möglich, setzt sich Jahr für Jahr gegen größte Konkurrenz durch und hat in diesem Jahr auch bei der WM sehr stark gekickt.

Henrik Kuhl: Jonas Hector natürlich! Der Junge hat sich mit konsequent guten Leistungen auf der linken Seite völlig zu Recht ins Blickfeld von Jogi Löw gespielt. Nach Poldi und Helmes endlich mal wieder ein deutscher Nationalspieler vom Effzeh.

Jochen Rabe: Jérôme Boateng. Seine Entwicklung in den letzten Jahren ist unfassbar. Bester Spieler des WM-Finals und momentan mit Abstand der beste Innenverteidiger der Welt.

Redaktions-Rückblicke:
>> Teil 1: Duelle des Jahres

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