31.08.2015 11:06 Uhr

Salzburg mit Sieg in Länderspielpause

Titelverteidiger RB Salzburg gehört nach einem 3:2-Sieg bei Sturm Graz wieder zur oberen Tabellenhälfte der Bundesliga. "Der Sieg war sehr, sehr wichtig vor der Länderspielpause, nach dem, was wir alles am Donnerstagabend bei uns im Stadion erlebt haben", erinnerte Salzburg-Coach Peter Zeidler nochmals an das bittere Ausscheiden im Playoff der Europa League nach Elfmeterschießen gegen Dinamo Minsk.

"Wir konnten mit dem Sieg einen Mitfavoriten für die Meisterschaft überholen. Großes Kompliment an meine Mannschaft für die kämpferische, leidenschaftliche Leistung bei diesen Temperaturen. Wir haben Chancen kreiert, und die muss man halt ausnützen. Heute hatten wir auch das Glück des Tüchtigen, ich denke aber der Sieg geht absolut in Ordnung und ist verdient", meinte der Deutsche nach dem fünften Liga-Spiel ohne Niederlage und dem Vorstoß auf Platz fünf. Noch fünf Punkte fehlen auf Spitzenreiter Rapid.

Wie Zeidler war auch Salzburg-Tormann Alexander Walke, der mit mehreren Glanzparaden großen Anteil am Erfolg in Graz hatte, nach dem Schlusspfiff erleichtert. "Wir freuen uns wahnsinnig, mit dem Erfolgserlebnis in die Länderspielpause zu gehen. Dieser Sieg war brutal wichtig. Wir hatten in den letzten Wochen weniger erfolgreiche Spiele. Wir haben gesehen, dass das keine spielerische Glanzleistung war", gestand der 32-jährige Deutsche.

"Die Länderspielpause wird uns helfen"

Andreas Ulmer sprach indes die körperlichen Strapazen der vergangenen Wochen an. "Man hat uns die vielen Spiele in der letzten Zeit angemerkt, auch unter dem Einfluss der hohen Temperaturen. In der zweiten Halbzeit war der Spielverlauf für uns top, und wir haben es auch clever zu Ende gespielt. Man muss nämlich berücksichtigen, dass wir gegen eine eingespielte Mannschaft gewonnen haben und noch nie in dieser Zusammensetzung gespielt haben. Die Länderspielpause wird uns jetzt helfen", betonte der 29-Jährige.

Ganz neu bei den "Bullen" ist der deutsche U20-Teamspieler Hany Mukhtar, der gegen Sturm bis zu seiner Auswechslung in der 64. Minute ein ansprechendes Debüt zeigte. "Ich bin super in Salzburg aufgenommen worden, es war eine sehr gute Mannschaftsleistung mit hohem kämpferischen Einsatz. Wir können jetzt optimistisch nach vorne schauen und die Länderspielpause nützen", sagte der 20-Jährige, der sich "bei Salzburg weiterentwickeln will. Ich bin dankbar, dass ich hier die Chance bekomme."

Erste Heimniederlage für Sturm seit 23. November 2014

Während beim Meister ein Aufwärtstrend spürbar war, machte sich bei Sturm nach der ersten Heimniederlage seit 23. November des Vorjahres - auch damals siegte Salzburg in Graz (2:1) - Ernüchterung breit. "Die Enttäuschung ist riesengroß, wir haben mehr Chancen als Salzburg kreiert. Mit neun Punkten aus sieben Spielen können wir nicht zufrieden sein. Salzburg war kaltschnäuziger, wir müssen in Zukunft konzentrierter agieren", forderte Lukas Spendlhofer, der die Niederlage mit seinem Eigentor in der zweiten Minute eingeleitet hatte.

Gewohnt nüchtern fiel das Match-Resümee seines Trainers Franco Foda aus. "Die Statistik nach dem Spiel zeigt gute Werte für uns, aber Statistik schießt keine Tore. Wir hatten einen schlechten Start, haben nach 15 Minten ins Spiel gefunden, die Möglichkeiten aber nicht genutzt und aus dem Nichts das 0:2 erhalten. Aus einem individuellen Fehler folgte auch noch das 0:3. Positiv ist, dass wir dann noch zurückgekommen sind. Wir haben hinten zu einfache Fehler gemacht", kritisierte der Deutsche seine Defensivabteilung.

Doch auch mit der Leistung in der Offensive war er nicht zufrieden. "In entscheidenden Situationen fehlt vielleicht die Handlungsschnelligkeit. Die Effizienz von Salzburg hat gesiegt, das Quäntchen Überzeugung im Abschluss hat uns heute gefehlt", erklärte Foda, der sich laut eigener Aussage "noch nie Gedanken über den Titel gemacht" hat. "Wir müssen hart arbeiten, um in die Top 4 zu kommen."

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apa