23.10.2015 16:13 Uhr

Ried in Salzburg mit Abwehrriegel

Ausgerechnet gegen Meister RB Salzburg, der jüngst mit einem 8:0-Kantersieg gegen Admira Wacker erstmals in dieser Saison Platz eins in der Bundesliga eroberte, muss Tabellenschlusslicht Ried am Samstag (ab 18:30 Uhr im weltfussball-Liveticker) den Weg aus der Krise suchen. Die Ansagen der "Bullen" klingen dafür wenig ermutigend. "Wir wollen Platz eins nicht mehr hergeben", erklärte Salzburg-Verteidiger Andreas Ulmer. Ried setzt auf Defensive.

Die Brust ist breit in Wals-Siezenheim. Der Titelverteidiger ist seit zehn Spielen ungeschlagen und wieder dort, wo man sich selbst immer sah. Gegen Ried ist man zudem seit 2005 in 20 Heimspielen noch unbesiegt. Immerhin attestierte Außenverteidiger Ulmer, einst selbst für Ried aktiv, dem Gegner viel Kampfgeist: "Gegen die Rieder haben wir uns immer - egal ob daheim oder auswärts - etwas schwergetan." Dennoch kommen die Innviertler, die in den jüngsten drei Partien nur einen Punkt holten, als krasse Außenseiter.

Salzburg-Coach Zeidler "sicherlich nicht sorglos"

Das weiß auch Salzburg-Trainer Peter Zeidler. Doch der Deutsche bleibt höflich. "Sorglos gehen wir in die Begegnung mit Ried sicherlich nicht, denn auch die Rieder haben eine gute Mannschaft und mit Paul Gludovatz einen Trainerfuchs, der sich gegen uns etwas überlegen wird."

"Wir wissen natürlich auch, dass die Rieder auf dem letzten Tabellenplatz und mit dem Rücken zur Wand stehen. Sie werden sicher alles probieren, um Punkte zu holen und vom Tabellenende möglichst schnell wieder weg zu kommen", meinte Zeidler.

Goalgetter Jonatan Soriano könnte in seinem 113. Spiel sein 100. Bundesliga-Tor markieren. "Wir würden uns über 100. Treffer von Soriano freuen, aber auch drei Punkten wären schön", sagte Zeidler.

Dass man sich nur drei Tage später im Cup-Achtelfinale neuerlich in Salzburg gegenübersteht, ist für Zeidler unerheblich: "Wir denken nur ans nächste Spiel". Ob Martin Hinteregger wieder dabei ist, ließ der Salzburg-Coach offen: "Wir haben ja jetzt drei Spiele ohne ihn gut absolviert, da bin ich ja nicht der erste Trainer, der auf siegreiche Teams schaut."

Ried-Coach Gludovatz: "Augen zu und durch"

Ried-Coach Paul Gludovatz kündigte an, der Offensivstärke der "Bullen" vor allem eines entgegensetzen zu wollen: Abwehrbeton.

"Wir werden unseren Fans jetzt kein offensiveres Spiel liefern können. Das ist zurzeit ein One-Way-Ticket. Es gilt: 'Augen zu und durch'", erklärte der Burgenländer, der nicht nur Denis Streker, Florian Hart, Marcel Ziegl und Julian Baumgartner verletzt bzw. erkrankt vorgeben muss, sondern auch den gesperrten Petar Filipović vermisst. "Die Ausfälle beeinflussen unsere Umstellungsvarianten. Wir haben geringe Möglichkeiten zur Veränderung."

Ried-Spieler Thomas Bergmann sah es ähnlich. "Wenn wir taktisch unsere Aufgaben erfüllen, wird es sicher kein schönes Spiel", erklärte der 26-Jährige, hoffte zugleich aber auf den Überraschungseffekt: "Wir können nur gewinnen. Niemand rechnet damit, dass wir einen Punkt holen. Deshalb ist es momentan auch eine gute Aufgabe für uns."

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apa