09.11.2015 17:22 Uhr

WM-Affäre: Niersbach tritt zurück

Wolfgang Niersbach tritt zurück
Wolfgang Niersbach tritt zurück

Es ist offiziell: DFB-Präsident Wolfgang Niersbach ist nicht mehr Präsident des Deutschen Fußball-Bundes. Er zieht damit die Konsequenzen aus seiner Verwicklung in die Affäre um die WM 2006. "Ich habe für mich erkannt, dass der Zeitpunkt gekommen ist, die politische Verantwortung zu übernehmen", sagte Niersbach nach einer Präsidiumssitzung des Deutschen Fußball-Bundes.

Der 64-Jährige war in dem Skandal um dubiose Geldflüsse vor der Weltmeisterschaft 2006 schwer unter Druck geraten. In der vergangenen Woche durchsuchte die Steuerfahndung sowohl die DFB-Zentrale in Frankfurt als auch Niersbachs Privatwohnsitz in Dreieich.

Staatsanwaltschaft ermittelt

Gegen den scheidenden DFB-Chef, seinen Vorgänger Theo Zwanziger und den früheren Generalsekretär Horst R. Schmidt ermittelt die Frankfurter Staatsanwaltschaft wegen des Verdachts der Steuerhinterziehung in einem besonders schweren Fall.

Zuletzt hatten handschriftliche Notizen auf einem Briefentwurf aus dem Jahr 2004 für erneuten Wirbel in der WM-Affäre gesorgt. Sollten diese tatsächlich von Niersbach stammen, wäre klar, dass er nicht wie behauptet erst diesen Sommer von den Millionentransfers im Zuge der Vorbereitungen für die Weltmeisterschaft 2006 erfahren hätte.

Mehr dazu:
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>> Sondersitzung: Niersbach unter Zugzwang

dpa