12.11.2015 12:35 Uhr

Niersbach kannte wohl Skandal-Dokument

Niersbach soll seit Wochen vom Skandal-Dokument wissen
Niersbach soll seit Wochen vom Skandal-Dokument wissen

Der zurückgetretene DFB-Präsident Wolfgang Niersbach soll bereits seit Wochen von dem von Franz Beckenbauer unterschriebenen Skandal-Dokument, das einen versuchten Stimmenkauf unmittelbar vor der Vergabe der WM 2006 nahelegt, gewusst haben.

Das berichtete die Süddeutsche Zeitung am Donnerstag. Der Deutsche Fußball-Bund äußerte sich auf Anfrage zunächst nicht.

Laut "SZ" sei der Vertragsentwurf, auf dem für die Gegenseite die Skandal-Schlüsselfigur Jack Warner unterzeichnet hat, vom stellvertretenden DFB-Generalsekretär Stefan Hans in den Archiven gefunden worden. Dieser habe dann Niersbach und Generalsekretär Helmut Sandrock informiert - lange bevor Niersbach auf einer Pressekonferenz abstritt, dass es irgendwelche Hinweise auf einen Betrugsversuch gebe. 

Leistungen wurden versprochen

In der vertraglichen Vereinbarung vom 2. Juli 2000 (vier Tage vor der WM-Vergabe), die von Beckenbauer auf der deutschen und Warner auf der Seite des Verbands für Nord- und Zentralamerika sowie der Karibik CONCACAF gezeichnet wurde, sind diverse Leistungen, aber keine direkten Geldleistungen von deutscher Seite zugesagt worden.

Es gibt laut DFB allerdings keine Erkenntnis, ob die Vereinbarung vollzogen worden ist. Interimspräsident Reinhard Rauball äußerte aber zum Verdacht des Bestechungsversuches: "Das muss man so werten, dass zumindest über diese Fragen nachgedacht worden ist."

Mehr dazu:
>> Sky beobachtet Entwicklung um Beckenbauer

sid