23.05.2016 11:44 Uhr

DFB vs. Hans: Gericht erwartet Urteil

Am Dienstag wird ein Urteil erwartet
Am Dienstag wird ein Urteil erwartet

Arbeitsgericht Frankfurt/Main, Raum 210, 14.00 Uhr: Nach dem Kammertermin am Dienstag soll der Rechtsstreit zwischen dem Deutschen Fußball-Bund und seinem ehemaligen Vize-Generalsekretär Stefan Hans endlich beendet sein. "Ich erwarte ein Urteil", sagte eine Gerichtssprecherin am Montag: "Nach jetzigem Stand ist es zwischen beiden Parteien noch nicht zu einem Vergleich gekommen." 

Verhandelt wird deshalb die Rechtmäßigkeit der fristlosen Kündigung seitens des DFB Mitte November als Folge der Affäre um die Vergabe der WM 2006, gegen die sich Hans zur Wehr setzt. Der langjährige DFB-Mitarbeiter war angeblich im Archiv des Verbandes auf ein brisantes Dokument gestoßen. Das auf den 2. Juli 2000 (vier Tage vor der Vergabe der WM 2006) datierte Schriftstück, unterschrieben von WM-Organisationsboss Franz Beckenbauer und dem früheren FIFA-Vize-Präsidenten Jack Warner, beinhaltete erhebliche Zusagen an Warner.

Hans wird seitens des DFB vorgeworfen, seine Vorgesetzten, insbesondere den für Rechtsfragen zuständigen Vize-Präsidenten Rainer Koch, nicht umgehend über den Fund informiert zu haben. Demnach habe der ehemalige DFB-Präsident Wolfgang Niersbach laut DFB-Anwalt Thomas Drosdeck von der Absprache mit Warner nichts erfahren. Der frühere DFB-Generalsekretär Helmut Sandrock habe zudem angegeben, dass ihm nur "oberflächlich am Telefon etwas zugeworfen worden" sei. 

Nach dem ersten Verhandlungstermin am 4. Februar dieses Jahres, bei dem Hans Niersbach und Sandrock schwer belastet hatte, war das Gericht zu keinem Urteil gekommen. Hans, dem zudem der Vorwurf der Selbstbereicherung angelastet wird, ließ das vermeintliche Fehlverhalten im Februar zurückweisen.