06.07.2016 13:49 Uhr

Sneijder muss für Gelbe Karten blechen

Wesley Sneijder bei einem Einsatz für Galatasaray
Wesley Sneijder bei einem Einsatz für Galatasaray

Eine höhere Strafe dürfte bisher keiner für ein paar gelbe Karten bekommen haben: Galatasaray-Star Wesley Sneijder muss nach niederländischen Medienberichten rund 2,2 Millionen Euro an seinen Verein zahlen.

Es hört sich fast wie ein Aprilscherz an, entspricht aber laut "Telegraaf" der Wahrheit: Über 300.000 Euro soll der 121-malige niederländische Nationalspieler pro erhaltener gelber Karte zahlen. Unter dem Strich stehen somit weit über zwei Millionen Euro zu Buche. Für den Berater des Spielers nicht zu fassen und noch weniger zu akzeptieren: "Galatasaray versucht, ihn aus dem Klub zu drängen", so Guido Albers. 

Die Begründung dafür ist nach Albers relativ einfach, der türkische Klub wolle den Offensivmann loswerden, um groß abzukassieren: "Sie machen das nur, um 7,5 Millionen Euro Ablöse für ihn zu erhalten". Die genannte Summe steht im kürzlich bis 2018 verlängerten Arbeitspapier des Niederländers und würde den hoch verschuldeten Gelb-Roten gut zu Gesicht stehen. Glaubt man "Hürriyet" hat der AC Mailand sein Interesse bereits bekundet. Zudem gehört Sneijder zu den Großverdienern, somit wären auf diese Weise auch Gehaltseinsparungen möglich.

"Natürlich akzeptiert Wesley die Strafe nicht", betont sein Berater und findet es "sehr schade, dass ein so großer Klub solche Mittel wählt und so tief sinkt." Zwar habe der Bosporus-Verein damit deutlich gemacht, dass Sneijder ein Streichkandidat sei, doch Guido Albers gibt sich kämpferisch: "Wir werden uns nicht schikanieren lassen. Unser Anwalt hat sich mit dem türkischen Fußballverband und der FIFPro in Verbindung gesetzt."

In Deutschland gab es solche Summen bisher nicht

In der Bundesliga gehört nicht etwa Kevin Großkreutz für seine Säulen-Pinkel-Attacke in einem Berliner Hotel zu denen, die die höchsten Strafen zahlen mussten. Jene Aktion kostete den Ex-Dortmunder vergleichbar günstige 60.000 Euro. Anders sieht es bei Rafinha und Diego aus. Der damalige Schalker musste vor acht Jahren 700.000 Euro dafür zahlen, dass er nicht mit ins Trainingslager, sondern lieber zu seiner Nationalmannschaft nach Paris gefahren war. Zudem flog er danach - ebenfalls unerlaubt - mit seinen Kollegen zu den Olympischen Spielen und zeigte Reportern beim Abflug den Mittelfinger. 

Diego flüchtete 2011 während der Mannschaftssitzung seines damaligen Klubs VfL Wolfsburg aus dem Hotel, als er erfahren hatte, dass er nicht in der Startelf der Niedersachsen im Abstiegsfinale in Hoffenheim stehen würde. Felix Magath, der den Mittelfeldmann damals trainierte, sagte, dass er es noch nie erlebte habe, dass jemand die Sitzung verlässt. Für Diego wurden für diese Aktion 400.000 Euro Strafe fällig.