20.07.2016 15:06 Uhr

Frankreich: TV-Vertrag zu Lasten der Spieler

Die französischen Vereine müssen etliche Zugeständnisse für mehr TV-Gelder machen
Die französischen Vereine müssen etliche Zugeständnisse für mehr TV-Gelder machen

Da haben sich die französischen Klubs aber etwas eingebrockt: Zwar winken ab 2018 rund 150 Millionen Euro mehr an TV-Geldern, aber dafür müssen vor allem die Profis und Trainer einiges mitmachen. 

Frankreichs Profifußball erhält zwar ab der Saison 2018 bis 2020 pro Jahr 720,5 Millionen Euro von den beiden Pay-Sendern "Canal plus" und "beINsports", muss dafür aber viel mehr Zugeständnisse machen als die Bundesliga mit ihrem neuen Milliarden-Vertrag. In Deutschland liegen die nationalen TV-Einnahmen der Klubs bei 673 Millionen Euro. 

Demnach sind die französischen Vereine in Zukunft verpflichtet, zwei oder drei Tage vor einem Match den Sendern einen Spieler und den jeweiligen Trainer oder einen Ersatzspieler für ausführliche Interviews zur Verfügung zu stellen. Außerdem muss jeder Verein zwei Spieler/Trainer festlegen, die während der gesamten Saison an den Analysen des Spieltages am Sonntagabend im Studio zur Verfügung stehen.

Kaum Bilder im Free-TV

Die Liga wendet den Knebelvertrag ins Positive: Der Fußball würde so besser verkauft, heißt es. Beim Sonntag-Abend-Spiel soll außerdem von den TV-Zuschauern via App oder SMS der "Spieler des Tages" gekürt werden. Das allerdings dürfte kaum Aussagekraft besitzen, denn die Top-Vereine, die in der Champions League spielen, treten kaum am Sonntagabend an.

Im frei empfangbaren Fernsehen sind in Frankreich von den Erstliga-Begegnungen allenfalls Bilderschnipsel mit großer Verspätung zu sehen.