22.07.2016 16:35 Uhr

Salzburg bei Sturm gleich voll gefordert

Wie starten Jonatan Soriano und Co. gegen Sturm in die Saison?
Wie starten Jonatan Soriano und Co. gegen Sturm in die Saison?

Am Samstag (ab 18:30 Uhr im weltfussball-Liveticker) startet Meister RB Salzburg die angestrebte Titelverteidigung in der Bundesliga mit dem Hit der ersten Runde bei Sturm Graz. Die "Bullen" wollen dabei ihre bisher makellose Saisonbilanz mit Siegen in der Qualifikation der Champions League und ÖFB-Cup weiter ausbauen. Mit dem Hinweis auf die Frühjahrs-Bilanz gegen Sturm warnte Salzburg-Trainer Oscar Garcia jedoch vor den Steirern.

"Da haben wir gegen Sturm Graz nur einmal gewinnen können", erinnerte sich der im Winter gekommene Oscar an ein 0:0 in Graz und ein 1:1-Remis im Heimspiel, lediglich im Viertelfinale des ÖFB-Cups gelang ein 1:0-Sieg. "Wir wissen also genau, wie schwierig es ist, bei Sturm zu spielen. Daher müssen wir uns sehr auf dieses Spiel konzentrieren und dürfen nicht an andere Partien denken", meinte der Spanier, der seine Truppe vier Tage nach dem Europacup-Aufstieg erneut fokussieren muss. Wohlwissend, dass drei Tage danach in Albanien der nächste internationale Auftritt bevorsteht.

Welche Elf der rotationsfreudige Oscar aufs Feld schickt, scheint angesichts des breiten Kaders einmal mehr offen. "Ich habe schon am Anfang der Saison gesagt, dass es viel Konkurrenz in der Mannschaft geben wird. Die Positionen sind umkämpft", erklärte der 43-Jährige. "Aber wir haben genügend Spieler, um für jeden möglichen Einsatz vorbereitet zu sein. Wir analysieren den Gegner und entscheiden dann, wen wir einsetzen."

Sonderlob für Bernardo

Wohl gute Chancen auf einen neuerlichen Einsatz hat der zentrale Mittelfeldmann Bernardo. Der Brasilianer stand als einziger in allen drei Saisonspielen in der Startelf. "Als er kam, hat es geheißen, er hat Qualitäten als Innenverteidiger. Wir haben aber gesehen, dass wir ihn auch als Sechser einsetzen können. Er hat in dieser Position gute Leistungen gezeigt", lobte Oscar den 21-Jährigen.

Eventuell darf sich auch der von Rapid geholte Außenverteidiger Stefan Stangl Hoffnungen auf seinen Einsatz machen, im Mittelfeld sind auch Marc Rzatkowski, der bisher ebenso nur im Cup spielte, und Dadie Samassekou eine Option. Sicher nicht mit von der Partie ist Innenverteidiger Paulo Miranda, der sich einen doppelten Bänderriss bzw. Riss des Syndesmosebandes im rechten Knöchel zuzog. Flügelstürmer Wanderson steht zumindest bis Montag in puncto Spielberechtigung noch in der Warteschleife.

Weiters nicht einsatzbereit sind Reinhold Yabo, Smail Prevljak (beide Knieverletzung), Asger Sørensen (Mittelhandbruch), Christoph Leitgeb (Knöchelblessur), Takumi Minamino bzw. Hee-Chan Hwang (Vorbereitung auf die Olympischen Spiele). Dazu ist Konrad Laimer mit Knieproblemen fraglich. 

Sturm spielt am Samstag nicht nur gegen Salzburg, sondern auch gegen die "Gespenster" der jüngeren Vergangenheit. Den hochgesteckten Erwartungen der Fans konnte man seit dem Titel 2011 nicht mehr recht genügen, nach Platz fünf in der Vorsaison ist man international wieder einmal zum Zuschauen verdammt.

Trainer Franco Foda gab sich jedoch optimistisch. "Die Vorbereitung ist sehr gut verlaufen", meinte der Deutsche, dessen Truppe die erste Cup-Hürde Stadlau in der Vorwoche mit 2:0 nahm. "Ich habe trotz vieler Wechsel im Sommer Vertrauen in die Mannschaft, erkenne viele gute Ansätze, diese wollen wir morgen auch sehen."

Auch Foda verwies auf die Ergebnisse der abgelaufenen Saison gegen die Bullen. "Wir haben gegen Salzburg in der Vorsaison gut gespielt, aber wenige Punkte geholt", bedauerte er. Dem Gegner schaute er zuletzt im Europacup auf die Beine. "Mir ist aufgefallen, dass Salzburg auf Ballbesitz mehr Wert legt als in der letzten Saison", analysierte Foda. "Es gibt aber auch Schwächen, die wir ausnützen müssen. Wir müssen aktiv sein und selbst Akzente setzen."

Stanković statt Alar

Der Sturm-Coach wird wohl eine ähnliche Startelf wie gegen Stadlau bringen. Hinter Spitze Bright Edomwonyi könnte aber Marko Stanković statt Deni Alar zum Zug kommen sowie Neuzugang Fabian Koch in der rechten Außenverteidigung für Marvin Potzmann spielen. Ob der neue Abwehrchef Christian Schulz schon im Kader steht, bleibt abzuwarten. Ähnliches gilt für Stefan Hierländer. "Beide sind sehr spät zu uns gekommen, machen aber einen sehr guten Eindruck", meinte Foda, der aber zumindest einen der beiden Neuzugänge in den Kader holen wollte.

Auch die Kapitäns-Frage harrte offiziell bis zuletzt ihrer Klärung. "Der Kapitän wird erst bestimmt", betonte Foda, der am Freitag noch das Gespräch mit dem fünfköpfigen Spielerrat suchen wollte.

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apa/red