21.09.2016 16:14 Uhr

Mou schiebt United-Fehlstart auf van Gaal

Van Gaal (l.) und Mourinho trafen als Trainer schon oft aufeinander
Van Gaal (l.) und Mourinho trafen als Trainer schon oft aufeinander

Mit seinen eigenen Spielern ist José Mourinho oft überkritisch, auch bei den Schiedsrichtern spart er nicht mit Vorwürfen. Selbst für die aktuelle Pleite-Serie von Manchester United soll laut dem Portugiesen ein ganz anderer verantwortlich. 

Kein geringerer als Mourinhos Vorgänger, Louis van Gaal soll die Hauptschuld für den schlechten Start der Red Devils tragen. Das soll der Star-Coach laut "Mirror" gegenüber seinem privaten Umfeld erwähnt haben. Der Niederländer hatte das Team von 2014 bis zum Sommer trainiert und dem Portugiesen auf Platz fünf übergeben. 

Die Vorwürfe sind deutlich: Weil van Gaal auf dem Platz für strenge Vorgaben war, die jederzeit einzuhalten waren, hätten die Spieler es verlernt, eigenständig zu denken. Eine "mentale Zwangsjacke" hätte vorgeherrscht. Diese Beschränkung wirke auch noch drei Monate nach der Amtsübernahme durch Mourinho nach.

Dies würde sich vor allem im Spiel der Außenverteidiger zeigen. Diese sollen sich unter Mourinho nach vorn orientieren, Flankenläufe unternehmen und sich mit ins Angriffsspiel einschalten, während es unter van Gaal noch angesagt war, den Ball und die Position im Rückraum zu halten. Auch Ander Herrera habe unter dem Ex-United-Coach eine komplett andere Spielanlage gehabt und müsse sich noch im System von Mourinho zurechtfinden. 

ManUnited-Profis kritisieren Mous Umgang

Die Spieler hingegen haben eine andere Sicht auf die Dinge. Aus dem Mannschaftkreis kommt Kritik an der Führungsweise des Portugiesen auf. Laut "Telegraph" stößt das öffentliche Kritisieren von Spielern wie Luke Shaw, Henrikh Mkhitaryan und Jesse Lingard innerhalb des Teams übel auf und auch das teils rüde individuelle Feedback hinter geschlossenen Türen stößt nicht auf Gegenliebe. 

Schon Sir Alex Ferguson sei für seine teils cholerisch anmutende Generalkritik bekannt und berüchtigt gewesen, doch Mourinhos Art sei noch ein Stück weit gemeiner und käme bei den Profis nicht gut an, so die englische Zeitung. Die Stimmung in der Kabine sei dementsprechend eisig.