06.02.2017 12:50 Uhr

Foxes machen sich bereit für Abstiegskampf

Meister-Coach Claudio Ranieri gilt bereits als angezählt
Meister-Coach Claudio Ranieri gilt bereits als angezählt

Englands Sensationsmeister Leicester City muss sich längst als abtretender Champion bezeichnen lassen. Nach einem 0:3 gegen Manchester United am Sonntag trabten die Foxes zum wiederholten Mal mit hängenden Köpfen vom Spielfeld. Für Ex-ÖFB-Teamkapitän Christian Fuchs und seine Kollegen wie den formschwachen Torjäger Jamie Vardy war es die vierte Niederlage in Folge in der Meisterschaft.

In fünf Ligaspielen im Jahr 2017 gelang dem Titelverteidiger kein einziger Treffer. Als 16. im dicht gedrängten Feld der sechs Nachzügler steckend, liegt Leicester nur noch einen Zähler vor einem Abstiegsrang. Torhüter Kasper Schmeichel lancierte nach dem Spiel einen Appell: "Wir müssen uns sofort verbessern. Es ist Zeit für jeden einzelnen im Klub, Farbe zu bekennen. Ansonsten werden wir absteigen." Der bis dato letzte Meister, der ein Jahr nach dem Titelgewinn absteigen musste, war Manchester City 1938.

Leicester begann gegen Manchester aktiv, kurz vor der Pause gelang den Gästen durch Henrikh Mkhitariyan (42.) und Zlatan Ibrahimović (44./15. Liga-Saisontor) aber ein Doppelschlag. Der schon 15 Premier-League-Spiele ungeschlagene Rekordmeister traf durch Juan Mata (49.) auch kurz nach Seitenwechsel. United rangiert weiter auf dem sechsten Platz. Spitzenreiter Chelsea ist enteilt, auf den Zweiten Tottenham fehlen dem Team von Star-Coach José Mourinho aber nur fünf Zähler.

Mourinhos Amtskollege Claudio Ranieri blickt indes wenig erfreut auf die Tabelle. Der Italiener, Anfang Jänner zum Welttrainer des abgelaufenen Jahren gekürt, scheint neun Monate nach dem umjubelten Meistertitel mit dem Außenseiter angezählt. In Englands Wettbüros nahm Ranieri Sonntagabend im "sack race" der vom Rauswurf am meisten gefährdeten Coaches Platz eins ein. In Englands Presse wird berichtet, dass das Vertrauen der Mannschaft in den 65-Jährigen kleiner geworden sei.

"Sie werden noch genug Punkte einfahren"

Ranieri meinte angesprochen auf diese Gerüchte: "Wenn Spieler unzufrieden sind, können sie zum Vorsitzenden gehen. Aber niemand war bisher dort." Jeder im Verein sei derzeit frustriert. Dennoch: "Wir sind bereit für den Kampf. Vergangene Saison ist eben alles für uns gelaufen, diese alles gegen uns." Unterstützung erhielt Ranieri von Mourinho. Die Arbeit des Italieners verdiene Respekt, monierte der Portugiese. Mourinho war sich sicher: "Sie werden noch genug Punkte einfahren."

In den Hintergrund rücken aufgrund der nationalen Tristesse Leicesters internationale Auftritte. In zwei Wochen (22. Februar) gastieren Fuchs und Co. im Achtelfinal-Hinspiel der Champions League beim FC Sevilla. Vier Siege, ein Unentschieden und eine (unbedeutende) Niederlage hatte Leicester in der Gruppenphase verbucht. Vom Glanz der Königsklasse ist derzeit aber wenig die Rede. Nicht Sevilla, sondern Swansea rückt in den Mittelpunkt. Beim dort ansässigen Tabellen-17. gastiert Leicester am Sonntag. Die Waliser haben unter Neo-Trainer Paul Clement drei ihren jüngsten fünf Ligaspiele gewonnen.

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apa/red