Vom Meistertrainer zum Arbeitslosen: Englands abgestürzter Titelträger Leicester City hat seinen Teammanager Claudio Ranieri entlassen. Das bestätigte der Klub am Donnerstagabend.

Die Klubführung zog durch die Entlassung des Italieners einen Tag nach der 1:2-Niederlage im Achtelfinal-Hinspiel der Champions League beim FC Sevilla die Konsequenz aus der sportlichen Krise des Champions.

"Das ist die schwerste Entscheidung seit wir vor sieben Jahren Leicester City übernommen haben", sagte Vize-Geschäftsführer Aiyawatt Srivaddhanaprabha: "Aber wir müssen die langfristigen Ziele des Klubs über alle persönlichen Sentimentalitäten stellen, ganz egal wie stark diese sein mögen."

Noch Anfang des Monats hatte der Klub Ranieri in einem offiziellen Statement die "uneingeschränkte Unterstützung" zugesagt. Diese war nun offenbar nicht mehr gegeben.

Auf das Premier-League-Spiel gegen den FC Liverpool am Montag werden die Assistenztrainer Craig Shakespeare und Mike Stowell die Mannschaft vorbereiten. Die Vereinsführung begibt sich derweil auf die Suche nach einem neuen Coach.

"Hatten das Gefühl, dass eine Änderung nötig ist"

Leicester City hatte sich in der vergangenen Spielzeit sensationell die englische Meisterschaft gesichert, spielt aktuell in der Premier League aber gegen den Abstieg. Als Tabellen-17. trennt das Team um Stürmer-Star Jamie Vardy nur noch ein Punkt von der unmittelbaren Gefahrenzone. Die letzten fünf Ligaspiele verlor Leicester allesamt.

"Wir sind trotz des Erfolgs des letzten Jahres mit dem einzigen Ziel Klassenerhalt in die Saison gestartet. Aber jetzt müssen wir darum kämpfen, dieses Ziel zu erreichen. Wir hatten das Gefühl, dass eine Änderung nötig ist, um unsere Chancen in den letzten 13 Spielen zu verbessern", erklärte Srivaddhanaprabha.

Ranieri hatte das Zepter bei den Foxes im Sommer 2015 übernommen und gilt als Architekt des Titelmärchens. Die FIFA zeichnet den 65-Jährigen aufgrund des überraschenden Erfolgs mit dem Underdog als Welttrainer des Jahres aus.