28.05.2017 11:54 Uhr

Merte is back! England feiert den "BFG"

Per Mertesacker war nach dem FA-Cup-Triumph des FC Arsenal der gefeierte Held
Per Mertesacker war nach dem FA-Cup-Triumph des FC Arsenal der gefeierte Held

Was für ein Comeback des "Big Fucking German": In seinem ersten Startelfeinsatz seit 392 Tagen hat Per Mertesacker die Uhr zurückgedreht und im Trikot des FC Arsenal eine seiner besten Leistungen gezeigt. Anschließend wurde der Innenverteidiger auf der Insel mit Lobeshymnen überschüttet.

Kein Mustafi, kein Koscielny, kein Gabriel, kein Problem: Obwohl der FC Arsenal im FA-Cup-Finale gegen den FC Chelsea auf seine vermeintlich besten Innenverteidiger verzichten musste, hielt die Abwehr der Gunners bis auf eine Ausnahme dicht. Wer dafür verantwortlich war, stand am Tag danach außer Frage: Per Mertesacker.

Der verletzungsgeplagte Deutsche rutschte erstmals seit über einem Jahr wieder in die Startelf und zeigte eine Leistung, die ihm nur wenige zugetraut hatten. "Er wurde als Schwachstelle ausgemacht, aber war der Fels in der Brandung. Dominant in der Luft und mit wichtigen gewonnenen Zweikämpfen", schwärmte die "BBC" von der Leistung des 32-Jährigen. Der "Mirror" kürte den Ex-Bremer gar zum "Man of the Match" und attestierte ihm eine "sagenhafte Leistung" und einen "brillanten und fast fehlerfreien Auftritt".

"Ein echter Leader"

Auch für den "Guardian", der Mertesacker 9 von 10 Punkten gab, sah der "BFG" so aus, "als ob er nie weggewesen wäre. Er hat Costa in der Luft dominiert und dem Stürmer mit einem fabelhaften Tackling eine Großchance genommen". Der "Independent" sah im Deutschen "einen Rammbock in der Abwehr, der einen klasse Auftritt hinlegte". Auf die "Daily Mail" wirkte Mertesacker wie "ein echter Leader, der jeden Kopfball gewann".

Per Mertesacker selbst bewertet seinen Auftritt dagegen recht nüchtern. "Vor zwei Wochen war ich schon im Urlaub. Ich habe nicht mehr daran geglaubt zu spielen. Ich habe keinen Druck gespürt nach einem Jahr an der Seitenlinie. Aber ich habe es noch drauf", stellte der "Oldie" fest. "Ich will jede Woche auf diesem Niveau spielen. Keine Ahnung, ob ich das noch kann. Aber je öfter mich die Leute abschreiben, desto stärker werde ich", sagte der Ex-Nationalspieler.

"Er ist ein fantastisches Vorbild"

Trainer Arsène Wenger sparte nicht mit Lob für seinen Fels in der Brandung: "Er ist ein fantastisches Vorbild für jeden jungen Fußballer. Was er heute geleistet hat, ist die Folge seiner unglaublichen Arbeitseinstellung, die er jeden Tag beweist, auch wenn er bis zum Everton-Spiel nicht berücksichtigt worden war." Diese Wertschätzung erwiderte Mertesacker nicht nur auf dem Platz.

Nach dem Finale machte er sich für den in der Öffentlichkeit angezählten Wenger stark. "Wir haben ihn stark unterstützt und er uns auch, indem er uns vertraut. Diese Leistung war ein Statement", sagte Mertesacker. Nach Platz fünf in der Liga hatte Arsenal zum ersten Mal in 20 Jahren unter Wenger die Champions League verpasst. Die Rufe nach einem Trainerwechsel wurden laut. Ob sie durch den Pokalsieg verstummen, bleibt offen. Wenger gab sich diplomatisch.

"Diese Frage kann ich gerade nicht beantworten", sagte Wenger der "BBC": "Es gibt einen positiven Trend, aber es wäre albern zu glauben, dass 20 Jahre oder die Zukunft eines Vereins von einem Spiel abhängen." Am Dienstag werde es nach Angaben des Elsässers ein Vorstandsmeeting geben, eine Entscheidung könnte demnach Mittwoch oder Donnerstag folgen.