19.09.2017 10:47 Uhr

"Das schlimmste Gefühl": Gündoğan schildert Leidenszeit

Kehrte gegen Watford auf das Feld zurück: İlkay Gündoğan
Kehrte gegen Watford auf das Feld zurück: İlkay Gündoğan

Ein Dreivierteljahr ist es her, dass İlkay Gündoğan seine ambitionierten Karriere-Pläne aufgrund eines Kreuzbandrisses auf Eis legen musste. Nun stand der ehemalige BVB-Profi, der seit Sommer 2016 in den Diensten von Manchester City ist, nach langer Pause endlich wieder auf dem Platz. 

Beim 6:0-Sieg gegen den FC Watford schickt Teammanager Pep Guardiola den deutschen Nationalspieler in der Schlussphase für immerhin 24 Minuten auf das Grün: Damit kehrte Gündoğan ausgerechnet gegen jenen Gegner zurück, gegen den er sich im Dezember letzten Jahres seine schwere Verletzung zugezogen hatte.

"Ich musste wirklich sehr lange warten und das war echt hart", sagte der 26-Jährige nach der Partie: "Deswegen ist es ein ganz besonders Gefühl, zurückzukehren." Er sei richtig traurig gewesen in den letzten Wochen und Monaten, wenn er die Spiele seines Teams nur am Fernseher verfolgen konnte, so Gündoğan: "Ich bin es gewohnt, alle drei oder vier Tage zu spielen. Wenn eine Verletzung einem diese Freude nimmt, ist das schon sehr enttäuschend."

"Du bist nicht mehr mit dem Team unterwegs"

Das habe so weit geführt, dass er sich irgendwann nicht mehr als Teil der Gruppe gefühlt habe. "Du bist nicht mehr mit dem Team unterwegs, du bist die ganze Zeit nur mit den Physios beschäftigt. Das ist das schlimmste Gefühl, dass du als Fußballer haben kannst", schilderte der Mittelfeldmann seine Zeit in der Reha und fügte an: "Das ist einer der Gründe, warum die letzten Monate so hart waren."

Der schrecklichste Moment sei allerdings der Moment der Verletzung an sich gewesen, als er gewusst habe, dass er jetzt etliche Monate lang ausfallen werde. "Auch der Tag nach dem Eingriff war nicht so gut. Da geht dann die ganze Reha los und es gibt so viele Höhen und Tiefen."

"Das soll es mit Verletzungen jetzt gewesen sein"

Zweifel daran, dass er wieder fit werden würde, habe er allerdings nie gehabt. "Ein Kreuzbandriss ist ja eine gängige Verletzung. Die Ärzte wissen, was sie tun." Sorgen mache ihm eher, ob er sein altes Leistungsniveau erreichen wird. "Das ist schon frustrierend", erklärte Gündoğan und fügte hinzu: "Die Zweifel sind im Vergleich zu meiner letzten Knieverletzung noch etwas größer. Aber ich habe ja keine andere Chance. Ich bin Fußballprofi, das ist mein Job." Es habe einfach keine andere Möglichkeit gegeben, als sich ein weiteres Mal zurückkämpfen.

"Ich würde lügen, wenn ich sagen würde, dass ich der gleiche Spieler bin wie vor einem Jahr", schloss der 26-Jährige. Durch die Verletzung fühle er sich nun anders. Sein Knie stehe beim Aufwärmen nun besonders im Fokus, ansonsten möchte er aber nur noch an Fußball denken. "Das soll es mit Verletzungen jetzt gewesen sein. Ich glaube, ich bin jetzt durch damit", hoffte Gündoğan: "Ich bin bereit, endlich wieder zu spielen."