12.10.2023 08:06 Uhr

Saudi-Chef flirtet mit Musiala und Salah

Mo Salah ist in Saudi-Arabien begehrt
Mo Salah ist in Saudi-Arabien begehrt

Die saudi-arabische Fußball-Liga buhlt weiter heftig um Top-Stars aus aller Welt. Der Direktor der Saudi Pro League spricht nun über seinen persönlichen Wunschtransfer und ein mögliches Interesse an Bayern-Star Jamal Musiala. 

Ronaldo, Benzema, Neymar - viele Stars sind schon da, weitere sollen folgen. Michael Emenalo, der Fußball-Direktor der Saudi Pro League, hat in einem Interview über die Transferpolitik der Liga gesprochen. 

Welche Superstars sollen noch den Weg in die Wüste nehmen? Da könne er leider nichts verraten, sagte Emenalo der "tz". "Aber ich kann Ihnen mit Gewissheit sagen, dass viele Weltklassespieler, die in die Liga wollen, großes Interesse zeigen." Zum einen natürlich auch wegen des Geldes. "Aber vor allem wollen sie hier her, weil sie sich die Liga jetzt ansehen und mit ihren Freunden, den anderen Superstars, sprechen und verstehen, dass dies ein Ort ist, an den man gehen und Spaß haben, an den man mit seiner Familie kommen und ein schönes, friedliches Leben führen, an dem man die meiste Zeit des Jahres bei gutem Wetter Fußball spielen kann und an dem man gut versorgt wird. Diese Informationen breiten sich jetzt aus."

"Mo ist jederzeit willkommen"

Auf die Nachfrage, wann denn Liverpool-Star Mo Salah komme, antwortete der 58-Jährige: "Mo ist jederzeit willkommen." Es werde aber niemand unter Druck gesetzt oder gezwungen. "Wenn jemand kommen möchte und es eine Möglichkeit gibt, mit dem abgebenden Verein auf eine sehr respektvolle und professionelle Art und Weise zu arbeiten, würden wir uns sehr freuen, ihn zu haben. Aber ja, Mo ist mein persönlicher Favorit."

Während Emenalos Zeit als Technischer Direktor beim FC Chelsea durchlief unter anderem Bayern-Youngster Jamal Musiala die Jugendabteilung der Blues. Einer für Saudi-Arabien? Die Liga sei offen für jede einzelnen Superstar, der Teil davon sein will, erklärte der Ligachef. "Je jünger sie sind, desto besser", so der Nigerianer.

Für ihn und die Verantwortlichen sei es sehr wichtig, dass die Profis sich aus freien Stücken zu dem Schritt in das Königreich entscheiden würden. "Ich hoffe also, dass diese jungen, wunderbaren Superstars oder auch aufstrebende Größen wie Musiala, den ich absolut bewundere, eines Tages selbst die Entscheidung treffen werden, zu uns zu kommen. Aber ich hoffe, dass sich das organisch entwickeln wird.

Emenalo erläuterte auch die Kriterien für die Saudi-Zugänge: Sie müssten etwas "Einzigartiges in die Liga bringen." Sie müssen bereit sein, in dem Rahmen, in dem sie arbeiten, eine Führungsrolle zu übernehmen und Lehrer zu sein. Das ist die gleiche Erwartung wie in Deutschland, in England und überall dort, wo man eine wunderbare und florierende Organisation schaffen möchte."

Saudi-Deals: Es gibt kein Grund zur Sorge

Die anhaltende Kritik an den Deals der Teams aus der Saudi Pro League könne er zwar nachvollziehen, "denn Veränderungen sind immer ein heikles Thema." Aber es gebe keinen Grund, sich Sorgen zu machen. "Alle fußballbegeisterten Menschen – Journalisten, Fußballer, Administratoren, alle, die in dieser Branche tätig sind – sollten sich über das, was passiert, freuen, denn es ist eine Erweiterung unserer Branche, eine Schaffung von Möglichkeiten – Jobchancen, Lebenschancen –, kulturelle Integration für alle. Ich persönlich bin wirklich begeistert davon."

Die britische "Sun" hatte Anfang September berichtet, dass Al Ittihad mit einem irren Angebot in Höhe von 250 Millionen Euro für Salah an den FC Liverpool herangetreten ist. In Saudi-Arabien sollte der Angreifer angeblich 2,8 Millionen Euro pro Woche verdienen - das macht über 145 Millionen Euro pro Jahr. Doch die Reds um Teammanager Jürgen Klopp lehnten ab.

Salah jedoch soll durchaus an einem Wechsel in den Wüstenstaat interessiert gewesen sein. Das zumindest behauptet Angreifer Michail Antonio von West Ham United. Spekulationen, nach denen Al Ittihad im Winter einen neuen Anlauf bei Salah wagen will, machen längst die Runde.