22.11.2023 15:49 Uhr

Nächster Abzug? Albtraum des FC Everton geht weiter

Zehn-Punkte-Abzug für den FC Everton aus der Premier League
Zehn-Punkte-Abzug für den FC Everton aus der Premier League

Ende Oktober berichtete der "Telegraph", dass dem FC Everton ein Abzug von zwölf Punkten drohe, da der Klub aus Liverpool gegen die Gewinn- und Nachhaltigkeitsregeln der Premier League verstoßen habe. Mitte November wurde dann tatsächlich eine empfindliche Strafe (Abzug von zehn Punkten) verhängt. Der Albtraum der Toffees scheint aber dennoch nicht zu enden.

"Der Everton Football Club ist sowohl schockiert als auch enttäuscht über die Entscheidung der Kommission der Premier League", ließ der Klub aus Liverpool am 17. November in einem offiziellen Klub-Statement verlauten. Man vertrete die Ansicht, dass "eine völlig unverhältnismäßige und ungerechtfertigte sportliche Sanktion verhängt" wurde. Kein Wunder also, dass der Klub Berufung bei der Premier League einlegen will, wie es weiter heißt.

Durch den Abzug von zehn Zählern rutscht der FC Everton vom 14. auf den 19. Tabellenplatz und damit tief in den Abstiegskampf rutschen.

Zuvor wies der Verein mit 14 Punkten aus zwölf Ligaspielen ohnehin eine maue Ausbeute auf. Nach der Strafe zieren lediglich noch vier maue Pünktchen das Konto der Toffees, die nun gleichauf mit Schlusslicht FC Burnley am Ende der Tabelle rangieren. Burnley weist allerdings das schlechtere Torverhältnis auf.

Die englische Fußball-Liga wirft Everton vor, in den vergangenen drei Jahren finanzielle Verluste von 347 Millionen Euro gemacht zu haben. Das erlaubte Limit liegt aber nur bei 120 Millionen Euro. Schon im März hatte die Liga verkündet, dass man gegen den Klub ein Verfahren unter Ausschluss der Öffentlichkeit führe.

Damit aber womöglich nicht genug: Dem Klub droht laut Informationen der "Daily Mail" der Abzug weiterer neun Zähler. Im Zuge des Financial Fairplays sollen die von Evertons überhöhten Investitionen geschädigten Klubs Burnley, Leeds United und Leicester City Schadensersatzansprüche in Höhe von jeweils 110 Millionen Euro an Everton stellen. 

Sollten die Ansprüche für rechtens befunden werden und Everton diese nicht zahlen können, würde es wohl den nächsten Punkteschock setzen.

Das gesamte Statement des FC Everton zum Abzug der ersten zehn Punkte im Wortlaut: 

Der Everton Football Club ist sowohl schockiert als auch enttäuscht über die Entscheidung der Kommission der Premier League.

Der Club ist der Ansicht, dass die Kommission eine völlig unverhältnismäßige und ungerechtfertigte sportliche Sanktion verhängt hat. Der Verein hat bereits seine Absicht mitgeteilt, gegen die Entscheidung Berufung bei der Premier League einzulegen. Das Berufungsverfahren beginnt nun und der Fall des Clubs wird zu gegebener Zeit von einem Berufungsausschuss verhandelt, der gemäß den Regeln der Premier League ernannt wird.

Everton betont, dass die Informationen, die es der Premier League übermittelt hat, offen und transparent waren und die Integrität des Prozesses stets respektiert wurde. Der Verein erkennt die Feststellung nicht an, dass er es versäumt hat, nach bestem Wissen und Gewissen gehandelt zu haben, und er geht nicht davon aus, dass dies eine Behauptung der Premier League im Laufe des Verfahrens war. Sowohl die Härte als auch die Härte der von der Kommission verhängten Sanktion spiegeln die vorgelegten Beweise weder fair noch angemessen wider.

Der Club wird auch die Entscheidungen, die in allen anderen Fällen bezüglich der Gewinn- und Nachhaltigkeitsregeln der Premier League getroffen werden, mit großem Interesse verfolgen.

Everton kann sich zu dieser Angelegenheit nicht weiter äußern, bis das Berufungsverfahren abgeschlossen ist.