Schweiz » Super League 2012/2013 » 33. Spieltag » Liveticker: FC Thun - FC St. Gallen 3:0

Fazit
Der FC Thun gewinnt dieses Spiel letztlich diskussionslos und klar mit 3:0. Die 2:0-Pausenführung war zwar keineswegs zwingend, aber auch nicht unverdient. In der zweiten Hälfte zeigte dann Thun aber seine ganze Klasse, verhinderte geschickt einen gepflegten Spielaufbau des Gegners und kam selber immer wieder zu hervorragenden Torchancen. Während die wenigen Topchancen von St. Gallen in der zweiten Halbzeit vor allem dem Zufall zu verdanken waren, gelangten die Thuner immer wieder spielerisch vor das Tor von Daniel Lopar. Der Torhüter der Ostschweizer war der beste Spieler seines Teams und hielt seine Farben lange noch einigermassen im Spiel. Letztlich nützte aber auch das nichts. Damit verlieren die St. Galler etwas den Anschluss an GC, während Thuns Europa-League-Träume langsam konkreter werden.

Tooor für FC Thun, 3:0 durch Michael Siegfried
Das ist die Entscheidung. Schirinzi macht Dampf über die linke Seite und passt dann steil in die Mitte. Sadik kommt am ersten Pfosten nicht an den Ball, aber dahinter rutscht Siegfried in die Hereingabe und kann zum 3:0 einschiessen.

Gelbe Karte für Džengis Čavuševič (FC St. Gallen)

Čavuševič wird aus dem Abseits zurückgepfiffen. Nach Abseits sah aber auch das nicht aus...

Die Thuner machen die Räume in der eigenen Platzhälfte geschickt eng und vor allem Scarione wird total abgemeldet. Der St. Galler Torjäger wird jeweils sofort von zwei Thunern attackiert und kann sich daher überhaupt nicht entfalten.

St. Gallen ist weiter bemüht, bringt aber kaum einen Fuss vor den anderen.

Gelbe Karte für Guillaume Faivre (FC Thun)

Grosse Chance für Thun! Nach einem Konter über links kommt die Flanke halbhoch in die Mitte. Siegfried ist in der Mitte mutterseelenalleine, verfehlt mit seinem Hechtkopfball das Tor aber kläglich.

Thun spielt weiterhin aufopfernd und macht den St. Gallern einen geregelten Spielaufbau damit fast unmöglich.

Saibene setzt voll auf die Karte Risiko und schöpft sein Auswechselkontigent schon vor Ablauf einer Stunde aus. Im Übrigen setzt er auch ein offensives Zeichen, in dem er einen Stürmer (Čavuševič) für einen Mittelfeldspieler (Nushi) bringt.

Nach dem groben Foul von Besle knapp ausserhalb des Strafraums kommt Thun zu einem Freistoss aus vielversprechender Position. Lüthi schiesst aber über das Tor.

Riesenparade von Lopar! St. Gallen befreit und die ganze Verteidigung rückt vor, aber auf der linken Seite schliesst Nater zu langsam auf, so dass Schneuwly in der Mitte regelkonform angespielt werden kann. Der Thuner Torschütze vom Dienst scheitert aber völlig freistehend am hervorragend reagierenden Lopar.

Gelbe Karte für Renato Steffen (FC Thun)
Pa Modou reisst auf der rechten Aussenbahn Steffen um und der Schiedsrichter pfeift, zückt dann aber erstaunlicherweise die gelbe Karte für Steffen wegen einer angeblichen Schwalbe.

Halbzeitfazit
Thun führt zur Pause etwas glückhaft mit zwei Treffern Vorsprung. Die Gastgeber legten einen Blitzstart hin und führten schon nach 12 Minuten mit 2:0. St. Gallen hielt aber spielerisch absolut mit, konnte seine Chancen aber nicht verwerten. Thuns Führung geht zwar in Ordnung, kam aber glücklich zustande: Beim 1:0 stand Torschütze Schneuwly deutlich im Abseits, was vom Linienrichter aber nicht registriert wurde. Und beim 2:0 reagierte Daniel Lopar zweimal hervorragend, ehe er im dritten Anlauf doch noch bezwungen wurde, notabene nach einem zweifach abgefälschten Schuss. Als wäre das nicht schon genug des Schlechten, verlor der Tabellendritte aus der Ostschweiz kurz vor der Pause auch noch seinen Kapitän Philippe Montandon, welcher nach einem Zusammenstoss mit seinem Mannschaftskameraden Marco Mathys ausgewechselt werden musste. Trotz alledem muss sich St. Gallen den Vorwurf gefallen lassen, nicht mit gleicher Konsequenz ans Werk zu gehen wie der Gastgeber. Die Thuner kombinieren immer wieder gefällig und schalten schnell von Defensive auf Offensive um. Man darf gespannt sein, was sich Jeff Saibene und Urs Fischer in der Pause einfallen lassen, um ihre jeweilige Mannschaft anzutreiben.

Für einmal werden zwei Minuten nachgespielt, was mit der längeren Behandlungspause von Philippe Montandon zu tun hat.

Ishak wird wieder einmal steil geschickt, aber Reinmann kann auf Kosten eines weiteren Eckballs klären.

Nach ausgiebiger Pflege konnte Montandon nun aufstehen und das Spielfeld verlassen. Das sieht aber nicht so aus, als ob es für den FCSG-Captain weiter gehen könnte.

Und dann gibt es wieder eine Chance für Thun zu verzeichnen. Es geht also weiter munter hin und her. Steffen kann sich im Rücken von Martic heranschleichen und kommt vor diesem an den Flankenball, schiesst aber daneben.

Plötzlich wird Schneuwly mit einem hohen Ball durch die Mitte lanciert und kann den Ball tatsächlich erlaufen. Allerdings misslingt ihm die Ballannahme und so kann Lopar den Ball behändigen.

Chance für St. Gallen. Wüthrich wird durch die Mitte lanciert, kann aber von Lüthi im letzten Moment noch am Abschluss gehindert werden.

Und gleich noch einmal Thun: Schirinzi prüft Daniel Lopar mit einem Distanzschuss. Der St. Galler Hüter hat etwas Mühe, kann den Ball aber über das Tor abwehren.

Die Partie ist bis jetzt sehr unterhaltsam mit einigen Torchancen auf beiden Seiten. Dass St. Gallen schon zwei Tore in der ersten Viertelstunde kassierte, ist allerdings etwas erstaunlich: Vor dem Spiel hatte St. Gallen noch die beste Abwehr der Liga gemessen an den Gegentoren. Durch die zwei Gegentore haben sie jetzt aber einen Gegentreffer mehr auf dem Konto als Basel und GC.

Chance für St. Gallen! Nach einem Eckball zögert Thun-Goalie Faivre etwas mit Herauslaufen, Montandon gewinnt das Kopfballduell, aber schliesslich kann Faivre den Ball in extremis noch über die Querlatte lenken.

Der Eckball kann zunächst von einem St. Galler Verteidiger weggeköpft werden, aber die Thuner bleiben dran. Schliesslich gerät aber die Flanke von der anderen Seite ins Toraus. Daher gibt es Abstoss für St. Gallen.

Schneuwly wird wieder im Strafraum angespielt, dann aber aus dem Abseits zurückgepfiffen. Dieses Mal war es aber keines.

Tooor für FC Thun, 1:0 durch Marco Schneuwly
Thun geht gleich mit dem ersten Angriff der Partie in Führung. Zuffis schöner Seitenwechsel zu Schirinzi verschafft diesem viel Platz auf der linken Seite. Sein Pass in die Mitte wird von einem Thuner zunächst verpasst, aber am zweiten Pfosten steht Marco Schneuwly, der abgebrüht zum 1:0 einschiesst. Allerdings zeigt die Wiederholung, dass Schneuwly gut einen Meter im Abseits stand.

Das heutige Spiel wird von Alain Bieri geleitet. Unterstützt wird Schiedsrichter Bieri von den Linienrichtern Sandro Pozzi und Vital Jobin.

Dass Thun tatsächlich eine gute Form aufweist, unterstreicht die Tatsache, dass die Berner Oberländer in der Rückrunde mit 23 Punkten am drittmeisten Punkte geholt haben, gleich viele übrigens wie der heutige Gegner aus der Ostschweiz.

St. Gallen seinerseits liegt immer noch auf dem dritten Tabellenplatz, aber nur einen Verlustpunkt hinter den Grasshoppers. Damit lockt sogar noch ein Champions-League-Qualifikationsplatz. GC hat gestern gegen Sion aber vorgelegt und so müsste St. Gallen heute auswärts in Thun nachziehen. Die Hoffnungen bei St. Gallen ruhen dabei auf dem Toptorschützen Oscar Scarione, notabene einem Ex-Thuner. Der Argentinier führt die Torschützenliste der Super League mit 20 Toren deutlich an und befindet sich in der Form seines Lebens.

Für euch tickert heute Ralph Lehner.