Schweiz » Super League 2012/2013 » 30. Spieltag » Liveticker: Grasshopper Club Zürich - Servette FC 2:0

Fazit
GC gewinnt diese Partie also mit zwei Toren kurz vor Schluss doch noch. Aufgrund der Leistungssteigerung in der zweiten Halbzeit geht der Sieg auch in Ordnung. Allerdings täuscht das Schlussresultat doch über das Gesehene hinweg. Servette hatte bis zur letzten Minute der regulären Spielzeit die beste Torchance des Spiels durch Karanovic in der 71. Minute. Das während langer Zeit unattraktive Spiel gewann erst ab Mitte der zweiten Halbzeit etwas an Fahrt, als GC so langsam das Ruder an sich reissen konnte. Zwingend war GC aber nie und so war es doch eine kleine Überraschung, dass ihnen in der 90. Minute noch der Führungstreffer gelang. Das 2:0 in der 94. Minute war dann nur noch Zugabe.
Damit verabschiede ich mich von euch und wünsche allen einen schönen Abend. Morgen stehen dann zwei weitere Partien der Super League auf dem Programm.

Tooor für Grasshoppers Zürich, 2:0 durch Nassim Ben Khalifa
Und gleich noch einmal kann sich Ngamukol als Vorbereiter auszeichnen. Dieses Mal spielt er Ben Khalifa schön frei, welcher ohne Mühe an González zum 2:0 einschiessen kann.

Tooor für Grasshoppers Zürich, 1:0 durch Shkelzen Gashi
Ben Khalifa setzt Ngamukol perfekt ein, doch der Franzose scheitert zunächst am glänzend reagierenden González. Er setzt aber gleich nach und spielt den Ball zurück vor das Tor, wo Gashi völlig unbedrängt einschieben kann.

Moritz Bauer findet für einmal auf der rechten Seite etwas Platz vor und nutzt diesen für einen kleinen Tempovorstoss. Sein Flanke findet in der Mitte Ngamukol, der aber den Kopfball nicht aufs Tor bringt.

Gelbe Karte für Nassim Ben Khalifa (Grasshoppers Zürich)

Chance für GC. Hajrovic bringt den Ball flach von rechts in die Mitte, wo Anatole Ngamukol um einen Schritt zu spät kommt.

Vor wenigen Minuten wurde auch die Zuschauerzahl bekannt gegeben. Wieso dies so lange dauerte, ist etwas rätselhaft, weil die mickrigen 4050 Zuschauer hätte man auch von Hand in der ersten Halbzeit zählen können... Das ist erneut ein Saisonminusrekord und das trotz der noch immer hervorragenden Klassierung der Grasshoppers.

Gute Flanke von Hajrovic auf den zweiten Pfosten, aber Rüfli kann knapp vor Ben Khalifa klären.

GC hat sich merklich gesteigert im Verlaufe der zweiten Spielhälfte. Die Gastgeber sind bemüht und entwickeln zunehmend Druck. Es dürfte so nur eine Frage der Zeit sein, bis auch die erste grosse Torchance folgt. 20 Minuten Zeit bleiben noch für ein Tor.

GC kommt jetzt zum dritten Eckball innerhalb weniger Minuten.

Tatsächlich wird es im Anschluss an den Eckball noch gefährlich. González wehrt den Ball am vorderen Pfosten mit der flachen Hand ab, aber der Ball springt Salatic an den Kopf und von dort nur knapp über das Tor. Eine kuriose Szene, aber auch zu so einem Tor würden die Grasshoppers nicht nein sagen.

Nach einem Zusammenstoss mit Ben Khalifa benötigt Schneider derzeit medizinische Behandlung. Da er wohl nicht mehr weiterspielen kann, macht sich an der Seitenlinie Vincent Rüfli bereit.

Dann wieder einmal eine im Ansatz gefährliche Situation im Genfer Strafraum. Ngamukol kann eine Flanke im Strafraum kontrollieren und legt für Mitspieler Hajrovic auf, der aber an Kusunga hängen bleibt.

Die Frage, die sich beim heutigen Spiel zwangsläufig stellt, ist, ob die beiden Mannschaften defensiv derart stark oder doch eher offensiv äusserst schwach sind...

Hajrovic kommt aus halbrechter Position von knapp ausserhalb des Strafraums zum Abschluss, also von fast der gleichen Stelle, von wo er im Cup-Halbfinal gegen den FCZ ein Traumtor erzielt hat. Dieses Mal schiesst der dem Torhüter aber genau in die Arme.

Die beiden Mannschaften starten mit unveränderter Formation zur zweiten Halbzeit.

Halbzeitfazit
Wer die erste Halbzeit dieses Spiels nicht gesehen hat, hat wirklich gar nichts verpasst. Die grösste Chance des Spiels war der abgefälschte Distanzschuss von GC-Captain Salatic kurz vor dem Pausenpfiff. Das sagt eigentlich schon alles aus über diese ereignisarmen 45 Minuten. GC bestätigt damit die zuletzt offenbarten Schwächen im Vorwärtsspiel also auch heute. Interessant dürfte die Frage sein, ob Servette sich allenfalls mit einem Punktgewinn begnügt, oder ob die Gäste hier vielleicht sogar Morgenluft wittern und gegen Ende der Partie sogar das Siegestor suchen. Fest steht jedenfalls: Ein Tor würde der Partie gut tun, egal auf welcher Seite es fällt und auch unabhängig davon, wie es zustandekommt.

Und dann gleich noch einmal ein kleiner Aufreger: González eilt zuerst gut aus dem Tor, spielt dann aber einen furchtbaren Pass direkt in die Füsse eines Gegners und muss daher dann schnell zurückeilen. Allerdings geht der Schuss von Hajrovic sowieso am Tor vorbei.

Auffallend auch, wie häufig sich in den Reihen der Grasshoppers Missverständnisse ergeben. Da stimmt einiges nicht zusammen beim Tabellenzweiten.

Eine erste Halbchance gibt es jetzt einmal zu verzeichnen. Ngamukol wird steil lanciert und kann auf der rechten Seite in den Strafraum eindringen. Sein Abschluss geht aber am Tor vorbei.

Andererseits ist zu bemerken, dass die Genfer ihrerseits auch noch in keinster Weise offensiv in Erscheinung getreten sind. Die vielen Zuschauer, die heute nicht gekommen sind, verpassen also bisher nichts.

Und dann gibt es wieder einmal etwas zu tun für Servette-Goalie González: Er muss einen Flankenball von Moritz Bauer vor einem heranstürmenden GC-Angreifer behändigen und tut dies souverän.

Nach einem erneuten Fehlzuspiel im Team der Gastgeber gibt es bereits erste vereinzelte Pfiffe. Da muss aber auch wirklich mehr kommen.

Nach einem der vielen Fouls kann Servette wieder einmal eine Freistossflanke vor das Tor treten. Abrashi kann jedoch per Kopf befreien.

Den fälligen Freistoss versucht De Azevedo aus grosser Distanz direkt auf das Tor zu bringen, verfehlt dieses aber deutlich.

Weiterhin spielt sich das Geschehen in erster Linie zwischen den Strafräumen ab, Chancen gab es noch keine zu sehen.

Gelbe Karte für Steven Zuber (Grasshoppers Zürich)
So etwas sieht man auch nicht alle Tage: Zuber legt sich auf der linken Aussenbahn den Ball zu weit vor und wirft sich dann einfach zu Boden, scheinbar getroffen von De Azevedo. Schiedsrichter Bieri erkennt aber die plumpe Schwalbe und gibt dafür zu Recht die gelbe Karte.

GC versucht zu Beginn des Spiels, den Ball vornehmlich in den eigenen Reihen zu halten und so in die Partie zu finden. Nach knapp fünf Minuten kombinieren sie sich dann ein erstes Mal gefällig bis vor das Tor, aber der letzte Pass gerät noch etwas zu ungenau.

Im Vergleich zum Spiel gegen Zürich gibt es drei Umstellungen bei Servette: Kusunga spielt neu in der zentralen Abwehr, Vitkieviez kann nach seinen Wadenproblemen wieder mittun und Karanovic hat seine Sperre abgesessen und kehrt in die Stammformation zurück.

Bei Servette steht heute David González im Tor. Das ist deswegen interessant, weil Servette die einzige Mannschaft der Super League ist, welche keine nominelle Nummer eins hat. Zwar sah es zu Beginn der Rückrunde so aus, als ob Barroca sich zum Stammtorhüter gemausert hätte, aber in der letzten Runde stand wieder einmal González im Tor - und trotz der 0:4-Niederlage bekommt er auch heute wieder das Vertrauen.

Rangmässig wird es heute, unabhängig vom Spielausgang, keine Verschiebungen geben. Das heisst aber nicht, dass die heutige Partie bereits zu einem "Kehraus-Match" werden wird, denn es ist ja noch lange nichts entschieden in dieser Meisterschaft. Während Servette sich aufgrund des Schwächelns von Lausanne nach wie vor Chancen auf den Ligaerhalt hat, kämpft GC noch an zwei Fronten: Einerseits mit dem FC Basel um den Titel, andererseits auch mit dem FC St.Gallen um den zweiten Platz, welcher in diesem Jahr ebenfalls zur Teilnahme an der Champions-League-Qualifikation berechtigt.

Für Servette spielt das insofern keine grosse Rolle als dass es sowieso nicht Ersatzgoalie Davide Taini war, der für die jüngste 0:2-Niederlage gegen Thun verantwortlich war. Vielmehr wurde er von seinen Vorderleuten arg im Stich gelassen. Die Grasshoppers sind also auch mit ihrem Stammtorhüter zwischen den Pfosten verwundbar und das möchten die Gäste aus Genf natürlich gerne ausnutzen. Schliesslich befinden sie sich noch immer am Ende der Tabelle und die sieben Punkte Rückstand auf Lausanne wiegen natürlich schwer.

Getickert wird das Spiel von Ralph Lehner.