Fritz Keller kündigt Generalinventur des DFB an

Fritz Keller ist neuer Präsident des Deutschen Fußball-Bundes (DFB). Der 62-Jährige wurde am Freitag zum Nachfolger von Reinhard Grindel gewählt. In einem ersten Interview mit Medienvertretern kündigte der 62-Jährige eine Generalinventur des DFB an. Das Interview im Wortlaut....
Herr Keller, Ihre Wahl zum neuen Präsidenten des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) ist einstimmig erfolgt. Wie haben Sie diesen Tag erlebt?
Fritz Keller: Es war natürlich irgendwie anders als sonst. Ich freue mich wahnsinnig über das gemeinsame Ergebnis für das Präsidium. Es zeigt, dass alle Delegierten den Veränderungsprozess mittragen. Ich war in den vergangenen Tagen sehr überrascht, was über mich geschrieben und gesagt worden ist. Da ist einiges auf meinen Schultern abgeladen worden. Ich bin mir der Verantwortung bewusst und kann nur sagen, dass ich alles geben werde, um ihr gerecht zu werden. Sie können gewiss sein, dass ich versuchen werde, auch in Zukunft mit beiden Füßen auf dem Boden zu stehen.
Sie haben eine externe Generalinventur des DFB angekündigt. Wie soll diese aussehen und welchen finanziellen Rahmen soll sie haben?
Wie immer, wenn man etwas einkauft, wird es eine Ausschreibung geben. Wir werden sehen, was das qualitativ beste und dabei preiswerteste Angebot ist. Für einen Kaufmann oder Unternehmer ist es immer wichtig, so etwas zu machen. Es war eine Bedingung für mich, um mich hier einzubringen.
Eine Ihrer Hauptaufgaben soll es sein, die Kluft zwischen Amateur- und Profifußball zu beseitigen. Inwiefern wird dabei Ihre Menschenkenntnis gefragt sein?
Ich habe heute keine Kluft gespürt. Es wird natürlich auch in Zukunft Diskussionsbedarf geben. Aber es gibt nur einen Fußball - von der Kreisliga über die Bundesliga bis zur Champions League. Natürlich muss man auch an der Basis wissen: Je erfolgreicher die Nationalmannschaften und Profiklubs sind, umso besser geht es uns. Und umgekehrt gilt das genauso.
FBei keinem der über 50 heutigen Beschlüsse gab es Wortmeldungen oder Nachfragen. Macht es Sie das nicht stutzig?
Ich kann Ihnen versichern, dass meine im Vorfeld abgehaltene Rundreise bei den Landesverbänden das Gegenteil zutage gebracht hat. Das ist zwar schlecht für die Presse, aber gut für den DFB, weil die Probleme schon vorher diskutiert wurden. Es waren eigentlich alle Fragen bereits richtig gut ausdiskutiert.