Real-Experte erklärt schwierige Kroos-Situation

Schon bevor das Coronavirus die Fußballwelt endgültig durcheinandergewürfelt hat, hatte es Toni Kroos bei Real Madrid nicht leicht. Denn in wichtigen Spielen wurde der 30-Jährige zuletzt immer häufiger ausgewechselt oder gar nicht erst eingesetzt. Für Bodo Illgner, den ehemaligen Torwart der Königlichen und heutigen Real-Experten allerdings kein Grund zur Sorge.
Er glaubt nicht, dass die Nichtberücksichtigungen der letzten Wochen berechtigt waren, betonte der 52-Jährige, der in seiner Zeit mit Madrid Meister wurde und die Champions League gewann, gegenüber dem "kicker": "Die schlechten Leistungen, die Real zuletzt öfter ablieferte, haben nichts mit Toni Kroos zu tun."
In der letzten Saison sei das gesamte Team samt Kroos nicht auf der Höhe gewesen, so Illgner. "Aber diese Saison hat er zu alter Form zurückgefunden, hat viele gute Spiele gemacht und war berechtigterweise immer dabei."
Ob zwischen Trainer Zinédine Zidane und dem deutschen Nationalspieler ein Konflikt herrscht, vermochte der Experte hingegen nicht zu beantworten. "Das können nur die zwei wissen."
Illgner: Toni Kroos ist bei Real Madrid weiter "Stammspieler"
Kroos Einfluss auf das Spiel der Königlichen leide sehr, weil der Sturm weniger effektiv ist als früher, erklärte Illgner weiter. "Toni hat seine Stärken im Spiel nach vorne mit seiner Ballsicherheit und den Pässen in die Spitze. Dort aber ist die Situation seit Ronaldos Abgang schon zwei Jahre sehr mau. Keiner etabliert sich an der Seite Benzemas, ob Rodrygo, Vinicius, Maríano Díaz oder der Ex-Frankfurter Luka Jovic. Da kann sich dann Kroos auch wenig darauf einstellen, Abnehmer für seine Pässe zu finden." Kroos fehlten schlicht die Kollegen, die er erreichen könnte, so der 52-Jährige.
Zudem sei Zidane für seine Wechselspiele bekannt. Der Trainer wisse, dass "auch ein Kroos seine Auszeiten und Ruhephasen braucht, gerade weil Toni sehr, sehr viel gespielt hat die letzten Jahre", analyisierte Illgner.
Trotz allem sei der 30-Jährige weiter "Stammspieler". "Es hat nur eine leichte Veränderung stattgefunden. Die eine oder andere Auswechslung mag ärgerlich für ihn sein, oder die Tatsache, dass er nicht gegen City spielte. Aber er war ja beim Clásico gegen Barca dabei. Und entscheidend, es endete ja optimal aus seiner und Reals Sicht", sagte der Real-Experte.