Liga-Klartext an Barca: "Gesetz, Vernunft, Ethik"

Der FC Barcelona will Frenkie de Jong verkaufen, um die finanziellen Regularien zum Melden der teuren Neuzugänge einhalten zu können. Die Alternative: Der Niederländer soll auf große Teile seines Gehalts verzichten, wenn er einen Transfer verweigert. Nun hat sich LaLiga-Boss Javier Tebas eingeschaltet.
Robert Lewandowski für bis zu 50 Millionen Euro vom FC Bayern, Raphinha für 58 Millionen Euro von Leeds United, dazu Handgeldzahlungen für die ablösefreien Wechsel von Andreas Christensen (zuvor FC Chelsea) und Franck Kessié (AC Milan) und der erwartbare Transfer von Jules Koundé vom FC Sevilla: Der FC Barcelona hat in diesem Sommer weit über seinen Verhältnissen eingekauft.
Der hochverschuldete Klub lockte seine Neuverpflichtungen einerseits mit seinem Ruf als Weltklub, andererseits mit fürstlichen Gehältern. Doch bei all dem Kaufrausch muss Barca bis zum Saisonstart das Gehaltsgefüge im Blick behalten. Aktuell, so bestätigte es LaLiga-Boss Javier Tevas am Rande der "Kick Off"-Gala zur Saison 2022/23, können die neuen Spieler nicht gemeldet werden.
Barca sei zwar "auf einem guten Weg" und habe noch bis zum 12. August Zeit, um die Regularien der Liga zum Gehaltsgefüge zu erfüllen, allerdings "habe sie noch ein bisschen Arbeit vor sich". Die Liga verfolge die Aktivitäten des FC Barcelonas ganz genau, "aber wenn sie einige Spieler verkaufen, werden wir sehen, ob wir alle melden können". Der FC Barcelona kenne die Regeln und wisse daher, was zu tun sei.
LaLiga verweist auf Verträge mit Spielervereinigung
Ein Modell der Katalanen sieht vor, den niederländischen Nationalspieler Frenkie de Jong zu verkaufen. Dieser verweigert einen Abschied bislang allerdings, woraufhin er laut Medienberichten von der Klubführung angewiesen wurde, auf 40 Prozent seines Nettogehalts zu verzichten.
Sollte Barca tatsächlich solche Praktiken im Hinterkopf haben, bekommt der Klub laut LaLiga-Chef Javier Tebas allerdings Probleme. "LaLiga wird dafür sorgen, dass unser Vertrag mit der AFE (Verband der Profifußballer in Spanien, Anm, d. Red.) eingehalten wird. Spieler können nicht unter Druck gesetzt werden, das wird durch den Tarifvertrag, das Gesetz, die Vernunft und die Ethik festgelegt."
Um anderweitig an frisches Geld zu kommen, hatte Barca zuletzt zehn Prozent seiner TV-Rechte veräußert und damit 207 Millionen Euro erhalten. Anschließend wurde der Anteil auf 25 Prozent erhöht, der zusätzliche 350 Millionen Euro einbringt. "Damit, und durch die Spielerverkäufe, kann man die ganzen Transfers erklären", so Tebas.