Wie ein brisantes Gerücht Barcas Traumstart überschattet
Beim FC Barcelona könnte nach dem fulminanten Saisonauftakt unter dem neuen Chefcoach Hansi Flick eitel Sonnenschein herrschen. Ein brisantes Gerücht überschattet jedoch den Traumstart der Katalanen.
Der Bericht, den die spanische Zeitung "Sport" am Sonntag, einen Tag nach dem 7:0-Kantersieg gegen Rayo Vallecano, in ihrer Online-Ausgabe veröffentlichte, schlug rund um den FC Barcelona hohe Wellen.
"Enttäuschter Deco denkt über seine Zukunft nach" war dort in der Überschrift über den Sportdirektor des nach vier Saisonspielen noch punktverlustfreien spanischen Tabellenführers zu lesen.
Der Inhalt des Textes? Brisant! Deco erwäge einen Rücktritt von seinem Amt bei Barca. Er sei unzufrieden mit der zurückliegenden Transferperiode, hieß es. Die seit Jahren angespannte finanzielle Situation stoße dem Portugiesen ohnehin sauer auf.
Barca sah sich genötigt, umgehend auf die "Sport"-Berichterstattung zu reagieren. In einem offiziellen Statement teilte der Klub mit, man dementiere das mögliche Deco-Aus "kategorisch" und weise den "Angriff" auf den Ex-Profi "genau am Ende des Transferfensters" zurück.
Das sagt Barca-Boss Laporta zur Causa Deco
Klub-Boss Joan Laporta legte am Dienstag im Rahmen einer bereits zuvor angesetzten Pressekonferenz zur Transfer-Bilanz nach, kritisierte die "Unruhestifter" und sang eine Lobeshymne nach der anderen auf Deco.
Der 46-Jährige habe in diesem Sommer "herausragende Arbeit" geleistet, schwärmte Laporta. "Er war auch ausschlaggebend dafür, dass wir angesichts der Abgänge, der Leihen und der Kürzung der Gehaltsliste die benötigten Spieler verpflichten konnten."
Der Sportchef habe Hansi Flick verpflichtet sowie die Verträge der Eigengewächse Lamine Yamal und Pau Cubarsi verlängert, erinnerte der Barca-Präsident. "Deco vermittelt Gelassenheit und Wissen über die Welt des Fußballs in all seinen Sphären", schloss Laporta seine Eloge fast schon poetisch.
FC Barcelona: Nur ein namhafter Neuzugang
Deco selbst äußerte sich bislang nicht zu dem "Sport"-Bericht. Klar ist aber: Sein Job bei Barca dürfte zu den momentan kompliziertesten im europäischen Spitzenfußball gehören.
Mit Dani Olmo konnte der Klub in diesem Sommer nur einen namhaften Neuzugang an Land ziehen. Transfers wie der von Bilbaos EM-Held Nico Williams waren aufgrund der wirtschaftlichen Zwänge nicht zu realisieren - obwohl Laporta vorher in Aussicht gestellt hatte, sie wären möglich für Barca.
Dass der Verein einen Star wie Olmo wegen der Vorgaben der spanischen Liga zum Financial Fairplay erst einen Monate nach Vollzug seiner Verpflichtung für den Spielbetrieb registrieren kann, zeigt, wie frustrierend die Situation für Deco als sportliche Verantwortlicher auf Dauer sein muss.
Milliarden-Deal für den FC Barcelona?
Besserung könnte aber in Sicht und damit das Thema Deco-Abgang bald auch endgültig vom Tisch sein: Barca will zeitnah den Ausrüstervertrag mit US-Sportartikelgigant Nike verlängern.
Über eine Milliarde Euro soll der neue Deal insgesamt in die leeren Kassen spülen, auch eine sofortige Prämie von mehr als 100 Millionen Euro für den Vertragsabschluss steht Medienberichten zufolge im Raum.
Schon ab der kommenden Transferperiode, so Laporta, soll es Barca dann auch möglich sein, Neuzugänge "ohne Probleme" zu registrieren und damit direkt einsetzen zu können.
Diese Worte dürfte auch Deco vernommen haben - und sehr genau darauf achten, ob sie am Ende auch in die Tat umgesetzt werden.