20.03.2015 15:07 Uhr

"Viel verbockt" - Austria erneut gefordert

Austria-Kapitän Markus Suttner bleibt zuversichtlich
Austria-Kapitän Markus Suttner bleibt zuversichtlich

Öfter als erhofft steht die Wiener Austria in dieser Saison vor einer richtungsweisenden Partie. So auch am Samstag (ab 16:00 Uhr im weltfussball-Liveticker), wenn in der 26. Bundesliga-Runde mit der SV Ried ein Nachbar im Mittelfeld der Tabelle gastiert. Für Austria-Kapitän Markus Suttner wäre daher auch ein "dreckiger Sieg" in Ordnung.

Einmal mehr befindet sich die Austria in einer Drucksituation. Das 1:1 in der Südstadt bei der Admira hat das durch den Derbysieg getankte Selbstbewusstsein wieder angekratzt. Bezeichnend war daher der Freudsche Versprecher von Trainer Gerald Baumgartner: "Wir sind selber schuld. Die letzte Niederlage hätten wir verhindern können." Zurück zum Start heißt es daher wieder.

Angesichts des stetigen Auf und Ab in der aktuellen Saison darf schon länger von einem Dauerzustand gesprochen werden. "Solange wir nicht regelmäßig eine Siegesserie haben, ist immer ein Druck bei uns. Das ist ganz normal, wir sind ja auch nicht bei irgendeinem Verein", war sich Markus Suttner bewusst. Derzeit kann die Austria immerhin drei Heimsiege in Folge als potentielle Serie herbei argumentieren.

Suttner erbte in der Winterpause die Kapitänsschleife von Manuel Ortlechner, durfte beim Pressegespräch daher neben Baumgartner Platz nehmen und die Situation analysieren. "Wir sehen natürlich, dass wir viel verbockt haben. Aber wir sehen auch, dass wir noch Punkte aufholen können. Ich bin guter Dinge, dass wir die Saison positiv beschließen", so der ÖFB-Teamspieler optimistisch.

"Wir haben auch in den Spielen, in denen wir nicht so überzeugt haben, immer wieder Phasen gehabt, in denen es besser gelaufen ist. Wir müssen einfach über 90 Minuten eine konzentrierte Leistung bringen und die individuellen Fehler abstellen", erklärte der Linksverteidiger. "Denn wir haben doch aus diesen viele Tore bekommen." Jedenfalls müsse ein Sieg her, in der aktuellen Situation darf dieser auch "dreckig" sein.

Violette Sorgenfalten

Die personelle Lage ist durch Verletzungen (Koch, Grünwald, Gorgon, Ronivaldo und Larsen) und Sperren (Rotpuller und Leitgeb) weiter angespannt. Immerhin sind zwei Spieler wieder einsatzberechtigt. "Holland kehrt auf seine Stammposition zurück, Stronati ersetzt Rotpuller", kündigte Baumgartner zumindest zwei Änderungen an.

Der 50-Jährige wägt zudem zwischen offensiver (De Paula) und defensiver (Ramsebner) Variante für die rechte Außenverteidigung ab. Sollte De Paula beginnen – "er hat das gut gemacht, hat spielerisch Vorteile", so Baumgartner – wären Royer und Meilinger folglich als Flügelspieler gesetzt. Weiters grübelt der Austria-Trainer, ob Kvasina als Spitze oder dahinter aufgeboten werden soll, oder ob Zulechner beziehungsweise Horvath jeweils den Vorzug bekommen.

Austrias Finanzvorstand Markus Kraetschmer hätte indes gerne Sorgen: "Ich würde mir gerne den Kopf darüber zerbrechen, dass wir sehr viel Prämien zahlen", kommentierte er die bisher preiswerte Saison. Mit einem Sieg gegen Ried bestünde die Möglichkeit, wieder in die Prämienränge zu kommen. Das seien für ihn freilich Ziel und Anspruch: "Wir sind kein Sparverein sondern ein Fußballverein."

Im Hintergrund laufen bereits die Planungen für die kommende Saison. Zwangsläufig noch zweigleisig. "Das Spiel für uns morgen ist richtungsweisend. Wohin geht die Reise?" fragte Kraetschmer und stellte klar: "Der Europacup ist aus Imagegründen aber auch finanziell wichtig."

Kein guter Boden für Ried

Zumindest die Statistik weist den Sechsten Austria gegen die siebtplatzierten Rieder als Favorit aus. Die Heimbilanz ist mit 26 Siegen, sieben Remis und nur zwei Niederlagen eindeutig. Keines der letzten zwölf Meisterschaftsduelle wurde gegen die Innviertler verloren.

"Die Austria ist zuhause sicher eine Klasse stärker, als sie sich auswärts präsentiert hat", schätzte Ried-Trainer Oliver Glasner die Lage bescheiden ein. "Es wäre natürlich ein Wunsch, wenn wir aus Wien drei Punkte mitnehmen könnten, weil wir die Austria mit einem Sieg überholen können. Aber das wird natürlich schwierig und wir wären sicher auch zufrieden, wenn es letztendlich dann ein Punkt werden sollte." Dazu bedürfe es allerdings einer besseren Chancenauswertung als zuletzt.

Verzichten muss Glasner in den nächsten Wochen auf Bernhard Janeczek. Er erlitt bei der unglücklichen Niederlage gegen Altach einen Bändereinriss im rechten Knöchel. Wieder ins Training eingestiegen sind derweil Denis Thomalla und Harald Pichler.

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sk