29.05.2015 17:20 Uhr

Handschlag zwischen Palästina und Israel

Statt Antrag auf Ausschluss von Israel kam es zum Handshake
Statt Antrag auf Ausschluss von Israel kam es zum Handshake

Der palästinensische Fußball-Verband hat beim FIFA-Kongress kurz vor der Abstimmung seinen Antrag auf einen Ausschluss Israels aus dem Weltverband zurückgezogen. Stattdessen soll eine Kommission die Bewegungsfreiheit der Spieler in Palästina überwachen. "Darin können wir die Probleme lösen", erklärte Israels Verbandspräsident Ofer Eini.

"Mein Ziel ist, dass wir beim nächsten Kongress hier zusammenkommen und sagen können, wie wir die Probleme lösen können. Ein neuer Weg soll hier beschlossen werden", sagte Eini. Die FIFA-Mitgliedsverbände stimmten am Freitag in Zürich mit 165:18 Stimmen für einen entsprechend kurzfristig geänderten Antrag Palästinas.

Am Ende einer intensiven und emotionalen Diskussion reichten sich Eini und Palästinas Verbandspräsident Dschibril Radschub beim Kongress des Weltverbands am Freitag in Zürich sogar die Hand. "Es liegt an Israel zu helfen und etwas mehr mit Palästina zu teilen", sagte Blatter zum Abschluss der mehr als halbstündigen Debatte mit kuriosen Zügen. Zeitweise rief Blatter zur Klärung für Formalien nach einem Anwalt.

Eine Sache auf "Leben und Tod"

Zahlreiche andere Verbandsvertreter hätten Radschub darum gebeten, den ursprünglichen Antrag zur Suspendierung zurückzuziehen. "Das heißt aber nicht, dass ich meinen Widerstand aufgeben werde. Das ist für mich keine emotionale Frage, es geht für mich um Leben und Tod." Die zusätzliche Forderung Palästinas, fünf israelischen Clubs in besetzten Gebieten das Bestreiten von Spielen zu verbieten, fiel unter den Tisch.

Israels Vize-Außenministerin Zipi Chotoveli begrüßte, dass die FIFA nun doch nicht über Israels Ausschluss abstimmte. So sei eine "absurde Situation" vermieden worden, sagte Chotoveli israelischen Medien zufolge.

Die Palästinenser werfen den Israelis vor, die Entwicklung des Fußballs in Palästina und die Bewegungsfreiheit von Spielern zu behindern. Wie schon am Vortag demonstrierten mehrere Dutzend Palästina-Sympathisanten lautstark und mit Plakaten für einen Ausschluss Israels. Wie auf Bildern zu sehen war, versuchten sie vergeblich in das Kongress-Gebäude zu gelangen.

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apa