05.02.2016 14:36 Uhr

Austrias offene Rechnung am Untersberg

In Grödig konnte die Austria noch nie gewinnen
In Grödig konnte die Austria noch nie gewinnen

Auf die Wiener Austria wartet zum Startschuss in das Bundesliga-Frühjahr die Reise an eine in der Vergangenheit wenig gewinnbringende Stätte. Am Samstag (ab 18:30 Uhr im weltfussball-Liveticker) empfängt der SV Grödig den Tabellenzweiten. Im Stadion am Untersberg hat die Austria in bisher fünf Meisterschaftsauftritten noch nie gewonnen. Die heimstarken Grödiger kämpfen als Achter um jeden Zähler.

"Der erste Spiel ist richtungsweisend für die Saison. Wenn wir gut aus der Winterpause rauskommen, sieht es gut aus für unsere Ziele", sagte Austria-Trainer Thorsten Fink am Tag vor der Partie. Mit "unsere Ziele" ist dabei nach wie vor das Erreichen des Europacups gemeint. Von der Meisterschaft will die zwei Zähler hinter Winterkönig Salzburg ins neue Jahr startende Austria (derzeit) nichts wissen.

Richtungsweisend kann das Auftaktprogramm für die Violetten allemal sein. Nach der Grödig-Partie wartet am Dienstag das Heimspiel im ÖFB-Cup-Viertelfinale gegen den LASK und dann das Wiener Derby gegen Rapid. Fink wollte daran aber noch nicht denken. "Wir wollen die großen Zwei (Salzburg und Rapid, Anm.) ärgern. Dazu gehört es, dass wir in Grödig punkten", stellte der Deutsche klar.

In Grödig spielte die Austria zuletzt drei Mal in Folge unentschieden, nachdem es zuvor zwei Niederlagen gesetzt hatte. Im ersten Saisonduell trennten sich die beiden Teams 2:2, wobei die Hausherren aber bereits 2:0 voran gelegen waren. Lucas Venuto traf damals per Elfmeter für die Grödiger, nun spielt der Brasilianer aber in den violetten Farben.

Venuto zurück an alter Wirkungsstätte

"Ich habe gegenüber meinem Ex-Verein großen Respekt, jetzt bin ich aber ein Austrianer und als solcher will ich drei Punkte mitnehmen", erklärte Venuto vor seiner Rückkehr an seine alte Wirkungsstätte. Der siebenfache Saisontorschütze war mitbeteiligt, dass Grödig im Herbst von zehn Heimspielen fünf gewann und nur zwei verlor. Fink lobte den Charakter des einzigen Austria-Neuzugangs im Winter: "Er passt gut in unser Team."

Verzichten muss die Austria neben dem im Aufbau stehenden Teamtorhüter Robert Almer auch auf den erkrankten Ex-Grödiger Christoph Martschinko. Fink war in den vergangenen Tagen ebenfalls nicht fit. Die Vorbereitung verlief für die Austria resultatsmäßig nach Wunsch. In acht Testspielen gewann man sechs Mal bei einem Remis und einer Niederlage. "Wir nehmen Selbstvertrauen mit, aber wir wissen nicht wirklich, wo wir stehen", rätselte Fink dennoch.

Grödig-Coach Schöttel: "Müssen aufpassen im Frühjahr"

Grödig hatte im Trainingslager laut Peter Schöttel "einige Wehwehchen" zu beklagen. "Manche sind noch nicht in der Verfassung, wie wir sie brauchen", meinte der Trainer. Venuto-Ersatz Reagy Ofosu und der von Austria Salzburg geholte Valentin Grubeck dürften aber auch gegen die Austria dabei sein.

Wie den Wienern ging auch Grödig im Finish der Herbstmeisterschaft ein wenig die Luft aus. Aus den abschließenden fünf Runden des abgelaufenen Jahres schaute nur ein Sieg heraus. Auf Schlusslicht Wolfsberg haben die Salzburger mit aktuell 23 Punkten vier Zähler Vorsprung, auf den Neunten Ried nur einen. "Wir sind daher eine von mehreren Mannschaften, die aufpassen müssen im Frühjahr. Das wissen wir", sagte Schöttel.

Mit "Stabilität, Ernsthaftigkeit und Entschlossenheit" soll das Thema Abstiegskampf deshalb so schnell wie möglich ad acta gelegt werden. Eine genaue Marschroute gebe es laut Schöttel nicht. "Es wird sehr viel auf die direkten Duelle ankommen. 40 Punkte wären schön, wenn sie gelingen. Aber es wird sehr schwierig", betonte der Ex-Rapid-Coach. Für Manager Christian Haas war klar: "35 Punkte werden heuer nicht reichen, eher 38 bis 40. Wichtig ist, dass wir gleich mit drei Punkten starten."

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apa