07.04.2016 15:59 Uhr

Zlatan gedopt? "Er nimmt nicht mal Aspirin"

Zlatan Ibrahimović spielte von 2004 bis 2006 für Juventus
Zlatan Ibrahimović spielte von 2004 bis 2006 für Juventus

Der Berater von Zlatan Ibrahimović hat die schweren Doping-Anschuldigungen des Leichtathletik-Nationaltrainers Ulf Karlsson gegen seinen Schützling zurückgewiesen. Karlsson habe "einen schweren Fehler" gemacht, erklärte Mino Raiola im schwedischen "Expressen".

Zudem kündigte der bekannte italienische Spielervermittler an, dass man Karlsson verklagen werde. "Sein Leben wird nach dieser Aussage nicht mehr dasselbe sein. Er verbreitet Lügen." Doping sei bei Juve ein Thema gewesen, bevor Ibrahimović dort angeheuert habe. "Es gab zahlreiche Kontrollen und Zlatan wurde 15 oder 20 Mal getestet. Juventus stand unter Beobachtung", so Raiola. Ibrahimović, das wüssten alle Klubs, für die er je gespielt habe, nehme "nicht einmal Aspirin".

Karlsson hatte zuvor bei einer Veranstaltung in Karlstad schwere Dopingvorwürfe gegen den exzentrischen Superstar erhoben: "Zlatan legte bei Juventus in einem halben Jahr über zehn Kilo an Gewicht zu. Ich glaube, dass er gedopt war. Das steht für mich fest." Auf die Nachfrage, ob er das wirklich ernst meine, ergänzte Karlsson: "Ja, davon bin ich überzeugt."

Ibrahimović, der nie positiv getestet wurde, spielte von 2004 bis 2006 für den italienischen Rekordmeister. Karlsson, der schwedische Athleten zu zahlreichen internationalen Medaillen führte, hat nie mit dem Fußballer zusammengearbeitet.

Schwedischer Verband reagiert empört

Tatsächlich gab es in der Vergangenheit immer wieder Berichte über angebliches Epo-Doping bei Juve, das diese Meldungen stets bestritt. Der schwedische Fußballverband reagierte entsprechend empört auf Karlssons Äußerungen. Pressesprecher Niklas Bodell sagte "Expressen": "Das ist eine sehr, sehr ernste Anschuldigung. Für mich klingt das völlig absurd."

Lasse Richt, Teammanager der Nationalmannschaft, sagte über Karlsson: "Da verschlägt es einem die Sprache. Ich dachte, er wäre ein kluger Mann." Gewichtszunahme sei bei jungen Sportlern keine Seltenheit, fügte er an. Es gebe keinerlei Hinweise darauf, dass diese bei Ibrahimović auf unnatürlichem Wege erfolgt sei.

Karlsson blieb gegenüber "Expressen" jedoch bei seiner Behauptung. Er sei sich "ziemlich sicher", dass ein Spieler in derart kurzer Zeit nicht so viel Gewicht zulegen könne, ohne zu dopen, sagte er. "Fußballer verbringen ja nicht so viel Zeit im Kraftraum." Er glaube aber, dass Ibrahimović nicht wissentlich gedopt habe.

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