01.05.2016 11:50 Uhr

Spannung im Abstiegskampf dank Rapid

Grödig sitzt nach dem Sieg über Rapid Altach im Nacken
Grödig sitzt nach dem Sieg über Rapid Altach im Nacken

Ein blamabler Auftritt von Rapid hat wieder Spannung in den Abstiegskampf der Bundesliga gebracht. Durch die 0:2-Auswärtsniederlage der Hütteldorfer am Samstag gegen den SV Grödig liegt das Schlusslicht drei Runden vor Schluss nur noch fünf Punkte hinter dem Vorletzten Altach, der bei Admira Wacker 1:2 verlor.

Auch die jeweils sechs Zähler vor Grödig liegenden Mattersburger (0:2 beim WAC) und Rieder (0:0 bei Sturm Graz) sind noch in Reichweite des Teams von Peter Schöttel. Dabei war der Wiener mit dem Auftritt gegen seinen Ex-Verein nicht rundum zufrieden. "Es war kein gutes Spiel von uns, aber die Einsatzbereitschaft hat gepasst, und auch, wie die Mannschaft nach hinten gearbeitet hat", erklärte Schöttel.

Nach der unglücklichen 0:1-Niederlage vor einer Woche gegen den WAC waren bereits erste Anzeichen von Resignation erkennbar, durch den Erfolg über Rapid ist aber wieder Optimismus bei den Grödigern eingekehrt. "Der Sieg ist schön und war unbedingt notwendig. Er gibt uns hoffentlich viel Kraft für die letzten Runden", sagte Schöttel.

Schöttel: "Kann Großes passieren"

Bereits die nächste Partie hat für das Schlusslicht richtungsweisenden Charakter. Am Samstag geht es auswärts gegen die SV Ried. Schöttel wagte bereits einen Vorausblick: "In diesem Spiel müssen wir nicht nur leidenschaftlich fighten, sondern auch besser spielen. Wenn uns das gelingt, dann kann noch etwas Großes passieren."
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Im Lager der Innviertler war man einstweilen froh, einen hart erkämpften Zähler aus Graz entführt zu haben. "In unserer Situation ist dieser Punkt besonders wichtig", meinte Co-Trainer Mario Posch in Vertretung seines Chefs Paul Gludovatz. Der Umfaller von Rapid sei für ihn nicht überraschend gekommen, betonte Posch. "Ich habe immer dementiert, dass die Sache mit dem Abstieg schon durch ist."

Altach hat Matchball

Auch der SCR Altach muss nach der 1:2-Niederlage bei Admira Wacker weiter zittern. Trainer Damir Canadi trauerte in der Südstadt der mangelnden Chancenauswertung sowie einem nicht gegebenen Elfmeter nach: "Aber die Leistung meiner Mannschaft war in Ordnung."

In der nächsten Runde steht für die Vorarlberger ein Heimspiel gegen den WAC auf dem Programm. Ein Erfolg wäre wohl gleichbedeutend mit dem Klassenerhalt. "Das ist unser nächster Matchball", sagte Canadi.

Die Wolfsberger sind durch den 2:0-Sieg gegen Mattersburg auch rechnerisch vor dem Abstieg gerettet, für die Burgenländer könnte es allerdings noch einmal ungemütlich werden. "Uns fehlt im Moment ein Erfolgserlebnis, doch wir müssen weiter dranbleiben", erklärte Coach Ivica Vastić nach nur einem Punkt aus den jüngsten sechs Partien. Ein ähnliches Schicksal wie vor drei Jahren ist nicht ausgeschlossen - damals lag man zwei Runden vor Schluss als Siebenter fünf Zähler vor dem letzten Platz, musste dann aber doch noch absteigen.

Nächste Gegner der Mattersburger sind am Sonntag die Rapidler, bei denen nach der Niederlage in Grödig Ratlosigkeit herrschte. "Ich glaube, wir hätten noch drei Stunden spielen können und es wäre uns kein Tor gelungen", mutmaßte Trainer Zoran Barišić nach einem neuerlichen Umfaller am Fuße des Unterbergs. "Das hier ist ein schlechter Boden für uns, vielleicht liegt eine Wasserader darunter."

Dibon: "Jedes Mal Schweinstore"

Innenverteidiger Christopher Dibon begab sich auf - erfolglose - Ursachenforschung: "Ich habe keine Ahnung, warum wir uns gegen Grödig so schwertun. Hier kriegen wir jedes Mal Schweinstore und Sonntagsschüsse."

Mit der bereits elften Liga-Saisonniederlage wurden wohl auch die letzten Titelhoffnungen von Rapid beendet, wie Barišić eingestand. "Der zweite Platz ist für uns heuer vielleicht das Maximum", vermutete der 45-Jährige und wollte seinem Goalie Richard Strebinger trotz dessen Patzer beim 0:2 keine Vorwürfe machen. "Egal wer die Fehler macht, wir haben als Mannschaft verloren."

Während Rapid immerhin fix mit der Qualifikation der Europa League planen kann, droht Sturm Graz das internationale Geschäft zu verpassen. Durch die Nullnummer gegen Ried fehlt den Steirern ein Punkt auf den von Admira Wacker gehaltenen Platz vier, der bei einem Cup-Finalsieg von RB Salzburg zur Europacup-Teilnahme reicht. "Jetzt müssen wir nächste Woche Punkte in Salzburg nachholen", forderte Trainer Franco Foda.

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apa