17.12.2017 08:59 Uhr

Rapid Wien und die Antwort der Stürmer

Rapid jubelt über drei Stürmertore und den 5:0-Kantersieg in St. Pölten
Rapid jubelt über drei Stürmertore und den 5:0-Kantersieg in St. Pölten

Beim 5:0-Kantersieg in St. Pölten beenden Joelinton und Veton Berisha Rapids Stürmerkrise. Der Vertrag von Trainer Goran Djuricin soll laut Sportchef Fredy Bickel bald verlängert werden.

Eindringlich wurden die Stürmer des SK Rapid während der vergangenen Wochen gescholten, sogar Trainer Goran Djuricin verließ zwischenzeitlich den verbalen Kuschelkurs und forderte öffentlich eine Leistungssteigerung seiner Angreifer. Nicht zu unrecht, immerhin ging vor dem Gastspiel in St. Pölten lediglich ein Sechstel der grün-weißen Tore in dieser Bundesligasaison auf das Konto der Herren an vorderster Front.

Joelinton war mit drei Treffern Rapids gefährlichster Stürmer, Giorgi Kvilitaia und der eigentlich schon aussortierte Philipp Prosenik netzten je einmal und Sommer-Neuzugang Veton Berisha hatte in der Meisterschaft überhaupt noch nicht ins Eckige getroffen.

Joelinton und Berisha holen sich Selbstvertrauen in St. Pölten

Da kam Rapid der Auswärtstermin beim abgeschlagenen Tabellenletzten direkt vor der Winterpause gerade recht, um das angeknackste Selbstvertrauen der Angreifer beim Rekordmeister wieder aufzubauen. Joelinton packte die Gelegenheit nach einer guten halben Stunde beim Schopf, indem er nach katastrophalem Einwurf von David Steć Ahmet Muhamedbegović und SKN-Goalie Christoph Riegler stehenließ und die Wiener auf die Siegerstraße brachte.

Zwischen dem Brasilianer und Kapitän Stefan Schwab, die beide im Doppelpack trafen, trug sich auch Berisha in die Torschützenliste ein - zum ersten Mal in einem Spiel der österreichischen Bundesliga. "Es tut sehr gut, endlich getroffen zu haben, es ist schon Zeit geworden", war dem jüngeren Bruder von Salzburg-Leistungsträger Valon die Erleichterung im Sky-Interview nach Spielende genauso anzusehen, wie bei seinem Jubel am Feld. "Wir haben 5:0 gewonnen und gehen mit einem sehr guten Gefühl in den Urlaub."

Djuricin-Verlängerung? Für Bickel "steht überhaupt nichts im Wege"

Froh über die Tore seiner Stürmer war auch Djuricin, wenngleich der Trainer auch Anlass zu leiser Kritik fand: "Komischerweise haben wir in der ersten Hälfte gar nicht gut gespielt. Da hatten wir selten Zugriff, sind oft sehr tief gestanden, was eigentlich nicht unser Plan war", bemängelte der 43-Jährige. "Aber heute waren wir effizient." Aufgrund der zweiten Hälfte , wo seine Mannschaft "drückend überlegen" war, gehe für ihn der Sieg "auch in dieser Höhe" in Ordnung.

Neben Planungen am Kader sollte in der Winterpause auch Zeit für die Klärung seiner Zukunft sein. Djuricins Vertrag läuft kommenden Sommer aus, über eine Verlängerung "würde ich mich natürlich freuen". Ein kurzes Gespräch mit Sportdirektor Fredy Bickel habe es bereits gegeben, der Schweizer sagte in der Pause des Samstagsspiels: "Ich denke da steht überhaupt nichts im Wege. Wir machen das dann während oder nach der Vorbereitung und führen dann auch die Gespräche. Ich sehe keinen Grund, dass man das nicht in eine langfristige Tätigkeit umwandeln kann."

Ein Blick ins Archiv lässt einen deutlichen Aufwärtstrend unter Djuricin erkennen. Hielt Rapid vergangene Saison nach 20 Spieltagen als Tabellenfünfter bei 27 Punkten, so sind es heuer 34. Ins Frühjahr 2018 werden die Wiener hinter Winterkönig Sturm Graz und Herbstmeister Red Bull Salzburg als Dritter gehen.

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David Mayr