Jürgen Klinsmann hat als Nationaltrainer Südkoreas keinen leichten Stand. Der frühere Profi des FC Bayern ist mit seinen Schützlingen beim Asien-Cup im Halbfinale gescheitert, wodurch die ohnehin große Kritik an seiner bisherigen Arbeit noch einmal zugenommen hat. Zu allem Überfluss ist nun auch noch ein teaminterner Eklat ans Tageslicht gekommen.

Gegenwind hatte Jürgen Klinsmann sicher erwartet, aber dann wurde es doch ziemlich persönlich. Nach dem peinlichen Halbfinal-Aus gegen Jordanien (0:2) monierten die Medien in Südkorea das berühmte "Klinsi"-Grinsen, der Druck auf den ehemaligen Bundestrainer nimmt weiter zu.

Klinsmanns Gesicht sei "von einem Lachen erfüllt" gewesen, monierte etwa "Sports Hankook": "Es war eine Szene, die äußerst verwirrend war, wenn man bedenkt, dass er der Trainer der koreanischen Nationalmannschaft ist."

Die Taegeuk Warriors hatten erstmals seit 1960 den Titel holen wollen, doch Bayern-Star Min-jae Kim, Tottenham-Kapitän Heung-min Son und Co. blieben im gesamten Turnier blass.

Dementsprechend vernichtend fielen die Reaktionen in der Heimat aus: "Beschämend" und "demütigend" sei der Auftritt der Mannschaft gewesen, wahlweise auch ein "Desaster" oder eine "Katastrophe".

Son nach Auseinandersetzung verletzt

Da passt es durchaus ins Bild, dass mittlerweile ein interner Eklat während des Turniers öffentlich wurde. Im Duell mit Jordanien war Superstar Son überraschend mit einem bandagierten Mittelfinger aufgelaufen - aus alarmierenden Gründen.

Am Abend vor der Partie geriet der frühere Angreifer von Bayer Leverkusen nämlich körperlich mit einigen Mitspielern aneinander. Einen entsprechenden Bericht der "Sun" bestätigte der südkoreanische Verband gegenüber "Yonhap News".

Offenbar hatten einige Youngster ein gemeinsames Essen früh beendet, um an die Tischtennisplatte zu können. Das wiederum habe Son und einige ältere Kollegen so sehr gestört, dass ein Konflikt entstand, der sogar handgreiflich wurde.

Die Folge: Son kugelte sich den Finger aus - und die nächste Negativschlagzeile der Ära Klinsmann war geschrieben.