U21 EM-Qualifikation 2011/2012 » Gruppe 1 » Liveticker: Deutschland - San Marino 7:0

Fazit
Pflichtaufgabe erfüllt, Torverhältnis aufgehübscht, Haken dahinter, Blick auf Weißrussland. So oder so ähnlich wird das Fazit aussehen, das U21-Nationalcoach Rainer Adrion nach dem lockeren Sieg über enorm schwache San-Marinesen ziehen wird. Klar, es war noch ein höheres Ergebnis möglich, doch das 7:0 kommt dem Wunschresultat sicherlich sehr nahe. Besonders Doppeltorschütze Lasogga hätte noch den ein oder anderen Treffer mehr markieren können. Der heutige Gegner war nicht der Maßstab, am Montag zählt es, wenn es gegen die Weißrussen geht. Bis dahin ist mit der Rückkehr von Größen wie Gündogan oder Rudy zu rechnen. Das war es von hier, schönen Abend noch.

Sattes Pfund von Maximilian Beister von der Strafraumgrenze. Die Kugel wird noch abgefälscht und fliegt über die Querlatte.

Funk versucht sich noch einmal aus 20 Metern, kein Problem für den Keeper der Gäste.

Langsam neigt sich das Spiel dem Ende zu. Die Zuschauer bekamen hier das zu sehen, was zu erwarten war: einen souveränen Auftritt der deutschen U21-Nationalmannschaft mit vielen Toren und einen um mindestens fünf Klassen schlechteren Gegner.

Funk musste kurz behandelt werden, steht aber bereits wieder.

Erstmals so etwas ähnliches wie eine Konterchance für San Marino: Davide Dolcini geht alleine auf weiter Flur auf Trapp zu, allerdings eilt Kirchhoff heran und stört den Angreifer noch rechtzeitig so sehr, dass dieser nur mit einem Schüsschen aufwarten kann. Das bringt Trapp nicht aus der Puste...

Gegen Weißrussland wird das ein ganz anderes Spiel werden. San Marino ist wirklich weit davon entfernt, ein auch nur halbwegs ernst zu nehmender Gegner zu sein.

Tooor für Deutschland, 7:0 durch Maximilian Beister
So schön kann Fußball sein: Beister setzt Esswein ein, dieser geht bis zur Grundlinie durch und bedient den mitgelaufenen Düsseldorfer wieder im Rückraum. Aus fünf Metern hat der keinerlei Probleme, das 7:0 zu markieren. So will Rainer Adrion das sicherlich sehen, ganz starker Angriff.

Nun wechseln also auch die Gäste erstmals.

Und wieder eine Ecke für Deutschland...

Kuriose Szene: Mattia Manzaroli hält den Ball zu lang, der isländische Schiri pfeift ab. Freistoß für Deutschland aus 16 Metern...

Funk mit einer herrlichen Flanke an den Fünfmeterraum, wo Lasogga völlig frei zum Kopfball kommt und das 5:0 machen muss - er köpft allerdings vorbei.

Mit letzter Konsequenz spielen die DFB-Bubis das hier nicht herunter. Zu oft unterlaufen den Hausherren Fehler beim finalen Pass in die Spitze.

...Funk hebt die Kugel in den Sechzehner, dort entsteht keine Gefahr.

Siehe da: Trapp ist einmal am Ball. Allerdings wird er nicht von den Kontrahenten gefordert, sondern nur mit einem Rückpass angespielt.

Nach der Auswechslung des Kapitäns trägt nun der Mainzer Jan Kirchhoff die Binde.

Mit der Einwechslung des Düsseldorfers Beister stellt Adrion auf eine Zwei-Stürmer-Taktik um: Lasogga und Esswein bilden nun die Doppelspitze, Mlapa stürmt auf links, Beister kommt über rechts.

Nun beginnt das große Schonen für die Partie gegen Weißrussland: Holtby geht, Beister kommt.

Halbzeitfazit
Halbzeit in Paderborn. Deutschland hat gefühlte 100% Ballbesitz gegen einen klar unterlegenen Gegner. Lange Zeit fiel den Mannen von Rainer Adrion nach dem frühen Türöffner des Berliners Lasogga jedoch wenig ein. Erst ein genialer Freistoß des Spielführers Holtby ließ den Knoten platzen und die Hausherren stellten das Resultat noch vor dem Pausenpfiff auf 3:0. Mit fortlaufender Spieldauer wird die physische Überlegenheit der Deutschen mehr und mehr zum Tragen kommen und es ist mit einem hohen Ergebnis zu rechnen.

Eine Minute gibt es obendrauf im ersten Durchgang.

Tooor für Deutschland, 3:0 durch Pierre-Michel Lasogga
Und plötzlich läuft es: Holtby entwischt seinem Gegner, geht in den Sechzehner, legt klug quer auf Lasogga, der nur noch ins leere Tor einschieben muss. Deutschland 3 San Marino 0.

Tooor für Deutschland, 2:0 durch Lewis Holtby
Was für ein wunderwunderschöner Freistoßtreffer des Schalkers Holtby! Der Kapitän der Gastgeber schlenzt die Pille aus halbrechter Position, 18 Meter vor dem Tor, mit links passgenau in den linken Torwinkel. Klasse! Das war einer für die Galerie!

Bei den Hausherren fallen vor allem der immer gefährliche Lasogga und Rechtsverteidiger Jung auf. Bester Akteur bei den Blauen ist Schlussmann Mattia Manzaroli, der mit einer guten Parade gegen Lasogga das 1:0 festhielt.

Knapp zehn Minuten sind es noch bis zum Pausentee. Es ist spielerische Magerkost, was die Weißen hier anbieten.

Über links setzt sich Esswein durch, geht zur Grundlinie und legt in den Rückraum auf Holtby. Dieser nimmt das Leder direkt und zimmert es hoch und weit auf die Tribüne. Auch daraus darf man mal mehr machen.

Endlich mal wieder eine schöne Kombination, an deren Ende Lasogga nach Holty-Pass einschiebt. Allerdings stand der Berliner im Abseits. Gut gesehen vom isländischen Mann mit der Pfeife.

...Funk drischt in die Mauer.

Was Rainer Adrion Hoffnungen machen dürfte: Beim 11:0 vor zwei Jahren stand es zur gleichen Zeit auch nur 2:0.

Es ist nicht möglich, einzelne Akteure der Gäste als auffallend zu bezeichnend. Die Blauen stehen tief in der eigenen Hälfte und konzentrieren sich ausschließlich, wirklich ausschließlich, auf die Defensive. Bei eigenem Ballbesitz ist die Pille immer innerhalb weniger Sekunden wieder weg.

Streckenweise sieht das richtig schön aus, wie die Weißen sich durchkombinieren. San Marino ist nach wie vor mehr als passiv.

Ecke Deutschland...

Manzaroli hält stark gegen Lasogga! Von links flankt Esswein an den Fünfer, wo sich Lasogga gegen seinen Gegner durchsetzt und zum Flugkopfball kommt. Der Schlussmann der Südeuropäer reagiert hier richtig gut und verhindert das 0:2.

Freistoß für die Weißen am linken Strafraumeck...

Gefühlt waren die San-Marinesen noch kein einziges Mal über der Mittellinie.

Huiuiui, Chancen gibt es jetzt fast im Minutentakt. Zunächst bedient Kirchhoff Mlapa, der von rechts in den Sechzehner geht, hochschaut und in der Mitte Lasogga sucht. Sein Pass ist jedoch etwas zu steil für den Berliner, der das Leder nicht erreicht. Über Umwege kommt dieses in den Rückraum zu Jung, der direkt abzieht. Sein Hammer streicht knapp am linken Außenpfosten vorbei.

Riesenchance zum 2:0 für Holtby! Jung führt das Leder auf Rechtsaußen und bedient Holtby, der sich in den Strafraum durchtankt und frei vorm Tor zum Abschluss kommt - die Pille prallt an die Latte.

Jung geht auf rechts zur Grundlinie durch und gibt das Leder in die Mitte. Seine Flanke verunglückt und verkommt zum Torschuss - fliegt allerdings nur ans Außennetz.

Kein Akteur der Gäste hat bisher Profifußballluft geschnuppert. Gegen solch eine Ansammlung an Bundesliga- und Zweitligaspielern Deutschlands ist man da natürlich der krasse Außenseiter. Das frühe Tor bestätigt diese Vermutung.

Nun ist die Partie freigegeben, San Marino stößt an.

Nach den Nationalhymnen geht es los. San Marino spielt ganz in blau, Deutschland traditionell in weißen Jerseys mit schwarzen Hosen.

Etwas für das Torverhältnis soll also getan werden bei der DFB-Elf. Die kommenden 90 Minuten werden zeigen, ob dieses Vorhaben gelingt.

Zum Personal: Wie zu erwarten war, werden die Gäste aus dem Süden Europas mit Mattia Stefanelli nur mit einer echten Spitze agieren. Die San-Marinesen werden tief stehen und versuchen, das 0:0 so lange wie möglich zu halten.

Für die Gäste begann die Qualifikation enttäuschend. In Zypern musste man eine 6:0-Niederlage hinnehmen, gegen Bosnien-Herzegowina unterlag man mit 3:0. Ganz klar: San Marino ist der krasse Außenseiter in Gruppe 1 und wird hauptsächlich darauf bedacht sein, die Höhe der Niederlage zu reduzieren.

Am liebsten wäre den Gastgebern, wenn es gelänge, den eigenen Rekord zu knacken, wie der Hoffenheimer Peniel Mlapa angibt: "Mit unserer Qualität sollten wir viele Tore erzielen. Wir müssen uns einspielen für die Begegnung in Weißrussland, ein gutes Spiel abliefern und gewinnen. Klar wäre es schön, wenn wir den Rekord knacken könnten."

An San Marino hat die deutsche U21-Nationalmannschaft gute Erinnerungen: Beim letzten Aufeinandertreffen mit den Südeuropäern im November 2009 gingen die DFB-Bubis mit 11:0 als Sieger vom Platz. Beim Rekordsieg trugen sich immerhin neun verschiedene Spieler in die Torschützenliste ein. Unter ihnen waren Akteure wie Mats Hummels, Thomas Müller, André Schürrle oder Holger Badstuber - alles Beispiele dafür, dass U21-Spieler durchaus den Durchbruch zur A-Nationalmannschaft schaffen können.

Live an den Tasten sitzt Jochen Rabe.