U19 EM 2016 Deutschland » Halbfinale » Liveticker: Portugal - Frankreich 1:3

Fazit:
Frankreich folgt Italien durch einen 3:1 Erfolg gegen ein defensiv zu wackliges Portugal am Ende völlig verdient ins Endspiel der U19-Europameisterschaft. Nachdem der erste Durchgang trotz leichter spielerischer Vorteile für Frankreich noch weitestgehend ausgeglichen war und es folglich auch mit 1:1 in die Kabine ging, nahmen die Franzosen in der zweiten Hälfte schnell das Zepter in die Hand. Allerdings scheiterten sie trotz einer guten Spielanlage oftmals am letzten Pass. Mit diesem Problem hatte auch Portugal zu kämpfen, da ihnen die jungen "Les Bleus" ebenfalls durchaus Platz für Angriffe anboten. Somit waren Chancen lange Mangelware. Ab der 60. Minute nahm die Partie aber wieder Tempo auf und mehrere Aussetzer in der portugiesischen Hintermannschaft ermöglichten es den Franzosen zunächst in Führung zu gehen und diese dann auf 3:1 auszubauen. Zweimal war es der agile Mbappé, der jeweils aus kurzer Distanz einnetzen konnte und damit auch aufgrund seiner starken Vorarbeit zum Ausgleichstreffer im ersten Durchgang sicherlich der Man of the Match ist. Die Portugiesen scheiterten heute vor allem an ihren defensiven Aussetzern, sind aber dennoch für die U20-WM im nächsten Jahr in Südkorea qualifiziert. Die Franzosen hingegen konnten abermals ihr gefährliches Umschaltspiel unter Beweis stellen und werden darauf sicherlich auch am Sonntag im Kampf um die U19-EM-Krone gegen Italien setzen. Nun verweise ich gerne noch auf das um 19 Uhr beginnende WM-Playoffspiel der DFB-Junioren, die gegen die Niederlande um die Teilnahme an der U20-WM kämpfen. Vielen Dank für Euer Interesse und bis zum nächsten Mal!

Gelbe Karte für Francisco Ferreira (Portugal)
Ferreira grätscht Poha in der Nachspielzeit völlig unnötig und sicherlich gefrustet von hinten in die Beine und sieht dafür auch noch den gelben Karton.

Es gibt noch einmal Einwurf für Frankreich kurz vor der gegnerischen Eckfahne. Der Einwurf wird kurz ausgeführt. Sie spielen jetzt darauf den Ball zu halten, um die Uhr herunterticken zu lassen.

Gelbe Karte für Buta (Portugal)
Auch der heute unauffällige Buta holt sich Gelb ab. Es gibt Freistoß für Frankreich in der Hälfte der Portugiesen. Der Standard landet jedoch direkt im Toraus.

Der heutige Man of the Match Mbappé schraubt die ohnehin bereits beeindruckende Bilanz des französischen Angriffs weiter nach oben. Er hat nun ebenso wie Augustin fünf Treffer im laufenden Turnier erzählt.

Tooor für Frankreich, 1:3 durch Kylian Mbappé
Wahnsinn, ist das die Vorentscheidung? Frankreich geht mit 3:1 in Führung! Die portugiesische Abwehr leistet den nächsten Offenbarungseid. Diesmal landet ein Einwurf direkt auf dem Schädel von Mbappé im Fünfmeterraum, der ziemlich unbehelligt einköpfen kann, ohne dass die Innenverteidigung, die sich in ihrem eigentlichen Hoheitsgebiet abermals völlig verschätzt hat, etwas dagegen unternimmt.

Den Portugiesen bleiben noch 20 Minuten, um das Spiel wieder zu drehen. Sie haben im Turnier ja bereits mehrfach unter Beweis gestellt, dass sie dazu in der Lage sind und über große Moral verfügen.

Tooor für Frankreich, 1:2 durch Kylian Mbappé
Da ist die Führung für Frankreich! Die Portugiesen lassen sich eiskalt auskontern und werden doch noch Opfer des französischen Umschaltspiels. Michelin marschiert über den rechten Flügel nach vorne und schlägt eine flache Hereingabe nach innen. Dort steht Mbappé mutterseelenallein und kann den Ball trotz unsortierter Beine irgendwie über die Linie stochern.

Wieder ist es João Carvalho, der sich durchsetzt und etwas versucht. Seine Flanke gerät aber zu lang und kann von dem Stürmer nicht aufs Tor gedrückt werden.

Im Ansatz wieder schön gespielt von den Franzosen, die sich mit jeweils nur einer Ballberührung durch die Hälfte des Gegners kombinieren. Bei der Viererkette der Portugiesen ist dann allerdings abermals Schluss.

Klasse Angriff der Portugiesen: João Carvalho nimmt in der Hälfte des Gegners Tempo auf, tunnelt Tousart und spielt gut raus auf die rechte Seite, dort wird der Ball direkt weitergeleitet auf Xande Silva im Sechzehner, der aber rechts am Pfosten vorbei schießt.

Die gefährlichen französischen Spitzen Augustin und Mbappé konnten ihr Talent zwar bereits aufblitzen lassen, entscheidend zum Abschluss kamen sie aber noch nicht. Wobei Mbappé maßgeblich für den Ausgleich mitverantwortlich war.

Und weiter geht's, die Kugel rollt wieder!

Halbzeitfazit:
Zur Pause steht es zwischen Portugal und Frankreich 1:1-Unentschieden. Die Portugiesen legten los wie die Feuerwehr und gingen in der dritten Minute durch einen Kopfball von Pacheco in Führung, während die Hintermannschaft der Franzosen mit dem Kopf scheinbar noch in der Kabine war. Die jungen "Les Bleus" wirkten danach kurz geschockt, konnten aber nach toller Vorarbeit von Mbappé durch Blas das Spiel schon sieben Minuten später ausgleichen. Danach zogen sie sich zurück und Portugal fiel nicht mehr allzu viel ein. Nach einer halben Stunde übernahm dann Frankreich zunehmend die Initiative und spielte bis zum Sechzehner gefällig, es fehlte aber an der zündenden Idee. Schließlich waren es dann die Portugiesen, die noch eine Großchance vor der Pause hatten. Pedro Delgado war nach einem Fehlgriff von Bernardoni aber zu überrascht um die Möglichkeit zu nutzen. Wer wird Italien ins Endspiel folgen? Es bleibt angesichts des Spielstands spannend. Bis gleich!

Es gibt eine Minute Nachspielzeit. Passiert hier noch etwas vor dem Pausentee? Augustin dribbelt sich noch einmal durch die Reihen der portugiesischen Abwehr und lässt gleich mehrere Gegenspieler stehen, am dritten bleibt er dann aber hängen.

Dickes Ding für Portugal! Die Iberer zeigen sich seit längerem mal wieder in der Offensive. Diogo Dalot schlägt vom rechten Flügel eine scharfe Flanke in die Mitte. Keeper Bernardoni verschätzt sich und segelt vorbei. Pedro Delgado versucht die Kugel direkt zu nehmen, ist aber überrascht und schafft es nicht das Spielgerät aufs leere Tor zu bugsieren.

Poha wird von einem Fuß der Portugiesen an der Schläfe getroffen und muss behandelt werden. Da oben hat das Bein eigentlich nichts zu suchen. Der Franzose kann nach einer kurzen Pause aber weiter machen.

Ferreira versucht einen Abpraller vor dem Toraus zu klären, kommt aber einen Moment zu spät. Somit gibt es Eckball von rechts für Frankreich. Tousart kann den Ball am langen Eck in die Mitte köpfen, dort kommt aber keiner seiner Mitspieler an die Kugel.

Zu viel Leichtsinn in der Abwehr der Portugiesen: Sie versuchen die anlaufenden Stürmer zu überlupfen. Der Ball wird jedoch abgefangen, sodass sich die Iberer nur noch mit einem Foul zu wissen helfen. Der fällige Freistoß wird von den Franzosen allerdings schlecht ausgeführt und somit verschenkt.

Die jungen "Les Bleus" stehen vergleichsweise tief und überlassen dem Gegner den Ball. Sie scheinen auf schnelles Umschaltspiel und ihre agilen Spitzen setzen zu wollen. Es bleibt seit dem Ausgleich jedoch beim Versuch.

Frankreich erhält einen vielversprechenden Freistoß aus halbrechter Position, etwa 25 Meter vom Tor entfernt. Augustin drischt das Leder über die Mauer. Der Ball segelt aber genau auf den Torwart, der die Kugel locker parieren kann.

Beim Ausgleichstreffer hat sich wieder einmal die offensive Klasse der Franzosen gezeigt. Nun sind es die Portugiesen, die verunsichert wirken und scheinbar damit gerechnet hatten ihren Vorsprung länger verwalten zu können.

Frankreich muss sich schütteln und ist immer noch nicht in der Partie angekommen. Die Portugiesen hingegen halten den Ball in den eigenen Reihen, der Führungstreffer hat ihnen sichtlich gut getan.

Beide Teams haben sich für ein 4-2-3-1 entschieden. Während Portugal in weinroten Trikots aufläuft, tragen die Franzosen weiße Jerseys.

Die Partie leiten wird der rumänische Schiedsrichter Radu Petrescu, gemeinsam mit seinen Assistenten Milovan Đukić (Montenegro) und Ridiger Çokaj (Albanien). Vierter Offizieller ist Anatolii Zhabchenko aus der Ukraine.

Die insgesamt souveräneren Auftritte im bisherigen Turnierverlauf legte sicherlich Frankreich hin, das nach der Auftakt-Niederlage gegen das starke England richtig ins Rollen gekommen ist. Allerdings haben auch die Portugiesen vor allem mentale Stärke bewiesen und konnten in all ihren drei Partien einen Rückstand aufholen. Somit können wir uns auf ein hoffentlich spannendes Halbfinale freuen, in das Frankreich als leichter Favorit geht.

Insbesondere das brandgefährliche Sturmduo der talentierten „Les Bleus“ wusste gegen die Niederlande wie bereits in den Partien zuvor zu gefallen. Jean-Kévin Augustin von Paris St. Germain und Kylian Mbappé vom AS Monaco schossen ihr Team mit einem Dreier- bzw. einem Doppelpack ins Halbfinale und waren von der Oranje-Elf zu keinem Zeitpunkt zu kontrollieren. Damit habe beide zusammen bereits acht Treffer in drei Spielen erzielt – die portugiesische Hintermannschaft wird also gewarnt sein.

Besonders auffällig ist, dass bei den Portugiesen in der Offensive nicht nur ein Spieler Gefahr ausstrahlt, sondern sich schon eine ganze Reihe verschiedener Akteure in die Torschützenliste eintragen konnte. Sie sind im Angriff also nur schwer ausrechenbar, gleichzeitig hat die Vorrunde aber gezeigt, dass sie hinten nicht immer sattelfest agieren.

Es berichtet für Euch Jonas Sell.