U21 EM 2015 Tschechien » Gruppe A » Liveticker: Deutschland - Serbien 1:1

Fazit:
Deutschland verpasst einen optimalen Start in die U21-Europameisterschaft: Die von Horst Hrubesch betreute Mannschaft spielt zum Auftakt 1:1 gegen die serbische Auswahl. Nach einer ersten Halbzeit, die ziemlich glücklich ohne Rückstand abgeschlossen wurde, war die DFB-Elf nach dem Seitenwechsel das bestimmende Team, das den Widersacher zeitweise in der eigenen Hälfte beschäftigte. Ein Chancenfestival ergab sich allerdings nicht. Nach dem Platzverweis von Christian Günter in der 69. Minute büßte Deutschland nur wenig von seiner Dominanz ein und brachte das Unentschieden relativ souverän über die Zeit. Am Samstagabend geht es mit dem Vergleich mit Dänemark weiter (20:45 Uhr). Das Vorabendspiel bestreiten Serbien und Gastgeber Tschechien. Einen schönen Abend noch!

Pešić mit der Möglichkeit! Der Angreifer, der in Toulouse spielt, taucht nach einer Milunović-Flanke von der rechten Grundlinie am ersten Pfosten auf. Er hält den Schädel hin, nickt aus vier Metern aber deutlich an der langen Ecke vorbei. Wenig später ist Schluss in der Generali Arena.

Seine Überzahl kann das Team von Mladen Dodić nicht ausspielen. Es zehrt immer noch vom starken Auftritt in den ersten 25 Minuten. Ein Punkt zum Auftakt war vorher sicherlich nicht eingeplant.

Die DFB-Auswahl spielt zwar mit neun Feldspielern nicht so dominant weiter wie vorher, hat aber weiterhin die Kontrolle über das Geschehen. Serbien würde gerne mehr machen, rennt den passsicheren Deutschen derzeit aber meist hinterher.

Für den unauffälligen Max Meyer ist der Arbeitstag nach 77 Minuten zu Ende. Der junge Schalker konnte als Spielmacher selten Akzente setzen. Er wird ab sofort durch den Hannoveraner Leonardo Bittencourt ersetzt.

Wie ist die Marschroute des DFB-Teams in der Schlussphase? Trotz numerischer Unterlegenheit auf den Siegtreffer gehen oder den Punkt sichern? Serbien ist jedenfals mit den Kräften nicht mehr komplett auf der Höhe und könnte auch mit neun Feldspielern besiegt werden.

Gelb-Rote Karte für Christian Günter (Deutschland)
Puh, das ist eine harte Entscheidung von Referee Javier Estrada Fernández! Günter legt sich das Leder auf der linken Seite in der gegnerischen Hälfte am ebenfalls verwarnten Brašanac vorbei. Dieser stellt zwar das Bein heraus, doch Günter geht ohne Kontakt zu Boden. Der Unparteiische wertet das Verhalten des Freibugers als Schwalbe und schickt ihn vom Platz!

Volland wird bei einer feinen Einzelaktion erst nach Eindringen in die rechte Strafraumseite von Brašanac gestoppt, der mit einer riskanten, aber völlig regelkonformen Grätsche einsteigt. Der folgende Eckball bringt der deutschen Mannschaft nichts ein.

Nach einer guten Stunde darf ein Aufwärtstrend der DFB-Elf konstatiert werden. Mittlerweile hat sich das Geschehen unter Kontrolle und ist nur noch selten in der eigenen Hälfte gefordert. Serbien scheint einige Abstriche in Sachen Kraft und Kondition machen zu müssen.

Erster Wachmacher für die deutsche Abwehr nach Wiederanpfiff! Jojić wird auf dem rechten Flügel geschickt. Er zieht nach innen und hält dann aus vollem Lauf und aus gut 20 Metern mit dem linken Fuß drauf. Ter Stegen nimmt den unplatzierten Versuch sicher auf.

Gelbe Karte für Goran Čaušić (Serbien)
Hofmann bekommt im Luftkampf mit dem serbischen Kapitän die Hand ins Gesicht. Dies führt nicht nur zu einer Blutung seiner Lippe, sondern auch zu einer Gelben Karte für Čaušić. Es bleibt ein Match, in dem mit harten Bandagen gekämpft wird.

Gelbe Karte für Christian Günter (Deutschland)
Đuričić ist auf der halbrechten Mittelfeldseite gerade auf dem Weg zu einem aussichtsreichen Gegenstoß, als er bei sehr hohem Tempo von Günter abgeräumt wird. Die Gelbe Karte geht vollkommen in Ordnung.

Willkommen zurück in Prag! Die Favoritenstellung des deutschen Teams hat sich in Durchgang eins noch nicht gezeigt. Serbien war bislang ein unangenehmer Gegner, der auch auf technischer Ebene auf unerwartet hohem Niveau agierte. Gerade im Mittelfeld muss die DFB-Auswahl in ihren Angriffen variabler und gedankenschneller werden.

Halbzeitfazit:
Die deutsche U21 hat eine schwierige erste Halbzeit hinter sich: Mit einem für die DFB-Auswahl glücklichen 1:1-Unentschieden gegen Serbien geht es in die Kabinen der Generali Arena. Die Mannschaft von Trainer Horst Hrubesch schien in der Anfangsphase überrascht von sehr lauffreudigen Widersachern zu sein, die die Lücken in der deutschen Abwehr aufdeckten. Schon in Minute acht gelang Filip Đuričić der Führungstreffer der Truppe von Coach Mladen Dodić. Ohne Ankündidung erzielte Emre Can in der 17. Minute den Ausgleichstreffer. Erst in den letzten 20 Minuten wurde die DFB-Elf ein wenig besser. Nach vorne kann sie ihr Potential aber noch gar nicht abrufen. Serbien wäre kurz vor der Pause beinahe durch einen Freistoßkracher in Führung gegangen. Nach dem Seitenwechsel muss sich Deutschland steigern, um den ersten Sieg im ersten Match einzufahren. Bis gleich!

Eine Freistoß auf der Gegenseite führt hingegen nur zu einem lauen Lüftchen: Leitners Versuch aus gut 22 Metern in halblinker Position segelt klar über das Tor von Marko Dmitrović. Augenblicke später ertönt der Halbzeitpfiff.

Gelbe Karte für Moritz Leitner (Deutschland)
Noch vor dem Pausenpfiff zückt der spanische Unparteiische die erste Gelbe Karte des Abends. Es trifft Moritz Leitner, der Srnić einige Meter vor dem deutschen Sechzehner von hinten in die Beine tritt.

Serbien kann die deutsche Viererkette gerade nicht mehr in dem Maße der Anfangsphase ärgern. Gleichzeitig fällt Leitner und seinen Kollegen im Aufbau immer noch herzlich wenig ein. Der Spielstand ist auch kurz vor der Pause schmeichelhaft für die DFB-Elf.

Nach einer ersten halben Stunde, die sehr intensiv daherkam, ist es in der Generali Arena ruhiger geworden. Daran ändert auch ein Fernschussversuch von Amin Younes nichts. Der an den 1. FC Kaiserslautern ausgeliehene Spieler Borussia Mönchengladbachs ballert aus gut 25 Metern weit über den Kasten von Marko Dmitrović.

Jojić hat das 1:2 auf dem Schlappen! Nach Brašanac' wunderbarem Steilpass aus dem Mittelkreis in die halbrechte Gasse hat der Dortmunder deutliche Geschwindigkeitsvorteile gegenüber Knoche, an dem er sich vorbei schieben kann. Aus spitzem Winkel visiert er die lange linke Ecke an, die er nur knapp verpasst.

Glück für die jungen weißen Adler! Nach einer Hereingabe durch Korb sind sich Torhüter Dmitrović und Innenverteidiger Pantić nicht einig, wer das Spielgerät an der Fünferkante klären soll. So rennen sie sich über den Haufen und können durchatmen, da kein DFB-Spieler zur Bestrafung bereitsteht.

Die individuelle Klasse des Liverpool-Akteurs hat dafür gesorgt, dass die Hrubesch-Elf nicht mehr einem Rückstand hinterherläuft. Nun muss dieser Aufwärtstrend in Sachen Spielstand auch auf dem Rasen bestätigt werden. Im Kollektiv hat Deutschland noch viel Luft nach oben.

Bis auf vereinzelte Angriffe über den linken Flügel schaffen es Meyer und Co. bisher nicht in das letzte Felddrittel. Der Gegner ist hinter der Mittellinie sehr präsent und hat in Ballnähe meist eine numerische Überlegenheit. Serbien ist eine Nummer stärker als erwartet.

Deutschland lässt in einigen Situation sehr viel Platz zwischen den Innenverteidigern und dem defensiven Mittelfeld. Nach vorne hat man unmittelbar vor dem Gegentreffer über Younes und Günter den ersten ordentlichen Vorstoß gezeigt, doch die Flanke durch den Freiburger von der linken Grundlinie konnte in der Mitte niemand abnehmen.

Die Serben beginnen auffallend dominant, haben in den ersten Minuten deutlich mehr Ballbesitz als der Gegner. Das Leder rollt sauber durch die Reihen der in den roten Trikots und blauen Hosen agierenden Akteure. Deutschland scheint noch seinen Rhythmus finden zu müssen.

Horst Hrubesch setzt auf eine 4-2-3-1-Formation, in der wie erwartet Marc-André ter Stegen den Kasten hütet. Weltmeister Matthias Ginter startet in der Innenverteidigung. Max Meyer soll als Spielmacher Dreh- und Angelpunkt der Offensivbemühungen sein; Philipp Hofmann ist die einzige Spitze.

Gelingt der deutschen U21 mit einem Sieg der optimale Start auf dem Weg zum Finale in 13 Tagen oder wird Serbien, das in den Playoffs Spanien ausschaltete, zum Stolperstein für das Hrubesch-Team? Wir sind nur noch wenige Minuten vom Anpfiff entfernt!

Mit Miloš Jojić (Borussia Dortmund) gehört ein Bundesligaspieler zum serbischen Kader. Der Winterneuzugang aus dem Januar 2014 hat nach einem guten Start in der letzten Saison kaum noch eine Rolle gespielt. Filip Kostić, der eine der tragenden Säulen des Klassenerhalts des VfB Stuttgart war, gehörte zunächst dem Aufgebot Serbiens an, doch in Absprache mit seinem Verein hat er doch einen normalen Urlaub bekommen und wird sein Land in Tschechien nicht vertreten.

Mit Dänemark, Gastgeber Tschechien und der Serben haben die jungen Deutschen auf den ersten Blick die leichtere Gruppe erwischt: Rein von den Namen her ist Staffel B mit England, Italien, Portugal und Schweden reizvoller. Alles andere als Platz eins würde als Überraschung durchgehen, auch wenn die anderen Teams teilweise auch hierzulange bekannte Spieler aufbieten.

Dementsprechend geht die Hrubesch-Elf als Favorit in das höchste UEFA-Nationalturnier der Junioren, dessen Partien in vier Stadien ausgetragen werden. Neben Ruhm und Ehre, die die DFB-Vertretung letztmals 2009 unter anderem mit Manuel Neuer, Benedikt Höwedes, Jérôme Boateng, Mesut Özil, Mats Hummels und Sami Khedira erreichte, steht die Olympia-Qualifikation für den kommenden Sommer in Rio de Janeiro auf dem Spiel. Die vier Halbfinalteilnehmer werden im nächsten Jahr nach Brasilien reisen.

52 Mitgliedsverbände der UEFA sind ab März 2013 angetreten, ihre besten Kicker, die am oder nach dem 1. Januar 1992 geboren wurden, ins Rennen um die Endrunde zu schicken. Neben der gesicherten Qualifikation Tschechiens waren nur sieben weitere Plätze zu vergeben. Nach einer Gruppenphase mit acht bzw. zehn Partien mussten sich die Nachwuchsteams auf einer Playoffstufe endgültig durchsetzen. Durch diese harte Auslese ist definitiv gewährleistet, dass sich die absolute Spitze der europäischen Fußballheranwachsenden begegnet.