31.03.2014 12:16 Uhr

Sturridge und Suárez haben Titel im Visier

Was die beiden da wohl aushecken? Liverpools Daniel Sturridge (l.) und Luis Suárez sind gut drauf.
Was die beiden da wohl aushecken? Liverpools Daniel Sturridge (l.) und Luis Suárez sind gut drauf.

49 Tore haben Luis Suárez und Daniel Sturridge am Konto. Mehr als je 20 Treffer schafften zuletzt Ian St. John und Roger Hunt 1964, als sie Liverpool zum ersten Meistertitel unter Bill Shankly schossen. Der SAS-Sturm (Suárez And Sturridge) glänzt sowohl im 4-4-2-System, als auch im Verbund mit Raheem Sterling im 4-3-3-System, wie Sonntag beim 4:0-Erfolg gegen Tottenham. Damit sind die Reds nach acht Siegen in Folge Tabellenführer.

2008 hat John Terry im Finale in Moskau mit seinem verschossenen Elfer Manchester Uniteds Champions-League-Triumph ermöglicht. Am Samstag hat der Chelsea-Kapitän mit seinem Eigentor bei Crystal Palace möglicherweise den ersten Meistertitel von Liverpool seit 1990 in die Wege geleitet. Die Reds nutzten jedenfalls den 0:1-Umfaller der Blues in eindrucksvoller Art und Weise und schnappten sich mit einem 4:0-Heimsieg gegen Tottenham die Tabellenführung in der Premier League.

Steven Gerrard und Co. haben in der Liga nunmehr acht Siege in Folge gefeiert und passenderweise im direkten Duell auch noch Tottenham in einer historischen Tor-Statistik vorerst überholt. Die Spurs halten nämlich den Liga-Rekord in der Nachkriegs-Ära mit 115 Treffern in 42 Spielen in der Saison 1960/1961 (also im Schnitt 2,74 Tore pro Spiel). Die Reds haben nun in 32 Spielen 88 Mal getroffen (im Schnitt 2,75 Mal pro Spiel).

Suárez überflügelte Fowler

Die Tormaschinen sind schnell gefunden. Luis Suárez hält bei 29 Treffern, Daniel Sturridge bei 20. Suárez hat damit schon jetzt Liverpools besten Saisontorschützen in der Premier-League-Ära - Robbie Fowler mit 28 Treffern 1995/96 - überholt. Zwei Reds-Schützen mit 20 oder mehr Saisontoren hat es gar schon seit einem halben Jahrhundert nicht mehr gegeben, seit Ian St. John (mit 21 Toren) und Roger Hunt (mit 31 Toren) 1963/1964 Liverpool zum ersten Titel unter dem legendären Manager Bill Shankly schossen.
>> Torschützenliste Premier League

Selbstredend wird Liverpools nordirischer Managers Brendan Rodgers schon mit dem Schotten verglichen, dessen Asche an der Anfield Road verstreut worden ist. Findige Fans präsentierten gegen Tottenham ein Plakat "Brendan – The Carefully Chosen One" ("Brendan – der sorgfältig Ausgesuchte") in Anlehnung an das Plakat der Fans von Manchester United "Wrong One – Moyes Out" ("der Falsche – Moyes raus"), die selbiges tags zuvor über Old Trafford kreisen liesen.

Rodgers freut sich für die hoffnungsvollen Fans

In jedem Fall hat es Rodgers geschafft, dass seine Reds die Serie von acht Siegen in Folge sowohl im 4-4-2-System - mit einer Raute im Mittelfeld - als auch im 4-3-3-System hingelegt haben. Und sollten sie die Serie auf zehn Spiele erhöhen, dann sind Steven Gerrard und Co. ganz, ganz heiß. Den neunten Streich könnten sie kommenden Sonntag bei West Ham United landen. Am 13. April - zwei Tage vor dem 25-Jahr-Jubiläum der Tragödie von Hillsborough - kommt dann der derzeitige Tabellenführer nach Verlustpunkten, Manchester City, an die Anfield Road.

Rodgers selbst fühlt sich "privilegiert, hier sein und frei arbeiten zu dürfen". Er weiß: "Wo wir jetzt sind, hat uns vor dieser Saison niemand erwartet. Alleine die Hoffnung der Fans sechs Spiele vor Schluss macht mir schon Freude." Tottenhams Anhänger werden sich einmal mehr in den Allerwertesten beißen, dass sich Klubchef Daniel Levy im Sommer 2012 für André Villas-Boas und gegen den bei Swansea City aufstrebenden Rodgers als Manager-Nachfolger von Harry Redknapp entschieden hat.

>> Ergebnisse, Tabelle und Spielplan Premier League

ts