09.05.2024 14:35 Uhr

FC Bayern benachteiligt? Experte klärt auf

Bitteres Champions-League-Aus für den FC Bayern
Bitteres Champions-League-Aus für den FC Bayern

Nach dem Champions-League-K.o. bei Real Madrid gab es aus dem Lager des FC Bayern scharfe Kritik an Schiedsrichter Szymon Marciniak. Der langjährige Bundesliga- und FIFA-Referee Manuel Gräfe bezieht klar Stellung zu der strittigen Szene.

Was erregte die Gemüter des FC Bayern dermaßen? In der 13. Minute der Nachspielzeit traf Abwehrspieler Matthijs de Ligt zum 2:2 - dachte man. Marciniak pfiff nämlich eine vermeintliche Abseitsposition mitten in die Szene hinein ab. Der Treffer zählte nicht, der FC Bayern verlor die Chance, in einer möglichen Verlängerung noch um den Sieg zu spielen - und somit das Giganten-Duell im Bernabeu.

Gräfe attestierte Marciniak und seinem Team bei X (vormals Twitter) gleich "zwei Fehler nacheinander", das Gespann sei "nicht konzentriert genug" gewesen, kritisierte der 50-Jährige.

Nach Gräfes Meinung hätte der Linienrichter mit dem Signalisieren des Abseits zunächst warten müssen. Als die Fahne dann oben war, so der Experte, hätte Marciniak wiederum nicht sofort pfeifen dürfen.

Gräfe erläuterte weiter, seiner Ansicht nach habe kein Profi des FC Bayern strafbar im Abseits gestanden, das Tor wäre damit korrekt gewesen. "Alle machen Fehler und ein Referee wie Marciniak auch, aber mit der Erfahrung auf dem Niveau ist so eine simple Fehlerkette heutzutage und mit VAR für den Fußball schwer zu ertragen", urteilte der Ex-Unparteiische. "So unnötig und bitter." Die Kritik des FC Bayern an Marciniak nannte er deshalb "nachvollziehbar".

Kein Einspruch für den FC Bayern möglich

Hoffnungen von Münchner Fans, die unter seinem Post fragten, ob nun ein Einspruch gegen die Spielwertung seitens des FC Bayern möglich sei, nahm Gräfe den Wind aus den Segeln und verwies auf Marciniaks Tatsachenentscheidung.

Zwar sei die Leistung des Unparteiischen in dem umkämpften Duell ansonsten "lange gut" gewesen, so Gräfe. Marciniak könnten nun aber Konsequenzen drohen. "Von solch einem Spiel erholt sich der ein oder andere Schiedsrichter gar nicht mehr. Sonst war er aber lange Zeit einer der Besten. Man wird sehen", schrieb der frühere Referee.

Der Pole habe für die EM nun "eine krasse Hypothek", erklärte Gräfe, "deutsche Spiele für ihn würde ich schon fast ausschließen".