06.10.2014 12:05 Uhr

Salzburg und Rapid in Lauerstellung

Kevin Kampl und Jonatan Soriano waren gegen Wiener Neustadt stark
Kevin Kampl und Jonatan Soriano waren gegen Wiener Neustadt stark

Nachdem Überraschungsleader WAC am Samstag voranging, haben am Sonntag die beiden ersten Verfolger Salzburg und Rapid nachgezogen. Salzburg feierte ein letztlich klares 4:1 gegen Schlusslicht Wr. Neustadt, Rapid kam bei Ried zu einem 2:1-Erfolg. Völlig rund lief es vor der Länderspielpause aber bei beiden Teams nicht.

"Was mich gestört hat, ist, dass wir uns selbst in die Bredouille gebracht haben", monierte ein an sich zufriedener Salzburg-Coach Adi Hütter, dessen Team die endgültige Entscheidung erst durch Treffer von Joker Jonatan Soriano (78.) und Kevin Kampl (85.) herbeiführte. "Da waren unnötige Abspielfehler dabei, wobei Wr. Neustadt auch gut gepresst hat", sagte Hütter, führte dafür aber auch die personellen Umstellungen ins Treffen: "In dieser Konstellation wie heute haben wir noch nie gespielt, nicht einmal trainiert. Die Mannschaft war extrem jung, da kann man schon Verständnis dafür haben, wenn das eine oder andere nicht so funktioniert."

Salzburgs Durchschnittsalter betrug 21,8 Jahre

Der vierte Pflichtspielsieg en suite ließ Salzburg zumindest wieder in gewohnte Erfolgsbahnen zurückkehren. "Es waren vielleicht vier, fünf Spiele, wo wir nicht gut waren. Jetzt haben wir wieder Ergebnisse gebracht", stellte Offensivmann Marcel Sabitzer fest. "Es war eine geschlossene, kompakte Mannschaftsleistung", befand auch der 23-jährige Kampl, der sich angesichts eines Startelf-Durchschnittsalters von 21,8 Jahren als "einer der ältesten Hasen auf dem Feld" fühlen durfte.

Hütter sah zudem spielerisch wieder Verbesserungen. "Nach dem Spiel am Donnerstag (2:1 bei Astra Giurgiu in der Europa League), wo wir zu passiv agiert haben, haben wir heute versucht, weiter vorne zu agieren. Wir haben auch viele Ballgewinne gehabt", konstatierte Hütter angesichts der immer wieder geäußerten Kritik am angeblichen Erlahmen der "Pressingmaschine" zufrieden. Für Sportdirektor Ralf Rangnick ist freilich nicht alles eitel Wonne. "Wir dürfen unsere Ansprüche nicht zu weit runter setzen, nur weil die Ergebnisse stimmen", gab der Deutsche gegenüber zu bedenken.

Denn bis zum späten "Doppelschlag" von Kampl und Soriano hatten auch die Gäste die theoretische Chance auf den Ausgleich. "Mit etwas Glück hätten wir das 2:2 machen können, haben bis zum 1:3 ganz gut gespielt. Wir können aus diesem Spiel einige positive Dinge mitnehmen", sagte SCWN-Torschütze Herbert Rauter. Trainer Heimo Pfeifenberger braucht freilich dringend Zählbares: "Wir dürfen mit diesem Spiel nicht zufrieden sein und müssen daraus lernen."

Steffen Hofmann spricht von Dominanz

Zum Glück für die Niederösterreicher blieb auch Ried ohne Punkte, der Rückstand auf den Neunten blieb dadurch mit zwei Zählern konstant. Dabei fiel die 1:2-Niederlage gegen Rapid "sehr bitter" aus, wie Trainer Oliver Glasner meinte. Grün-Weiß drehte nach dem 0:1 in der Nachspielzeit der ersten Hälfte kurz nach Wiederbeginn die Partie durch zwei Standards, im Finish reklamierten die Oberösterreicher zudem zurecht einen Elfer nach einer Attacke Thomas Schrammels an Stefan Lainer forderten.

"Insgesamt haben wir verdient gewonnen, weil wir mehr Aufwand betrieben haben", war Rapid-Coach Zoran Barisic überzeugt. "Letztes Jahr waren die Standards unser Pluspunkt, heute hat es endlich auch wieder geklappt." Auch Kapitän Steffen Hofmann sah sich als verdienten Sieger. "Wir haben das Spiel dominiert, und wir haben nach der Pause eine gute Reaktion gezeigt und letztlich verdient gewonnen", erklärte der Routinier.

"Mit dem Druck Rapids nach der Pause waren wir überfordert", musste Glasner gestehen, auch wenn man "aus dem Spiel heraus wenig zugelassen" habe. Barisic jedenfalls freute sich nicht nur über einen guten Beginn, "wo wir nach vorne viel Musik gemacht haben", sondern auch darüber, dass "die Mannschaft in der Defensive sehr stabil agiert hat". Grund zur Kritik sah der 44-Jährige freilich auch: "Nach dem 2:1 haben wir einige Konterchancen liegen lassen, da hätten wir effizienter spielen müssen, um das Match vorzeitig zu entscheiden."

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apa