09.02.2015 13:24 Uhr

Fürchtet euch vor Long-Ball-United!

Nur Wayne Rooney kommen die hohen Bälle nicht wirklich entgegen
Nur Wayne Rooney kommen die hohen Bälle nicht wirklich entgegen

Manchester United hat von den letzten 14 Premier-League-Spielen nur eines verloren. Die Hammers waren Sonntag nah an einer Überraschung dran, aber dann kam der lange Ball. Vielleicht kann Ex-ÖFB-Teamspieler Ashley Barnes am Mittwoch im Old Trafford etwas ausrichten, er erzielte eines von vier Kopfballtoren in der Partie Burnley gegen West Brom (2:2). Der wahre Kopfballgigant ist aber der "Robot Man". 

Hält Chelsea FC im letzten Drittel seinen Punkteschnitt, ist den Blues der fünfte Meistertitel der Vereinsgeschichte kaum mehr zu nehmen. 56 Punkte haben John Terry und Co. aus 24 Partien geholt. Werden es 28 weitere in den zwölf ausstehenden Runden, dürfte sich das zweitplatzierte Manchester City jetzt nicht einmal mehr ein Unentschieden leisten. Manager José Mourinho bezeichnet den Sieben-Punkte-Vorsprung auf die Citizens freilich als "Nichts" und weist auf  die "unvorhersehbaren Ergebnisse" der Premier League hin.

Was am letzten Abdruck möglich ist, hat Manchester City erst vor drei Jahren bewiesen. Damals holten die Citizens unter Manager Roberto Mancini an den letzten sechs Spieltagen einen Acht-Punkte Rückstand auf Manchestester United auf und wurden punktegleich mit dem Erzrivalen Meister.

"Wir konnten mit Long-Ball-United nicht umgehen"

Die Red Devils dürfen froh sein, wenn sie heuer überhaupt einen Champions-League-Startplatz ergattern. Beim 1:1 bei West Ham rettete ihnen Daley Blind erst in der Nachspielzeit einen Punkt. "Wir konnten mit 'Long-Ball-United' nicht umgehen", fauchte Hammers-Manager Sam Allardyce in die TV Kamera von Sky Sports. Seine Spieler seien völlig niedergeschlagen, dass sie das Spiel noch aus der Hand gegeben haben. Bei der anschließenden Pressekonferenz mahnte er die Medienvertreter: "Mich habt ihr manchmal kritisiert, weil ich direkt bin. Jetzt solltet ihr Louis van Gaal kritisieren, dass er mit langen Bällen spielen lässt." Dann hielt er kurz inne: "Aber es hat sich für ihn ausgezahlt, also könnt ihr am Ende wieder nicht zuschlagen."

Der Erfolg gibt Van Gaal Recht. Blinds Ausgleichstreffer entsprang einem langen Ball und von den letzten 14 Ligaspielen hat United nur eines verloren. Wayne Rooney leidet hingegen an Ladehemmung. Seit 28. Dezember hat er nicht mehr getroffen. Im Upton Park kam er zu keinem Torschuss. Überragend und ebenfalls bezeichnend: Verteidiger Marco Rojo klärte 14 Mal im und um den Strafraum. Lediglich Chris Smalling hatte diese Saison bei United mit 15 erfolgreichen Klärungsversuch einmal einen besseren Wert und das war im Spitzenspiel bei Arsenal.

Nun auf zum Basketball gegen Barnes und Co.

Mittwoch kommt Aufsteiger Burnley FC ins Old Trafford. Die Partie könnte vornehmlich im ersten und zweiten Stock stattfinden. Die Clarets sind bei hohen Bällen so anfällig wie kein anderer Klub, haben diese Saison schon 14 Kopfball-Gegentore hinnehmen müssen.

Burnley-Manager Sean Dyche sprach nach dem 2:2-Unentschieden gegen West Bromwich mit vier Kopfballtoren (!) sogar von einem "Basketball Spiel", weil der Ball soviel in der Luft war. Aufpassen müssen die Red Devils in jedem Fall auf den ehemaligen ÖFB-U20-Teamspieler Ashley Barnes. Der bullige Offensiv-Allrounder mit österreichischer Großmutter hat in seinen letzten neun Einsätzen vier Mal zugeschlagen. Gegen West Brom nickte er aus kurzer Distanz nach schöner Vorarbeit von Danny Ings ein (Bild rechts). Das Duo erzielte insgesamt 13 der 23 Treffer des Aufsteigers.

Beim letzten Duell trafen zwei Ex-Rapidler

ÖFB-Teamspieler Andreas Weimann war beim 1:2 von Aston Villa gegen Chelsea 80 Minuten mit von der Partie. Die Villans haben sich durch die Niederlage zwar noch mehr den Abstiegsrängen genähert, aber immerhin nach 660 Spielminuten (seit dem 1:1 gegen Manchester United am 20. Dezember) mal wieder ein Tor erzielt. Die Partie am Dienstagabend bei Hull City wird richtungsweisend. Beim 2:1-Sieg der Villans Hinspiel haben mit Weimann und Nikica Jelavić gleich zwei Ex-Rapidler getroffen.

Marko Arnautović musste beim 1:1-Unentschieden von Stoke City bei Newcastle United wegen einer Knöchelverletzung pausieren, sollte bis zum Heimspiel gegen Manchester City am Mittwoch wieder fit sein. Gegen die Magpies rettete der 2,02m-Hühne Peter Crouch (Bild rechts) in der Nachspielzeit den Potters per Kopf den Punkt. Der "Robot Man" ist mit nunmehr 44 Toren der wahre Kopfballgigant der Liga. Alan Shearer muss um seinen Rekord von 46 Kopfballtoren bangen.

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ts