15.05.2015 16:30 Uhr

Keine Rapid-Tickets für Ungarn und Slowaken

Per Spruchband protestierten die Rapid-Fans gegen die Behandlung befreundeter Fangruppen aus Ungarn (Fotocredit: Tornados Rapid Wien 1996)
Per Spruchband protestierten die Rapid-Fans gegen die Behandlung befreundeter Fangruppen aus Ungarn (Fotocredit: Tornados Rapid Wien 1996)

SK Rapid Wien hofft im 313. Wiener Derby (ab 16:30 Uhr im weltfussball-Liveticker) auf mindestens 30.000 Zuseher im Wiener Ernst-Happel-Stadion. Wer sich allerdings in Ungarn oder Slowakei im Online-Shop Tickets besorgen will, hat Pech. Aufgrund von "Sicherheitsmaßnahmen" ist ein Ticketkauf in diesen beiden Ländern nicht möglich. Der Rapid-Fanklub "Tornados" protestiert und spricht von "Diskriminierung".

"Während sich Wien derzeit mit viel Werbung als weltoffene Stadt präsentieren will, wird beim Wiener Derby versucht, Menschen aufgrund ihrer Nationalität vom Kartenverkauf auszuschließen." - Der Rapid-Fanklub "Tornados Rapid Wien 1996" macht seinem Ärger über die Kartenverkaufspolitik ihres Vereins per Stellungnahme Luft.

Wer sich in Ungarn oder Slowakei per Online-Shop ein Ticket besorgen will, erhält laut "Tornados" folgende Email von SK Rapid: "Dear ladies and gentlemen, due to the arrival of some hooligans and troublemaker groups from Hungary and Slovakia to our last Derby (SK Rapid - FK Austria) with riots between them and the supporters of FK Austria and the Austrian police in autumn last year, we don’t offer online sale for fans from Hungary and Slovakia due to security restrictions. We are very sorry for that kind of circumstances, unfortunately they are necessary. We apologise for any inconvenience."

Krawalle beim 311. Wiener Derby

"Im Namen der Sicherheit werden über fünfzehn Millionen Menschen pauschal vom Kartenkauf ausgeschlossen, da befürchtet wird, dass sie für Probleme sorgen könnten", kritisieren die Fans in der Aussendung. Hintergrund der Maßnahme sind die Auseinandersetzungen im 311. Wiener Derby im Happel-Stadion. Nach verbalen Pöbeleien waren einzelne Fans von Rapid und Austria auch körperlich aufeinander losgegangen. Unrühmlicher Höhepunkt: Aus dem Austria-Sektor schoss ein 23-jähriger Austria-Fan mit einem Signal-Leuchtstift in den Rapid-Sektor.
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Dass die Verkaufsstrategie zum gewünschten Erfolg führt, zweifelt der Rapid-Fanklub in seiner Stellungnahme an. "Trotz dieser restriktiven Kartenverkaufspolitik können sich selbstverständlich auch für dieses Derby Ungarn und Slowaken problemlos auf anderen Wegen Karten besorgen. Ebenso wie die von der Bundesliga auferlegte Sanktion des gesperrten Auswärtssektors ist auch diese Einschränkung ein völlig ungeeigneter Versuch, für mehr Sicherheit zu sorgen."
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Mehr dazu:
>> Stellungnahme Tornados Rapid Wien 1996 (extern)
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red