21.08.2016 14:41 Uhr

"Nicht feingetuned" - Kritik an Klopp

Jürgen Klopp ist unzufrieden mit dem Saisonstart der Reds
Jürgen Klopp ist unzufrieden mit dem Saisonstart der Reds

Jürgen Klopp verspürt beim FC Liverpool bereits nach dem zweiten Spieltag den ersten Gegenwind. "Neue Gesichter, aber dasselbe Leid", schrieb die Zeitung "Liverpool Echo" nach dem peinlichen 0:2 beim Aufsteiger FC Burnley am Samstag.

Für den Neuling war es der erste Sieg gegen Liverpool seit 1974. "Klopps Team ist schwerfällig, vorhersehbar und zahnlos", urteilte das Blatt. Die Euphorie bei den "Reds" ist nach dem spektakulären 4:3 zum Auftakt beim FC Arsenal bereits wieder weg.

In der Kritik steht vor allem die Defensive. Liverpool hat nun schon fünf Gegentore in zwei Spielen kassiert. In Burnley unterliefen den Gästen unerklärlich viele Fehler. Der erste schon nach zwei Minuten, als Sam Vokes die Führung für Burnley erzielte. "Wir haben viel versucht, aber die falschen Entscheidungen gefällt", sagte Klopp nach dem Spiel zerknirscht. "Wir haben im falschen Moment geschossen, im falschen Moment den Pass gespielt."

Dennoch versuchte Klopp, am Anfang seiner ersten kompletten Spielzeit an der Anfield Road Gelassenheit zu verbreiten. "Die Saison ist noch jung. Wir sind noch nicht zu 100 Prozent feingetuned", sagte er "BBC Sport". "Das ist erst der Anfang und ich sehe schon viele gute Dinge. Wir müssen noch ein bisschen was tun - das ist klar", sagte der frühere Dortmund-Coach, an den die Erwartungen angesichts einiger Toptransfers deutlich gestiegen sind.

Mit seinen Problemen zum Saisonstart ist der FC Liverpool allerdings in guter Gesellschaft. Auch Überraschungsmeister Leicester City und der FC Arsenal sind noch nicht in Bestform und warten sogar noch auf ihren ersten Sieg. Die beiden Verlierer des ersten Spieltags trennten sich am Samstag torlos. Immerhin verlieh Robert Huth der Defensive von Leicester nach abgesessener Sperre mehr Stabilität. Coach Claudio Ranieri war mit dem 0:0 daher zufrieden. "Es war ein Unentschieden, aber ich denke, unsere Fans haben das Spiel genossen", sagte er.

Auch bei Arsenal herrscht Unruhe

Beim FC Arsenal bleibt die Stimmung dagegen angespannt. Die Fans machten erneut ihrem Ärger darüber Luft, dass Trainer Arsène Wenger das Team im Sommer kaum verstärkt hat. Der Coach reagierte vor der Presse dünnhäutig: "Ich hab genug davon, immer dasselbe zu sagen."

Wenger verwies auf einen der Neuzugänge: "Niemand spricht über die Leistung von Rob Holding. Tut mir leid, dass er nicht 55 Millionen gekostet hat, dann kann er ja nicht gut sein", sagte der Trainer sarkastisch und kündigte nochmals an: "Wir analysieren alles und tätigen dann die richtigen Transfers." Die Anhänger fragen sich allerdings, wie lang diese Analyse noch dauern wird.

Wie man mit teuren Neuverpflichtungen Erfolg haben kann, zeigen die Clubs in Manchester. Mit zwei Toren schoss Zlatan Ibrahimovic Manchester United zum Sieg gegen den FC Southampton. Und im Mittelfeld ließ 105-Millionen-Euro-Neuzugang Paul Pogba seinen Trainer José Mourinho schwärmen: "Der Junge ist fantastisch."

Einziger Wermutstropfen für United: Stadtrivale Manchester City ist nach dem 4:1 bei Stoke City punktgleich Tabellenführer. Sergio Agüero und Neuzugang Nolito trafen in Stoke jeweils doppelt und ließen Trainer Pep Guardiola jubeln. Der stellte danach fest: "Ich habe Glück, dass meine Spieler eine unglaubliche Qualität haben."