24.09.2016 15:18 Uhr

Feuerwerk: United watscht den Meister ab

Zlatan Ibrahimović verpasste einen eigenen Treffer nur knapp
Zlatan Ibrahimović verpasste einen eigenen Treffer nur knapp

Mit einer furiosen Gala gegen den amtierenden Meister hat Manchester United seine Kritiker verstummen und die Fußballwelt aufhorchen lassen. Die Red Devils um Paul Pogba und Zlatan Ibrahimović fegten Leicester mit 4:1 (4:0) vom Platz und nahmen damit auch mächtig Druck von Coach José Mourinho.

Der exzentrische Portugiese, der sich im Vorfeld ironisch zum schlechtesten Trainer der Geschichte degradierte, verpasste seinem etatmäßigen Kapitän Wayne Rooney eine Auszeit und schickte stattdessen Jesse Lingard ins Rennen. Eine Maßnahme, die sich bezahlt machen sollte. United drückte von der ersten Minute an auf das Gaspedal: Den Abschlüssen von Daley Blind (4.) und Zlatan Ibrahimović (7.) fehlte zu Beginn jedoch noch die Genauigkeit, ehe Smalling eine Ecke von Blind in der 22. Minute zur Führung einnicken konnte. 

Von der Kritik der zurückliegenden Wochen scheinbar beflügelt, steckte United auch nach dem Führungstor keineswegs auf, sondern drückte weiter. Rashford (25.) und Ibrahimović 120 Sekunden später per Volley vergaben das 2:0 jedoch hauchdünn. Nach 37 Minuten klingelte es dann allerdings erneut, als Mata eine endlose Passstafette Manchesters mit einem feinen Abschluss vollendete.

Pogba-Premiere

Anschließend brachen alle Dämme und Youngster Marcus Rahsford (40.) sowie Paul Pogba, der sein Tor-Debüt im United-Dress feierte, erhöhten noch vor der Pause auf 4:0. Eine bemerkenswerte Hälfte lieferte dabei Daley Blind ab. Drei Tore resultierten mehr oder weniger direkt aus Ecken des Niederländers. 

In der Pause griff Leicester-Trainer Claudio Ranieri zu drastischen Maßnahmen, ließ seine Topstars Jamie Vardy und Riyad Mahrez in der Kabine und schickte dafür Demarai Gray und Andy King ins Rennen, doch das Bild änderte sich kaum: De Foxes-Defensive um den deutschen Ex-Nationalspieler Robert Huth war beinahe sofort wieder gefordert, konnte gegen Ibrahimović (53.) und Mata (55.) allerdings zuerst noch Schlimmeres verhindern.

Gray trifft traumhaft

In der Folge zahlte sich die scheinbar gewagte Personalentscheidung Ranieris aus. Mit einem Treffer der Marke "Traumtor" jagte Gray das Leder in den Winkel und verkürzte auf 1:4. Wenig später hätte King auf Vorlage des ebenfalls eingewechselten Jeffrey Schlupp sogar weiter verkürzen können, scheiterte jedoch an ManUnited-Keeper De Gea.

In der Schlussphase hatten Herrera für Manchester und erneut der starke Gray für die Gäste weitere Chancen. Kurios: Für Aufsehen sorgte der Platzsturm eines Fans, der verblüffende Ähnlichkeit mit Zlatan Ibrahimović aufwies und direkt auf sein Idol zusteuerte.

"Den Champion schlagen zu können, ist ein gutes Gefühl. Letzte Saison haben wir gar nicht gegen sie gewonnen, in dieser bereits zweimal", fasste Mourinho nach der Partie die Bedeutung zusammen. Einen Seitenhieb gegen die Presse setzte es derweil vom zuletzt arg kritisierten Paul Pogba: "Ich gucke niemals in die Zeitungen, aber ich sage immer: 'Am Ende werden wir sehen.'", so der Franzose.