30.04.2017 06:53 Uhr

Salzburg hat vierten Titel in Serie vor Augen

Der Abstiegskampf in der Bundesliga bleibt spannend
Der Abstiegskampf in der Bundesliga bleibt spannend

Die Siegesserie ist gerissen, die Titelparty vertagt. Versäumtes will RB Salzburg nächsten Samstag in Mattersburg nachholen. Der vierte Meistertitel in Serie ist nur noch eine Frage der Zeit. Daran änderte auch das 1:1 zu Hause gegen Schlusslicht Ried nichts. Mit 13 Punkten Vorsprung auf die Wiener Austria gehen die Bullen in die abschließenden fünf Bundesliga-Runden.

Mit einem Sieg im Burgenland haben es die Bullen zum Auftakt der 32. Runde erstmals selbst in der Hand, den Titel unter Dach und Fach zu bringen. "In Mattersburg wollen wir alles klarmachen", erklärte Routinier Christian Schwegler. Zuerst müsse man aber das unzufriedene Spiel gegen die Rieder verdauen, ergänzte Torhüter Alexander Walke. "Das ist nicht so gelaufen, wie wir es uns vorgestellt haben."

Nach fünf Ligasiegen und der 5:0-Gala im Cup-Halbfinale gegen die Admira mussten die Salzburger erstmals wieder Punkte abgeben. Wie die Rieder befindet sich auch Mattersburg im Abstiegskampf. "Man hat wieder einmal gesehen, dass man drei Punkte gegen niemanden einplanen kann", erinnerte Linksverteidiger Andreas Ulmer. "Wir müssen bis zum Schluss voll konzentriert bleiben."

Salzburg lässt Punkte gegen Ried

Diese Konzentration forderte auch Trainer Oscar Garcia ein. "Ich möchte gewinnen, egal gegen wen", betonte der Spanier. Die Planungen für die kommende Saison spielen bei seinem Wunsch, den achten Meistertitel der Red-Bull-Ära (seit 2005) möglichst schnell zu fixieren, eine untergeordnete Rolle. "Es wird wenig Experimente geben, denn ich weiß über meine Spieler Bescheid, wer was kann."

Sonderlob gab es gegen Ried für den zur Pause eingewechselten Wanderson. "Er ist ein Spieler, der die gegnerische Mannschaft auseinanderreißen kann", sagte Oscar über den Brasilianer. "Dieser Wechsel hat uns gutgetan." Ein zweiter sorgte für leichte Verwunderung: ÖFB-Teamspieler Stefan Lainer kam in der Schlussphase für Torschütze Hwang Hee-chan und spielte damit eine deutlich offensivere Rolle als gewohnt.

Die Rieder hielten dicht - und im Kampf um den Klassenerhalt den Anschluss. Auch St. Pölten (3:3 gegen Altach), der WAC und Mattersburg (2:2 im direkten Duell) punkteten nicht voll. "Gut, dass die Abstände gleich geblieben sind", sagte Ried-Kapitän Thomas Gebauer. Vier Punkte liegt sein Team hinter dem Vorletzten St. Pölten, sechs hinter Mattersburg und sieben hinter dem WAC. Gebauer: "Jetzt haben wir noch fünf Endspiele."

Wichtige Duelle für die Rieder

Das erste steigt am Samstag zu Hause gegen die Admira. Auch die direkten Duelle mit St. Pölten (20. Mai) und Mattersburg (letzte Runde am 28. Mai) bestreiten die Oberösterreicher im eigenen Stadion. "Ich bin mir sicher, dass wir es schaffen werden", meinte Ried-Trainer Lassaad Chabbi. "Wir müssen bis zum Schluss an uns glauben. Wir haben eine gute Mannschaft. Man sieht, dass Ried lebt."

Das hat auch die Konkurrenz registriert. St. Pöltens Trainer Jochen Fallmann bemängelte nach dem trotz zweimaliger Zwei-Tore-Führung verspielten Heimsieg gegen Altach fehlende Konsequenz in der Offensive und taktische Fehler in der Defensive. "Das müssen wir ganz schnell abstellen", betonte Fallmann. Sein Team ist drei Spiele sieglos und gastiert am Samstag bei Sturm Graz.

Mattersburg hat mit Salzburg auf dem Papier den schwersten Gegner, von seinen vergangenen sechs Partien aber nur eine verloren. Das durch zwei späte Tore sichergestellte 2:2 in Wolfsberg gab zusätzlich Selbstvertrauen. "Im Moment sieht es so aus: Wer gegen uns gewinnen will, der muss gut gewappnet sein", sagte Trainer Gerald Baumgartner. Das gilt auch für den alten und wohl bald neuen Meister.

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apa